Nach Reitkunst wird auch das Wissen um die Lipizzanerzucht UNESCO Kulturerbe

Bundesminister Norbert Totschnig steht links im Bild und streichelt einen Lipizzaner, der mit einem Strohhalm im Maul in einer Pferdebox steht. Ein weiterer Lipizzaner steht in einer angrenzenden Box und blickt in Richtung Minister und Pferd. Die Tiere blicken sehr gutmütig.
Foto: BML/Michael Gruber

Die Spanische Hofreitschule ist erste Institution weltweit, die mit zwei Traditionselementen in der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen worden ist.

Seit 2015 ist die Klassische Reitkunst und die Hohe Schule der Spanischen Hofreitschule immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Nun wurde auch das Wissen um die Lipizzanerzucht im Gestüt Piber als Kulturerbe der Menschheit deklariert. Damit gehört die Spanische Hofreitschule zu den ersten Institutionen weltweit, die mit zwei Traditionselementen in die UNESCO-Liste aufgenommen wurde.

Der Lipizzaner zählt zur einzigen Repräsentationspferderasse, die seit der Renaissance in Europa ungebrochen nach traditioneller Art gezüchtet wird. Die heutige Lipizzanerzucht des Gestüts in Piber geht auf die bereits im 18. Jahrhundert existenten sechs Hengststämme und 17 klassischen Stutenfamilien der Lipizzaner zurück.

Lebendiges Erbe

Seit mehr als 400 Jahren wird das umfangreiches Wissen über die Zuchtprinzipien, artgerechte Haltung und Ausbildung der Pferde von Generation zu Generation im Wesentlichen mündlich weitergegeben wird. 

Die natürliche und artgerechte Aufzucht der Lipizzaner in Piber ist ein internationales Alleinstellungsmerkmal. Das Wissen um die Lipizzanerzucht, das hier seit Jahrhunderten weitergegeben wird, ist einzigartig und sichert nicht nur den Fortbestand der Lipizzanerhengste der Spanischen Hofreitschule, sondern trägt auch zum Erhalt der ältesten Kulturpferderasse in Europa bei. 

Die multinationale Einreichung der am Lipizzanergestüt in Piber gepflegten Tradition und das Wissen um die Zucht der ältesten Kulturpferderasse für das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes erfolgte in Kooperation mit Slowenien, Ungarn, der Slowakei, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Rumänien und Italien.