Pferde

Bei seinem Besuch am Lipizzaner Gestüt Piber sagte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig:

„Die Spanische Hofreitschule ist seit über 450 Jahren ein wichtiger Teil der österreichischen Identität. Das Gestüt Piber ist die Wiege des Erfolges unserer weißen Hengste. Hier werden sie geboren und dürfen nach einem intensiven Arbeitsleben ihre verdiente Pension verbringen. Piber trägt aber nicht nur zur nachhaltigen Sicherung unserer Lipizzaner als UNESCO Kulturerbe bei, sondern ist auch ein Vorzeigebeispiel für Kreislaufwirtschaft.“

„Bis Ende 2022 wird am Gestüt Piber eine abgeschlossene Kreislaufwirtschaft ermöglicht. Künftig kann der gesamte Eigenbedarf an Heu in Piber, in der Spanischen Hofreitschule Wien und im Trainingszentrum am Heldenberg gedeckt werden. Auch die Bewirtschaftung der Stubalm und Brentalm auf 1.500 bzw. 1.700 Meter wird aktiv betrieben, um sie als Sommerweiden für die Junghengste und Stuten zu erhalten. Mit einer Streuobstwiese wird die Förderung der Insektenvielfalt forciert. Das Gestüt ist landwirtschaftlich also sehr innovativ unterwegs. Das ist nicht nur für unsere Lipizzaner gut, sondern auch für die Region und die Umwelt.“

„Das erste Fohlen der Saison ist immer etwas ganz Besonderes. Es ist mir daher eine große Freude, die Ehrenpatenschaft für Neapolitano Graziella zu übernehmen, der im Jänner in Piber auf die Welt gekommen ist. Wenn man die Stuten mit ihren Fohlen im Gestüt und auf unseren Wiesen erlebt, weiß man, dass unsere Lipizzaner hier die besten Bedingungen haben. Ich setze mich dafür ein, dass das auch so bleibt.“

Gestütsleiter Erwin Movia sagte im Gespräch mit dem Herrn Bundesminister: „Mit der natürlichen und artgerechten Aufzucht unserer Lipizzaner haben wir in Piber ein internationales Alleinstellungsmerkmal. Unsere Hengste und Stuten wachsen auf den teilweise steilen Alm -und Weideflächen auf. Das führt dazu, dass unsere Pferde bereits in den ersten Monaten und Jahren ihre Muskeln und Gelenke für eine lange Lebensdauer stärken und ausbilden. Das erfordert eine entsprechende landwirtschaftliche Bewirtschaftung, die sich für Kreislaufwirtschaft anbietet. Beim Heu sind wir Selbstversorger, der Pferde-Mist wird wiederum als Dünger für unsere landwirtschaftlichen Flächen verwendet. Außerdem testen wir moderne Mähgeräte und legen Streuobstwiesen an, um dir Artenvielfalt zu stärken.“

Mit verschiedenen Maßnahmen ist das Gestüt Piber eine Vorzeigebeispiel für Nachhaltigkeit.

Leitbetrieb der Kreislaufwirtschaft

  • Durch kontinuierliche Umstellung der Landwirtschaft: abgeschlossene Kreislaufwirtschaft bis Ende 2022.
  • Durch Rücknahme von verpachteten Grundstücken auf dem insgesamt 550 Hektar großen Areal, das das Gestüt samt Almen und Wald umfasst, kann künftig der gesamte Eigenbedarf an Heu in Piber, in der Spanischen Hofreitschule Wien und im Trainingszentrum am Heldenberg gedeckt werden.
  • Dank einer neuen Heutrocknungsanlage, die mit Hackschnitzel beheizt wird, können jährlich bis zu 5000 Heuballen getrocknet werden.

Düngung durch den eigenen Pferdmist

  • Der 7,5 Tonnen Pferdemist wird zur Düngung der eigenen Weiden und der Almflächen genutzt und auch als Rosendünger an die Bundesgärten geliefert.

Erhalt und Optimierung Almbewirtschaftung auf Stubalm und Brentalm

  • Die Bewirtschaftung der vom Gestüt gepachteten Almflächen (bis zu 1200m hoch) wird aktiv betrieben, um sie als nachhaltige Sommerweiden für die Pferde (Junghengste und Stuten) von Mitte Mai bis Ende September zu erhalten. 
  • Die Mitarbeiter des Gestüts übernehmen die nachhaltige Bewirtschaftung der Almflächen (Schneiden von kleinen Bäumen, Abdecken des Bodens mit Mulchen, Einsaat).

Schutz der Kleintiere im Zuge der Bewirtschaftung der 500 ha Mäh- und Weideflächen

  • Probelauf eines neuen Mähgeräts, das die Wiesen und Weideflächen so schonend mäht, dass vor allem Kleintiere geschützt werden, was durch große Geräte nicht der Fall ist. 

Errichtung einer Streuobstwiese im Mai 2022

  • Zur Förderung der Insektenvielfalt und Erhaltung der Tiere
  • Schaffung von 29 Nisthilfen durch 50 neugepflanzte Obstbäume, um für Vögel und Fledermäuse einen neuen Lebensraum zu schaffen und Insekten anzulocken, die als Bestäuber dafür sorgen, dass aus bunten Blüten schmackhaftes Obst wird.

Das erste Lipizzaner Fohlen des Jahres 2022, der kleine, stramme Neapolitano Graziella wurde am 27.01.2022 geboren. Für die bald siebenjährige Stute Graziella ist der kleine Mann ihr erstes Fohlen. Der Vater des Hengstfohlens ist Schulhengst Neapolitano Trompeta, geboren 2000.

Landwirschaftsminister Norbert Totschnig übernimmt für Neapolitano Graziella die Ehrenpatenschaft. Die letzten Ehrenpatenschaften ergingen an Arnold Schwarzenegger und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.