LEADER - Entwicklung durch die regionale Bevölkerung

Was ist LEADER?

LEADER ermöglicht den Menschen in ländlichen Räumen, ihre Region mit gemeinsamen Projekten zusammen weiterzuentwickeln. Dafür schließen sich ländliche Gemeinden, die sich vernetzen und zusammenarbeiten wollen, mit regionalen Akteurinnen und Akteuren aus unterschiedlichsten Bereichen zu einer sogenannten Lokalen Aktionsgruppe (LAG) zusammen. Dem Bottom-up-Ansatz folgend erarbeitet diese Gruppe mit aktiver Einbindung der Bevölkerung zu Beginn einer EU-Förderperiode eine Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für ihre Region. Dabei werden vier Themenfelder, sogenannte Aktionsfelder, bearbeitet:

• Steigerung der Wertschöpfung
  Video von der LEADER-Region Sauwald Pramtal
• Festigung oder nachhaltige Weiterentwicklung der natürlichen Ressourcen und des kulturellen Erbes
  Video von der LEADER-Region Weinviertel Ost
• Stärkung der für das Gemeinwohl wichtigen Strukturen und Funktionen
  Video von der LEADER-Region Vöckla-Ager
• Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
  Video von der LEADER-Region Weinviertel Ost

In der LES werden Handlungsfelder und Ziele der Region für die jeweiligen Aktionsfelder definiert. Weiteres dient die LES als Grundlage für die Auswahl von den Projekten, die dann mit Mitteln aus dem GAP-Strategieplan unter EU-Beteiligung gefördert werden. Den Menschen in den Regionen wird somit eine aktive Gestaltung ihrer Region ermöglicht.

Der LEADER-Ansatz beinhaltet sieben Prinzipien:

LEADER im GAP-Strategieplan 2023 – 2027

In dieser Periode haben sich 83 (77 bestehende und 6 neue) Regionen mit einer LES beworben, die nach einem zweistufigen Bewerbungsprozess die Anerkennung erhielten und mit der Umsetzung der LES ab dem 1. Juli 2023 starten konnten.

Um auf aktuelle Herausforderung zu reagieren gibt es einige Neuerungen und neue Möglichkeiten in dieser Förderperiode. Die gesamte Abwicklung der Förderung geschieht digital über die Digitale Förderplattform der Agrarmarkt Austria. So gelingt auch die Nutzung des neuen Wirkungsmonitoringsystems mit dessen Indikatoren besser, um den Mehrwert von LEADER deutlich darstellen zu können.

Die Digitalisierung findet auch in der neuen Möglichkeit, Smart Village Projekte über LEADER zu fördern, Anwendung. Im Konzept Smart Village finden kleinräumige Gemeinschaften mit einem partizipativen Ansatz innovative, digitale Lösungen zu lokalen Herausforderungen.

Eine weitere große Herausforderung neben der Digitalisierung ist der Klimawandel. Daher wurde das neue, vierte Aktionsfeld „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel“ geschaffen, das von 81 der 83 Regionen genutzt wird. Damit einher geht die verstärkte Abstimmung mit regionalen Akteuren wie zum Beispiel den KEM und KLAR! Regionen, um Synergien zu nutzen und durch die verstärkte thematische Betrachtung von anderen Förderprogrammen, unter anderem auch Interventionen aus dem GAP-Strategieplan 2023–2027, das Budget zur Umsetzung von Projekten zu erweitern.

Die Möglichkeiten für die Kooperation von Stadt und Land wurden noch erweitert, um vielen Menschen an ihrem Wohnort gleichermaßen urbane und ländliche Qualitäten zu ermöglichen. Im Rahmen einer funktionalen Partnerschaft können nun mittelgroße Städte mit bis zu 110.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit einer LAG zusammenarbeiten, zum Nutzen beider Partner. 100.000 Euro LEADER-Fördermittel zusätzlich wurden jenen LEADER-Regionen, die diese Möglichkeit der Kooperation nutzen, zugewiesen. Sechs Städte gehen mit LEADER-Regionen in der Periode 23-27 diesen Schritt als Pioniere. Diese sind in der Karte weiter unten eingezeichnet.

Die Frauenquote von einem Drittel im Projektauswahlgremium wurde angepasst auf mindestens je 40% Männer und Frauen, um die Gleichstellung weiter voranzubringen.

Karten der LEADER-Regionen der einzelnen Bundesländer

Kontaktpersonen in den LEADER-Regionen