Beitrag der österreichischen Landwirtschaft für Klima und Umwelt

Schmetterling
Foto: BML / Alexander Haiden

5. Juni - Wir feiern den internationalen Umwelttag!
Klimawandelanpassung, Umweltleistung und landwirtschaftliche Produktion gehen Dank Agrarumweltprogramm Hand in Hand.

Die heimische Kulturlandschaft mit ihren vielfältigen Nutzungstypen ist nicht nur Erholungsraum für die Menschen sondern stellt auch einen Nahrungs-, Lebens- und Rückzugsort für unzählige Tiere und Pflanzen dar. In unseren Breiten sind insbesondere die vielfältigen, durch Jahrhunderte andauernde Bewirtschaftung geformten Lebensräume des Offenlandes von einer Aufrechterhaltung der standortgerechten Bewirtschaftung abhängig. Diese wertvolle Aufgabe übernehmen Bäuerinnen und Bauern, die mit ihrer Arbeit unsere abwechslungsreiche Kulturlandschaft erhalten und Biodiversität ermöglichen.

Vor dem Hintergrund des europaweiten Rückgangs der Biodiversität verfolgen die EU-Zukunftsstrategien „Biodiversität 2030+“ und „Vom Hof auf den Tisch“ auch im Agrarsektor wertvolle Schritte um negative Umweltwirkungen der landwirtschaftlichen Produktion zu verringern und positive Umweltwirkungen zu verstärken. Durch die österreichische Strategie zur Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) soll die Landwirtschaft auf dem Weg zur Erreichung dieser ambitionierten Ziele im Bereich der Biodiversität, des Bodenschutzes, der Gewässerreinhaltung, Luftreinhaltung und Klima, sowie im Bereich Tierwohl bestmöglich unterstützt werden. In Österreich nimmt hier insbesondere das Agrarumweltprogramm ÖPUL eine wichtige Rolle ein.

Was bringt das Agrar-UMWELT-programm ÖPUL?

Das ÖPUL 2023-27 hat das Ziel, möglichst flächendeckende Umweltleistungen zu ermöglichen. Bemühungen für die Umwelt über gesetzliche Vorgaben hinweg, sowie Mindererträge aufgrund von Mehrleistungen für die Umwelt werden im ÖPUL abgegolten. Artenreiche Landwirtschaftsflächen werden im ÖPUL etwa durch die Förderung des bäuerlichen Naturschutzes, die Bewirtschaftung von Bergmähdern, Almen und artenreichen Wiesenflächen gefördert. Daneben werden im ÖPUL Landschaftselemente wie (Obst-)bäume, Büsche, Blühflächen und Bienenweiden angelegt, erhalten und gepflegt. Unterstützt werden außerdem Landwirtinnen und Landwirte, die gefährdete Nutztierrassen wie das Kärntner Blondvieh oder das Tiroler Steinschaf halten oder seltene Kulturpflanzen wie Ötztaler Lein, anbauen. Zusammengesetzt ist das ÖPUL aus 25 Maßnahmen. Umfangreiche Details zu Art und Ausmaß der Unterstützung sowie den Umweltauflagen können in der Sonderrichtlinie oder in den AMA Merkblättern nachgelesen werden.

HinweisHinweis

Parallel zur Laufzeit der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) kann ein Einstieg ins Agrarumweltprogramm nur in den Anfangsjahren der Periode erfolgen. Der letztmögliche Termin um am ÖPUL in der GAP 23-27 teilzunehmen ist durch einen Maßnahmenantrag bis 31.12.2024 möglich!

Mehr Blühflächen

In der aktuellen Förderperiode wurde der Anteil der verpflichtend anzulegenden Biodiversitätsflächen im Grünland und Acker im Rahmen der ÖPUL-Maßnahmen UBB (Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung) sowie BIO (Biologische Wirtschaftsweise) deutlich erhöht, nämlich von vormals 5 Prozent auf 7 Prozent. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit für eine freiwillige Anlage von Biodiversitätsflächen über das geforderte Mindestmaß hinaus (gefördert wird ein Biodiversitätsflächenanteil von bis zu 20 Prozent der bewirtschafteten Flächen), weshalb bereits eine signifikante Steigerung der biodiversitätsrelevanten Flächen nachzuweisen ist. Gemeinsam mit Landwirtschafts- und Naturschutzexpertinnen und -experten wurden für Biodiversitätsflächen unterschiedliche Bewirtschaftungsauflagen festgelegt, die für Bäuerinnen und Bauern zwar höhere Anforderungen bedeuten, ihnen aber auch mehr Flexibilität einräumen.

Schulungen

Dafür, dass zum Beispiel die Neueinsaat der Blühflächen gelingt und dass für Flächen auch geeignete Standorte und Bewirtschaftungsoptionen ausgewählt werden, sorgen maßgeschneiderte Bildungs- und Beratungsangebote. In den verpflichtenden ÖPUL-Schulungen mit Biodiversitätsschwerpunkt erhalten Landwirtinnen und Landwirte praxisorientierte Tipps und Empfehlungen für die Pflege von Biodiversitätsflächen, lernen die dafür geeigneten Pflanzenarten und deren Eigenschaften kennen und erfahren, welche positiven Auswirkungen solche Flächen auf die Umwelt haben. Im besten Fall werden dadurch Freude und Begeisterung für die Natur geweckt und das Bewusstsein hinsichtlich der Auswirkungen der Bewirtschaftung auf die Biodiversität geschärft.

Klima und Luftreinhaltung

Die zunehmenden Wetterextremereignisse machen eine umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Landwirtschaft notwendig. Im ÖPUL werden Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und Treibhausgasreduktion unterstützt. Beispiele dafür sind Düngeeinschränkungen oder der Verzicht auf chemisch synthetische Stickstoffdünger. Eine Treibhausgas-reduzierende Wirkung bringt auch die im ÖPUL geförderte Weidehaltung oder weitere Tierwohl Maßnahmen in der Stallhaltung. Durch die geförderte Anbaudiversifizierung, die reduzierte Bodenbearbeitung sowie den Grünlanderhalt leisten die Landwirte und Landwirtinnen einen Beitrag zu Humusaufbau und –erhalt und sorgen damit für Kohlenstoffspeicherung in der Nutzfläche. In Summe werden auf rund 60 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Maßnahmen gesetzt, die zur Treibhausgas-Reduktion beitragen und Kohlenstoff speichern.

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