Schwerpunkte im ÖPUL 2023

Biodiversitätsflächen
Foto: BML / Thomas Neudorfer

Mit dem ÖPUL 2023 wird gegenwärtig das sechste Agrarumweltprogramm in Österreich angeboten. Im Rahmen des ÖPUL 2023 werden auch die Öko-Regelungen der Direktzahlungen umgesetzt.

Ein Schwerpunkt ist die Umsetzung und Stärkung biodiversitätsrelevanter Flächen. Um die Umweltwirkung zu erhöhen wurden die Auflagen entsprechend weiterentwickelt. Jeder an den Maßnahmen Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung oder Biologische Wirtschaftsweise teilnehmende Betrieb verpflichtet sich zur Anlage / zum Erhalt von Biodiversitätsflächen im Ausmaß von mindestens 7 Prozent der bewirtschafteten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Für eine praxistaugliche Umsetzung stehen den Teilnehmenden flexible Möglichkeiten zur Auswahl, wie z.B. ein verspäteter erster Schnitt oder ein Nutzungsfreier Zeitraum zwischen erster und zweiter Mahd. Zudem gibt es die Möglichkeit Biodiversitätsflächen mit sehr artenreichen, regionalen Saatgutmischungen neu einzusäen.

Nähere Infos zum Thema Biodiversität in der Österreichischen Landwirtschaft finden Sie hinter diesem Link: Biodiversität

Kohlröschen im landwirtschaftlich genutzten Grünland

Im Fokus des ÖPUL 2023 steht ebenso die Attraktivierung des Naturschutzes und die Steigerung der Akzeptanz von Landwirtinnen und Landwirten gegenüber naturschutzorientierten Bewirtschaftungsauflagen durch Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung. Betriebs- und Flächensituation werden individuell begutachtet und es werden flächenspezifische Bewirtschaftungsauflagen durch die Naturschutzbehörde festgelegt und separat gefördert. Darüber hinaus wird seit 2023 eine eigene Maßnahme Ergebnisorientierte Bewirtschaftung angeboten, mit der ein ergebnisorientierter Ansatz zur Erreichung von Biodiversitätszielen verfolgt wird.

Landschaft

Punktförmige Landschaftselemente, insbesondere Streuobstbäume werden verstärkt unterstützt. Die Anlage von Mehrnutzenhecken (ab 2023 neu angelegte, direkt an Ackerflächen angrenzende Hecken mit überwiegend Sträuchern und Obstbäumen) ist ein neues Element im ÖPUL und wird gesondert gefördert. Mit dem Antragsjahr 2025 kommen zusätzlich Agroforststreifen zur Förderung im ÖPUL.

Mehr dazu hinter diesem Link!

Ein Pufferstreifen entlang des Gewässers trennt das abgebildete Fließgewässer vom Acker.

Gewässerschutz und Gewässerreinhaltung wird durch entsprechende ÖPUL Maßnahmen adressiert. Hierbei wird die Anlage von Pufferstreifen / begrünten Abflusswegen unterstützt und der Nährstoffeintrag in Gewässern durch eine angepasste Düngung bzw. möglichst ganzjährige Bodenbedeckung unterstützt. Das Programm wurde mit verstärkten Elementen zur Verringerung der Erosion ergänzt. Dadurch wird die Verfrachtung des wertvollen humosen Bodens durch schonende Bodenbearbeitungsmethoden, Untersaaten und durch die gezielte Anlage begrünter Abflusswege entgegengewirkt. Mulchsaat oder einer Auswahl an Begrünungsvarianten verringern außerdem die Angriffsfläche für Erosion durch Wind und Wasser. Neu ist auch die flächendeckende Umsetzung der Maßnahme ‚Humuserhalt und Bodenschutz auf umbruchsfähigem Grünland‘ mit welcher ein Beitrag zur Kohlenstoffspeicherung in den Böden, insbesondere in Gunstlagen geleistet und ein artenreiches Grünland gefördert wird.

Weitere Informationen zum Schwerpunkt unter: Wasser und Gewässerschutz

Gealptes Vieh - Maßnahme Alpung und Behirtung

Die Tierwohlmaßnahmen im ÖPUL wurden deutlich ausgebaut. So wurde ein Zuschlag für eine längere Weidehaltung, die Aufnahme von zusätzlichen Tierkategorien und die Unterstützung der Freilandhaltung von Schweinen umgesetzt. Zudem wird die Fütterung von ausschließlich GVO-freien Eiweißfuttermitteln und die Haltung von ausschließlich unkupierten Ferkeln und Mastschweinen unterstützt.

Weitere Informationen zum Schwerpunkt unter: Tierwohl

Naturschutzmonitoring

Im Rahmen des ÖPUL und auch in darüberhinausgehenden Projekten bietet sich interessierten Landwirten und Landwirtinnen eine vielfältige Möglichkeit sich im Rahmen von Informationsveranstaltungen und verpflichtenden Weiterbildungen über verschiedene Zukunftsthemen wie Klimawandelanpassung, Bodenschutz oder Biodiversität Wissen anzueignen und so eine Entscheidungsgrundlage für wichtige “Zukunftsthemen“ zu verschaffen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen werden auch die Vernetzungsmöglichkeiten unter den Landwirtinnen und Landwirten gefördert und eine Wissensvermittlung zwischen Bäuerinnen und Bauern ermöglicht.

Mehr Informationen dazu unter: Wer ist an der Erstellung, Umsetzung und Abwicklung beteiligt?

sowie Einblicke in ausgewählte Projekte unter: Biodiversität

oder auf der Netzwerk Projektdatenbank: Projektdatenbank