Waldviertler Blondvieh
Waldviertler Blondvieh ist das Ergebnis Traditionellen Wissens über Rinderzucht und Haltung im Waldviertel, Niederösterreich.
Registernummer: 232
Offenlegungsdatum
Das Entstehen der ersten bäuerlichen Siedlungen im stärker besiedelten östlichen Teil des Waldviertels geht auf den Beginn der Jungsteinzeit zurück. In der späteren Bronzezeit wurde das Hochland des Waldviertels besiedelt und womöglich zur Weidewirtschaft genutzt. Seit Besiedelung des Waldviertels werden in dieser Region Rinder gehalten. Das Waldviertler Blondvieh entwickelte sich im 19. Jahrhundert aus Vorgängerrassen.
Titel
Waldviertler Blondvieh
Kurzdarstellung oder Behauptung
Waldviertler Blondvieh ist das Ergebnis Traditionellen Wissens über Rinderzucht und Haltung im Waldviertel, Niederösterreich. Das Waldviertler Blondvieh ist eine autochthone Rinderrasse Österreichs und entstand vermutlich aus der Vermischung des altillyrisch-keltischen Rindes mit dem ungarischen Steppenrind. Es folgten weitere Einkreuzungen. Das Fleisch vom Waldviertler Blondvieh zeichnet sich durch seine hohe Qualität aus. Es ist besonders saftig sowie feinfaserig und fettarm. Das Fleisch ist durch langsameres Wachstum zarter und marmorierter als übliches Rindfleisch. Die Fleischfarbe ist dunkel und der Geschmack intensiv.
Produktbezeichnung, Produktklasse
Rindfleisch, Frischfleisch
Name der Region
Waldviertel, Niederösterreich, Österreich
Suchgebiet
Lebensmittel und Landwirtschaft
Name des Informationsgebers
Keine Angabe
Name des Antragstellers für den Titel
Keine Angabe
Inhaber des Wissens oder zugehöriger Quellen
Keine Angabe
Empfänger, Inhaber, Bevollmächtigter, Eigentümer eines Titels
Keine Angabe
Beschreibung
Geschichte:
Im Zuge der Sesshaftwerdung der Menschen in der Frühzeit gewann die Haltung von Haustieren vermehrt an Bedeutung, da diese die Menschen zunehmend von der Jagd unabhängig machten. Die Haustiere lieferten Fleisch, Fett, Milch und Eier. Zu den wichtigsten Haustieren gehörte immer schon das Rind. Der Auerochse oder „Ur“ gilt als Stammvater unserer Hausrinder. Der früheste Nachweis von Hausrindern stammt aus Griechenland.
Das Entstehen der ersten bäuerlichen Siedlungen im stärker besiedelten östlichen Teil des Waldviertels geht auf den Beginn der Jungsteinzeit zurück. In der späteren Bronzezeit wurde das Hochland des Waldviertels besiedelt und womöglich zur Weidewirtschaft genutzt.
Ab dem 7. Jahrhundert nach Christus wurde mit der gezielten alpinen Weidewirtschaft begonnen und wurde in Folge weiterentwickelt.
Im Mittelalter, spätestens an der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert, führte der steigende Bedarf an Grund und Boden zur Entstehung von ganzjährig bewohnten Siedlungen in höheren Gebieten.
Die Rinder sicherten seither das menschliche Überleben, indem sie als Milch- und Fleischlieferanten, aber auch als nützliche Arbeitskraft, beispielsweise im Ackerbau als Zugtiere dienten. Um die jeweilige Nutzung zu optimieren, wurden Rinderrassen in Hinblick auf die jeweilige Verwendung gezüchtet.
Waldviertler Blondvieh:
Seit Besiedelung des Waldviertels werden in dieser Region die Vorgänger des Waldviertler Blondvieh gehalten, damals vorrangig als Arbeits- und Zugtiere.
Die Herkunft dieser Rasse ist umstritten. Vermutlich entwickelte sich das Waldviertler Blondvieh ursprünglich aus der Vermischung des altillyrisch-keltischen Rindes mit dem ungarischen Steppenrind. Nach einer weiteren Vermischung mit dem Frankenvieh fanden sich im 19. Jahrhundert mehrere regionale Schläge (Gföhler, Zwettler oder Raabser), die kaum Unterschiede aufwiesen und ab der Jahrhundertwende (1900) gemeinsam die Bezeichnung Waldviertler Blondvieh trugen.
SAMBRAUS (1994) zufolge war das Ungarische Steppenrinder ebenfalls an der Entstehung der Rasse beteiligt. Darüber hinaus sollen noch bis 1880 regelmäßig Mürztaler und Mariahofer eingekreuzt worden sein. Über das Mariahofer kann eine enge Verwandtschaft zum Kärntner Blondvieh angenommen werden. Andere Quellen gehen davon aus, dass das Blondvieh aus der Vermischung aus altillyrischen-keltischem Rind mit Frankenvieh und regelmäßiger Einkreuzung von Mürztaler und Mariahofer. Ebenso sollen Böhmisches Scheckenvieh sowie Grauvieh und Simmentaler aus der Schweiz daran beteiligt gewesen sein.
1881 beschreibt Franz Zoepf in „Rinder des oberen Donauthales in Ober- und Niederösterreich“ die Tiere als „sehr hell, häufig aber auch gelb und insbesondere in der Nähe der Grenze zu Böhmen rötlich.“
Johannes Hansen und Andreas Hermes beschreiben bereits 1905 in „Die Rinderzucht im In- und Auslande“ die Qualität des Fleisches als ausgezeichnet (SAMBRAUS H. H., 1999).
Das Waldviertler Blondvieh etablierte sich als Dreinutzungsrasse und war im bzw. um das Alpengebiet bis um 1900 weit verbreitet.
Bis zum Zweiten Weltkrieg lag der Schwerpunkt der Zucht auf der Arbeitsleistung. In zweiter Linie stand die Fleisch- und an letzter Stelle die Milchleistung. Sogar Arbeiterfamilien hielten bis Mitte des 20. Jahrhunderts Waldviertler Blondvieh als Zugtiere für ihre Fuhrwerke und um die Milch nicht kaufen zu müssen. Die Tiere weideten auf Rainen und Hutweiden und trugen so auch zur Landschaftspflege bei.
Das Waldviertler Blondvieh galt als eine beliebte Spezialität in den Kreisen der höheren Gesellschaft und soll auch für den für Kaiser Franz Josef (1830 bis 1960) zubereiteten Tafelspitz Verwendung gefunden haben.
Die Rasse setzte sich auf Grund ihrer guten Eigenschaften durch und 1933 wurde der „Verband Waldviertler Blondvieh“ gegründet.
Nach dem 2. Weltkrieg, verbunden mit extremen Einbußen an Vieh, versuchte man die Schlacht- und Milchleistung der Tiere durch Einkreuzungen zu erhöhen. Jedoch stellte sich heraus, dass aufgrund des kargen harten Klimas nur eine Leistungssteigerung innerhalb der Rasse sinnvoll ist und man hielt am Gedanken der Reinzucht fest.
1954, am Höhepunkt des Waldviertler Blondviehs, gab es in Niederösterreich 173.600 Stück Waldviertler Blondvieh.
Im Jahr 1958 schreibt Wilhelm Müller in „Die Rinderzucht in Österreich“, dass sich im Waldviertel neben dem Waldviertler Blondvieh wegen des rauen Klimas und der mäßigen Futtergrundlage keine andere Rasse durchsetzen konnte (SAMBRAUS H. H. 1999).
Als sich ab den 1960er Jahren die Anforderungen an Rinder änderten und Quantität, schnelles Wachstum sowie starke Leistung im Vordergrund standen, wurde die Zucht zunehmend auf das leistungsmäßig überlegene Fleckvieh umgestellt. Die dafür zwingende Zufütterung und die entsprechend notwendige Infrastruktur wurden stark gefördert.
Im Jahr 1963 stellte der Blondviehzuchtverband auf die Rasse Fleckvieh um, da die Nachfrage am Markt nach dem Blondvieh geringer wurde. Das Fleckvieh verdrängte das Waldviertler Blondvieh weitgehend und folglich war die Rasse beinahe vom Aussterben bedroht.
Während 1962/63 noch 1404 Kühe an der Milchleistungsprüfung teilnahmen, waren es 1965/66 nur mehr 255.
1966 wurde der „Zuchtverband für Waldviertler Blondvieh“ aufgelöst.
Nur einige wenige Restbestände wurden aufrechterhalten und 1982 begann man im Rahmen eines Erhaltungszuchtprogrammes- einer Initiative der ÖNGENE (Verein zum Schutze und zur Bewahrung der Erbanlagen heimischer gefährdeter landwirtschaftlicher Nutztierrassen) mit dem übrig gebliebenen Waldviertler Blondvieh (23 Kühen und 3 Stieren) wieder mit der Züchtung der Tiere.
1997 gab es einen kontrollierten Bestand von 191 Tieren in 54 Herden. 2000 war der Bestand auf 268 Tiere gestiegen. Im Jahr 2006 wurden bereits wieder 514 Kontrollkühe in 84 Kontrollherden gehalten. Im Jahr 2007 sind 578 Kontrollkühe in 87 Kontrollherden bei einem Bestand von 1.055 Tieren in 100 Betrieben verzeichnet. 2008 lag die Zahl laut NÖ-Genetik Rinderzuchtverband bei 88 Kontrollherden mit 586 Kontrollkühen und macht das Waldviertler Blondvieh zur zweithäufigsten Rasse nach dem Fleckvieh in der Region. 2021 liegt der Bestand bei rund 700 Herdebuchkühen und die Anzahl der Züchter bei 88.
Waldviertler Blondvieh ist heute als „hoch gefährdete“ Rasse anerkannt und seine Erhaltung wird im Rahmen des Österreichischen Programms für umweltgerechte Landwirtschaft (ÖPUL) gefördert.
Heute ist der Niederösterreichische Genetik Rinderzuchtverband die verantwortliche Zuchtorganisation des Waldviertler Blondviehs.
Gebiet/Region:
Das Waldviertel leitet seinen Namen vom Waldreichtum ab. Es liegt in der nordwestlichen Region im österreichischen Bundesland Niederösterreich und umfasst die politischen Bezirke Gmünd, Horn, Krems, Krems-Land, Waidhofen/Thaya, Zwettl sowie Teile der politischen Bezirke Hollabrunn und Melk. Das Waldviertel ist begrenzt im Süden durch die Donau, im Südwesten durch Oberösterreich, im Nordosten und im Norden durch Tschechien, und im Osten durch den Manhartsberg. Das Waldviertel umfasst eine Fläche von rund 5.000 Quadratkilometer.
Klima und Bodenbeschaffenheit:
Das Waldviertel hat kontinentales Klima, typisch für das Mittelgebirge. Die Sommer sind warm mit wenig heißen Tagen und kühlen Nächten, die Winter sind relativ kalt mit wenig Schneefall. Die Jahresniederschlagsmenge beträgt etwa 500 bis 800 Millimeter, mit dem Maximum im Sommer. Die Vegetationsperiode ist kurz. Geologisch ist das Waldviertel eine Gebirgslandschaft, die sich aus Graniten und Gneisen mit Höhen bis zu 1.000 Meter zusammensetzt. Es ist Teil des Böhmischen Massivs und ist charakterisiert durch leichte, sandige Böden, Braunböden-Podsolböden, Braunböden und Semipodsole.
Lebensraum:
Das Waldviertel ist durchzogen mit Wiesen, Ackerflächen und Wäldern. Eher kleine Wirtschaftsflächen und kleine bäuerliche Höfe, die ihre Wiesen rund um den Bauernhof haben, kennzeichnen das heutige Gebiet.
Die Weideflächen sind auf einer Seehöhe zwischen 450 und 800 Meter und befinden sich meist in Hanglagen, wodurch sich eine maschinelle Bewirtschaftung schwierig gestaltet. Die Viehhaltung auf diesen steilen Weiden sichert somit die Bewirtschaftung der Flächen und verhindert das Aufkommen von Sträuchern und Wäldern und leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der derzeitigen Landschaft.
Die Flora ist durch die Boden- und Klimaverhältnisse bedingt und gekennzeichnet durch eine Vielfalt an alpinen Pflanzen wie Berg-Alpenglöckchen (Soldanella montana), Sauerklee (Oxalis acetosella), Schattenblümchen (Majanthemum bifolium), Tüpfelfarn (Polypodium vulgare), wilde Brombeeren (Rubus fruticosus), Fingerhut (Digitalis purpurea) und Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium), Katzenpfötchen (Antennaria dioica) und Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum). Diese spezielle Artenvielfalt an Gräsern und Kräutern im Grünfutter und das daraus erzeugte Heu liefern die Basis für den einzigartigen Geschmack des Fleisches und der Milch.
Waldviertler Blondvieh:
Waldviertler Blondvieh zählt zum Gelbvieh und ist eine autochthone Rinderrasse.
Rassenbeschreibung:
Waldviertler Blondvieh ist ein mittelgroßes, durchschnittlich bemuskeltes und eher feinknochiges Rind mit schmalem Körperbau. Kopf und Rumpf sind lang, die Wamme (von der Kehle bis zur Brust oder dem Bauch herabhängende Hautfalte mit reichlich Fettgewebe) ist wenig ausgeprägt.
Die Farbe der Tiere ist einfärbig hellrot bis semmelblond. Das Haarkleid ist fein, kurz anliegend, weich und glänzend. Das Flotzmaul ist fleischfarben-, Klauen und Hörner sind gelbgrau. Die Hornspitzen sind schwarz.
Die durchschnittliche Widerristhöhe der Stiere beträgt 140 Zentimeter bei 800 bis 1000 Kilogramm, die der Kühe 135 Zentimeter bei 550 bis 700 Kilogramm. Die Tiere wachsen langsam, sodass die Tagesgewichtszunahmen gering ausfallen.
Eigenschaften:
Die Rasse ist anspruchslos. Sie ist spätreif (langsames Wachstum) und leichtkalbig. Weiters zeichnen sich die Rinder durch hohe Fruchtbarkeit und Langlebigkeit aus.
Nahezu 90 Prozent der Blondviehkühe sind Mutterkühe, da die Milchleistung gegenüber leistungsstärkeren Rindern eher gering ist.
Aufgrund der niedrigeren Milchleistung und der geringeren Tagesgewichtszunahmen ergibt sich eine hohe Widerstandsfähigkeit und Robustheit. Die Kühe besitzen einen starken Muttertierinstinkt. Außerdem ist das Waldviertler Blondvieh aufgrund der ursprünglichen Nutzung als Zug- und Arbeitstier sehr gehorsam und umgänglich.
Die Tiere sind futtermäßig und klimatisch besonders an die regionalen Bedingungen angepasst und eignen sich ideal für die Mutterkuhhaltung, sowie für die Landschaftspflege und zur Erzeugung von qualitativem Fleisch.
Erzeugungsverfahren:
Durch die Leichtkalbigkeit kommen die Tiere nahezu immer ohne Hilfe zur Welt und laufen danach in der Mutterkuhherde mit.
Die Tiere werden auf Weiden und in Laufstallungen (geschlossene und Freiluftstallung) gehalten. Nachdem die männlichen Kälber teilweise mit 5 Monaten kastriert werden, kommen alle jungen Stiere und Ochsen mit zirka 10 Monaten in einen eigenen Bereich. Der hauseigene Zuchtstier läuft mit der Mutterkuhherde mit, die laut Zuchtplan von diesem Stier besprungen werden darf. Durch die noch geringe Population dieser Rinderrasse ergibt es sich meist, dass eine zweite Mutterkuhherde in einem Betrieb entsteht die über andere Zuchtlinien besamt werden muss um keine Inzucht zu betreiben. Tiere mit kräftigem Rahmen, höherer Leistung und hoher Ausprägung der rassespezifischen Merkmale werden vom Landwirt für das Zuchtprogramm ausgewählt und nach Kontrolle durch den Niederösterreichischen Genetik Rinderzuchtverband in das Programm aufgenommen. Mit 20 bis 24 Monaten werden die Tiere, die nicht für die Zucht vorgesehen sind, geschlachtet.
Nach der Schlachtung werden die Schlachtkörper durch Veterinäre offiziell tierärztlich kontrolliert und nach EUROP-Klassifizierung beurteilt. Danach wird das Fleisch auf 2 bis 4 Grad Celsius in den Kühlräumen der Fleischer gekühlt und frisch verarbeitet.
Fleischbeschreibung:
Das Fleisch vom Waldviertler Blondvieh zeichnet sich durch seine besonders hohe Qualität aus. Es ist besonders saftig sowie feinfaserig und fettarm. Das Fleisch ist durch langsameres Wachstum zarter und marmorierter als übliches Rindfleisch. Die Fleischfarbe ist dunkel und der Geschmack intensiv. Es zeichnet sich beim Kochvorgang durch eine kurze Garzeit aus.
Das langsame Wachstum und die geringe Gewichtszunahme sorgen auch dafür, dass die Milch besonders bekömmlich ist.
Milchbeschreibung:
Der langsame Reifungsprozess und der gemäßigte Gewichtszuwachs ergeben eine sehr bekömmliche Milch.
Ursprungsnachweis:
Waldviertler Blondvieh ist identifiziert durch offizielle Ohrmarken, gemäß der Tierkennzeichnungsverordnung EU 2019/2035 bzw. der österreichischen Rinderkennzeichnungsverordnung 2021 in einer Datenbank registriert. Die Rückverfolgbarkeit sowohl der Rinder als auch des Rinderbauernhofes wird am Verkaufsort durch das „bos“ System der AMA (Agrarmarkt Austria) sichergestellt. Das „bos“ Symbol ist ein Kennzeichen für Rindfleisch und garantiert die volle Rückverfolgbarkeit von der Geburt des Tieres an bis zum angerichteten Fleisch.
Qualitätskontrolle:
Im Rahmen des Zuchtprogramms zur Erhaltung des Waldviertler Blondviehs werden Tiere mit kräftigem Rahmen, höherer Leistung und hoher Ausprägung der rassespezifischen Merkmale vom Landwirt ausgewählt und nach Kontrolle durch den Niederösterreichischen Genetik Rinderzuchtverband in das Programm aufgenommen. Das Herdebuch ist geschlossen, damit Tiere nur mehr dann aufgenommen werden können, wenn eine korrekte Abstammungsprüfung vorliegt zur Vermeidung von Inzucht und zur Förderung der Weiterentwicklung der Rasse.
Es werden jährlich sowohl Milch- als auch Fleischleistungskontrollen durchgeführt.
Zusammenhang zwischen dem geographischen Gebiet und Traditionellem Wissen
- Besondere Boden- und Klimaverhältnisse ermöglichen in der Region Waldviertel eine extensive Haltung von Waldviertler Blondvieh auf alpinen Weiden.
- Waldviertler Blondvieh ist optimal an die Klimaverhältnisse in der Region angepasst.
- Traditionelle, charakteristische Haltungssysteme: Extensivhaltung der Herden auf Weiden und Nutzung der Weiden während der Vegetationszeit.
- Dank dieser Weidehaltung kann Rindfleisch mit charakteristischer Zusammensetzung und Marmorierung erzeugt werden. Das Fleisch besitzt einen einzigartigen Geschmack und ein einzigartiges Aroma, die in direkter Beziehung zur aufgenommenen lokalen Flora stehen und je nach Rasse variieren.
- Die Aufzucht von Waldviertler Blondvieh ist das Ergebnis Traditionellen Wissens, das von Generation zu Generation weitergegeben wird: Traditionelles Wissen und Erfahrung der Tierhaltung (Anpassung der Haltung der Herde an die Gegebenheiten der Umwelt, historische Auswahl von Lokalrassen, Know-How der Hirten, Art der Rindfleischproduktion, Verbesserung des Erbguts), Know-How der Schlachter (Tiertransport, Erfahrung bei Schlachtung und Fleischreifung) und die Erfahrung der Fleischhauer (Erfahrung bei Zerlegung und Verarbeitung).
Verwertung:
Das Fleisch des Waldviertler Blondvieh eignet sich besonders für die Zubereitung von Gerichten wie Tafelspitz mit Semmelkren, Zwiebelrostbraten, Kesselgulasch oder Kalbsschnitzel
Schutz:
Keine Angabe
Schlüsselworte
Lebensmittel und Landwirtschaft, Traditionelles Wissen, Österreich, Region, Niederösterreich, Waldviertel, Rind, Waldviertler Blondvieh
Bibliographie/Referenzen
- BITTERMANN W. Rinderrassenreduktion von 1880-1985 unter dem Aspekt der genetischen Verarmung
- HALLER M. Seltene Haus- und Nutztierrassen, Leopold Stocker Verlag, Graz-Stuttgart, 2000, Seite 80f
- SAMBRAUS H. Atlas der Nutztierrassen. 229 Rassen in Wort und Bild, Eugen Ulmer GmbH & Co, Stuttgart, 1989, Seite 50
- SAMBRAUS H. H. Gefährdete Nutztierrassen. Ihre Zuchtgeschichte, Nutzung und Bewahrung, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1999. Seite 235 bis 240
- ZAR Rinderzucht Austria. Die Österreichische Rinderzucht 2007, Hammerer GmbH & CoKG, Druck & Verlag, Ried, 2008, Seite 95
- ZOEPF Franz, Rinder des oberen Donaulandesi in Ober- und Niederösterreich. Heft 1:Oberösterreich, Wien 1881, 153 Seiten.
- Das Waldviertler Blondvieh
- Das Waldviertler Blondvieh Zuchtprogramm
- Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen
- Genetische Charakterisierung österreichischer Rinderrassen- Abschlussbericht
- Geschichte der Almwirtschaft
- Handbuch Rinderhaltung
- Heimischer Artenreichtum
- Klimainformation Waldviertel
- Österreichisches Bundes-Tierschutzgesetz
- Rind: Abstammung
- Rind: Geschichte
- Rinder nach Rassen
- Rinderhaltung in Österreich
- Waldviertel
- Waldviertler Blondvieh
- Waldviertler Blondvieh Haustierrassen
- Waldviertler Blondvieh Slow Food
- Waldviertler Blondvieh Öko Kreislauf
- Wamme
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Autoren
Mag.a Eva Sommer, Daniela Trenker B.A.