Rettung der Donaustöre: Rekordzahlen und Sensationsfund

Ein Forscher auf einem Boot hält einen jungen Sterlet in den Händen.
Foto: BOKU/LB4S

Das LIFE-Boat4Sturgeon Projekt zum Schutz der Donaustöre verzeichnet Rekordzahlen bei der Aussetzung der Störe. Seit Herbst 2024 wird nun sogar einen Sensationsfund, welcher auf die erste natürliche Reproduktion schließen lässt, vermutet.

Das internationale Projekt LIFE-Boat4Sturgeon hat 2024 beeindruckende Erfolge für den Erhalt der bedrohten Donaustöre erzielt. Über 242.000 junge Sterlets wurden in die österreichische Donau, ihre Nebenflüsse sowie die Mittlere Donau unterhalb des Kraftwerks Gabčíkovo in Ungarn ausgesetzt. Mit insgesamt 500.000 freigelassenen Sterlets – gemeinsam mit dem Vorgängerprojekt LIFE-Sterlet – ist nun mehr als ein Drittel der bis 2030 geplanten 700.000 Auswilderungen erreicht.

Sensationsfund: Junge Sterlets in der Donau

Ein besonderer Erfolg gelang im Herbst 2024: Im Zuge des Monitorings wurden zwölf junge Sterlets in freier Wildbahn gefangen, welche aufgrund ihrer Größe entweder von im Frühjahr 2024 ausgewilderten Larven stammen oder erstmals aus einer natürlichen Reproduktion in der Donau. Eine genetische Analyse soll klären, ob diese Nachkommen von bereits ausgewilderten Elterntieren stammen. Dies könnte die erste dokumentierte natürliche Reproduktion von Sterlets in Niederösterreich und Wien seit über 40 Jahren darstellen.

Projektleiter Thomas Friedrich betonte die Bedeutung dieses Fundes: „Dieser Erfolg zeigt, dass unsere Maßnahmen wirken. Die Donau wird wieder zu einem Lebensraum, in dem sich Störe natürlich vermehren können.“ Mit diesen Erfolgen sendet LIFE-Boat4Sturgeon ein starkes Signal für den Schutz der Biodiversität und zeigt, wie gezielte Maßnahmen den langfristigen Erhalt gefährdeter Arten ermöglichen können.

Eine Forscherin lässt in einem Fluss kleine Störe aus einem Kübel frei.

Fortschritte für den Schutz der Gewässer

Das Projekt setzt sich für den Erhalt der letzten vier Störarten der Donau ein: Sterlet, Waxdick, Sternhausen und Hausen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf der Nachzucht und Auswilderung, sondern auch auf der Förderung der natürlichen Fortpflanzung und der Verbesserung der Lebensräume. Nachhaltige Erfolge verspricht sich das Projekt durch ein regelmäßiges Monitoring der Fische. Seit 2018 wird die Sterlet-Population systematisch überwacht. Mittels moderner Techniken wie Farbmarkierungen und PIT-Tags wird die Entwicklung der Population dokumentiert. Diese Daten helfen, die Schutzmaßnahmen noch gezielter umzusetzen und den langfristigen Erhalt der Sterlets sicherzustellen.

„Unser Ziel ist es, diese wertvollen Lebensräume auch in Zukunft für die Pflanzen- sowie Tierwelt und natürlich für uns Menschen zu erhalten. Seit mehreren Jahren unterstützen wir daher schon die Bemühungen, die Störe in der Donau zu erhalten und die ausgestorbenen Arten neu anzusiedeln.“ erklärte Wasserminister Norbert Totschnig zu diesem bedeutenden Vorhaben.

Link zur Presseaussendung der Universität für Bodenkultur Wien

https://boku.ac.at/presseaussendungen