EMFAF-Programm und nationale Strategie 2021-2027

Abfischen Großer Schandacherteich
Foto: Archiv Aqua / Florian Kainz

Das EMFAF-Programm 2021 – 2027 wurde unter Federführung des Landwirtschaftsministeriums und mit Unterstützung von Expertinnen und Experten sowie in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen des Bundes und der Länder sowie der Branchenvertretungen erstellt. 

Die Partnerschaft wurde breit in die Erarbeitung der Programminhalte eingebunden. Im Rahmen der Einbindung von Stakeholdern beziehungsweise der Fachöffentlichkeit in den Erstellungsprozess gab es die Möglichkeit von Ende November bis Ende Dezember 2020 zum Entwurf des EMFAF-Programms Stellung zu nehmen. Es sind mehrere Stellungnahmen eingelangt, aber die Verfasserinnen bzw. Verfasser haben einer Veröffentlichung nicht zugestimmt.

Im ersten Halbjahr 2021 wurde der Programmentwurf unter Berücksichtigung der eingelangten Rückmeldungen überarbeitet. Gleichzeitig wurden Anpassungen in Bezug auf die zwischenzeitlich finalisierten EU-Rechtsgrundlagen vorgenommen. Das österreichische Programm wurde Ende August 2021 als EU-weit erstes EMFAF-Programm offiziell bei der Europäischen Kommission (EK) eingereicht. Es wurde am 20. Juli 2022 als eines der ersten EMFAF-Programme von der Kommission genehmigt.

Der Rahmen für die Inhalte des künftigen EMFAF-Programms 2021-2027 ist in der EMFAF-Verordnung festgelegt. Das Programm ist an den relevanten Strategien auf europäischer ausgerichtet, insbesondere dem Grünen Deal, der Gemeinsamen Fischereipolitik der Union und den strategischen Leitlinien für Aquakultur der Europäischen Kommission. Auf nationaler Ebene beinhaltet der Nationale Strategieplan Österreichs für Aquakultur und Fischerei (NSP-AF) 2021 – 2027 wesentliche strategische und inhaltliche Rahmenbedingungen für das EMFAF-Programm (beide Dokumente finden sich unten unter „Downloads“). Der NSP-AF wurde unter Berücksichtigung der oben genannten EU-Strategien erstellt und soll zur Erreichung der EU-Zielsetzungen beitragen. Das übergeordnete Ziel des NSP-AF besteht in der Sicherung eines zukunftsfähigen, resilienten österreichischen Aquakultur- und Fischereisektors, der bestmöglich zu den EU-Zielen wie grüne Wirtschaft, digitaler Wandel und Innovation beiträgt.

Das EMFAF-Programm basiert auf einer umfassenden Analyse zu den Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowie den daraus abgeleiteten Erfordernissen (siehe unten Link zur SWOT-Analyse). Das EMFAF-Programm zielt insbesondere auf die Sicherung eines zukunftsfähigen österreichischen Aquakultur- und Fischereisektors und dessen nachhaltige Weiterentwicklung ab.

Inhaltlich liegt der Fokus (wie schon im Vorgängerprogramm EMFF 2014 – 2020) auf einer gesteigerten Aquakulturproduktion durch Zuschüsse zu Investitionen und begleitenden Maßnahmen wie Bildung, Datenerhebung sowie Verarbeitung und Vermarktung. Generell wird im Programm stark auf Klimaschutz und Klimawandelanpassung sowie auf Energie- und Ressourceneffizienz geachtet.

Im Programm sind zwei Prioritätsachsen und vier spezifische Ziele vorgesehen. Diese werden über sieben Maßnahmenarten umgesetzt, wie in der nachstehenden Tabelle sowie den Grafiken dargestellt.

Als Budgetvolumen für das österreichische Programm sind 15 Millionen Euro öffentliche Mittel vorgesehen. Davon entfallen rund 6,7 Millionen Euro auf EU-Mittel aus dem EMFAF rund 8,3 Millionen Euro auf nationale öffentliche Mittel des Bundes und der Länder (Aufbringung im Verhältnis 60 zu 40). Das bedeutet, dass sich das Programm vergrößert beziehungsweise die zur Verfügung stehenden Mittel in Summe erhöhen – trotz sinkender EU-Mittel im Vergleich zur vorigen Programmperiode 2014-2020.

Die Aufteilung der verfügbaren Mittel auf die Prioritätsachsen und spezifischen Ziele gemäß Finanzplan des EMFAF-Programms ist in der nachstehenden Grafik dargestellt.

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