Ländliche Innovationssysteme im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (77-03)

Ein Foto von einem Innovationhub mit sprechenden Personen illustriert.
Foto: Originalfoto Herr Fink, Illustration blaugezeichnet.at

Die Fördermaßnahme 77-03 ist eine neue Fördermaßnahme im nationalen GAP-Strategieplan 2023-2027. Sie unterstützt Ländliche Innovationsnetzwerke und Innovationspartnerschaften.
 

Um die KUs und KMUs sprich Gewerbebetriebe, die Verwaltung und die Zivilgesellschaft in ländlichen Regionen dabei zu unterstützen im Zusammenwirken ihre regionale Innovationsfähigkeit zu stärken und eine Innovationskultur zu etablieren, wurde eine neue Fördermaßnahme im Rahmen des nationalen GAP-Strategieplan 2023-2027 geschaffen. Die Fördermaßnahme 77-03 „Ländliche Innovationsysteme im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft“ verfolgt das Ziel, die Lebensqualität in den Regionen zu sichern und die Wertschöpfung durch regionale Wirtschaftskreisläufe auf zukunftsfähige Grundlagen zu stellen. Damit wird ein wichtiger Schritt in Richtung gleichwertige Chancen für ländliche Regionen gesetzt.

Die Fördermaßnahme soll speziell ländliche Innovator:innen dabei unterstützen, ihre Ideen und Geschäftsmodelle für die digitale, grüne und demografische Transformation umzusetzen. Damit werden wesentliche Beiträge zu mehr Klimaschutz, regionaler Wertschöpfung, Innovationskraft und Chancengleichheit geleistet. Gerade junge Menschen am Land suchen kreative Arbeitsumgebungen wie etwa Co-Working-Angebote oder Innovations-Hubs, um ihre beruflichen Ambitionen gemeinsam mit anderen zu realisieren. Hier bietet die Fördermaßnahme zahlreiche Möglichkeiten für neuartige Vernetzung und Projektrealisierung. Die Themen können dabei sehr vielseitig sein und von der Sicherung der Nahversorgung über die Bioökonomie/Kreislaufwirtschaft, den Bodenschutz bis hin zur Digitalisierung oder soziale Innovation reichen. Vor allem Multi-Akteurs-Kooperationen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette und bereichsübergreifend zusammenarbeiten, sollen forciert werden.

Die Fördermaßnahme unterstützt Ländliche Innovationssysteme in unterschiedlichen Projektphasen. Gefördert wird:

  • Die Konzeption, Organisation und Durchführung eines innovativen regionalen Ideenfindungs- und Weiterentwicklungsprozesses inkl. Projektskizze und Erarbeitung eines darauf basierenden Aktionsplans sowie Unterstützung des Aufbaus der Kooperation als Vorbereitung für die beiden weiteren Projektphasen.
  • Die Förderung regional verankerter, multifunktioneller, ländlicher Innovationsunterstützungsnetzwerke (LINs) für Kooperationen in ländlichen Regionen und zur Unterstützung der Vorbereitung und Durchführung innovativer Projekte.
  • Die Umsetzung ländlicher Innovationspartnerschaften (LIPs) mit dem Ziel, die Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteur:innen zu verbessern und neuartige Lösungen entlang von Wertschöpfungsketten sowie vorzugsweise über Bereiche und Branchen hinweg zu entwickeln.

Ländliches Innovationsunterstützungsnetzwerk (LIN):

Das regional verankerte, multifunktionelle Innovationsunterstützungsnetzwerk bringt die Akteurinnen und Akteure in neuartigen Kooperationen in der Region zusammen und unterstützt die Vorbereitung und Durchführung innovativer Projekte durch den Aufbau, die Weiterentwicklung und/oder Etablierung von ländlichen Innovationsunterstützungsnetzwerken, deren qualitative Begleitung und systematischer Vernetzung. Die Innovationsfähigkeit der Akteurinnen und Akteure in den Regionen soll dadurch gestärkt werden.

Ländliche Innovationspartnerschaften (LIP):

Die Ländliche Innovationspartnerschaft wird mit dem interaktiven Innovationsmodell der Europäischen Innovationspartnerschaft und Multi-Akteur-Ansatz umgesetzt. Die regionalen Herausforderungen und die für die Region relevanten Zukunftsthemen und Trends bedürfen einer besseren Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteuren entlang von (neuen wie auch bestehenden) Wertschöpfungsketten, darüber hinaus gibt es Potentiale hinsichtlich einer vertieften branchen- und bereichsübergreifenden Kooperation. Durch ländliche Innovationspartnerschaften soll auch ein Zusammenwirken des agrarischen mit dem außeragrarischen Bereich gestärkt werden – so wird das Agrarische und auch außeragrarische Wissens- und Innovationsystem (KIS) erweitert und neue Akteurinnen und Akteure eingebunden. Weiters können Innovationspartnerschaften regionsübergreifenden Charakter haben.

Speziell für Innovationen im ländlichen Gebiet wurde das Sketchbook „Innovation am Land“ erstellt. Es beschreibt acht Bausteine, die zur erfolgreichen Umsetzung innovativer Ideen inspirieren. Das Handbuch „Schritt für Schritt zum Innovationsnetzwerk“ bietet darüber hinaus einen Leitfaden für potenzielle Innovatorinnen und Innovatoren. Es enthält umfangreiches Informationsmaterial zur Frage, was ein gut funktionierendes, ländliches Innovationsnetzwerk ausmacht und wie ein solches Netzwerk Schritt für Schritt aufgesetzt und gemanagt werden kann – auf Grundlage bisheriger Erfahrungen und Beispiele. Beide stehen Ihnen weiter unten zum Download zur Verfügung.

Förderanträge für die Maßnahme können laufend in elektronischer Form auf der Digitalen Förderplattform (DFP) der AMA eingereicht werden. Bewilligende Stelle ist die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Detaillierte Informationen zur Fördermaßnahme finden Sie auf der unten verlinkten Informationsplattform der AMA.