Hydrographische Übersicht Österreichs – Februar 2020
Sowohl im Tiefland als auch in den Bergen lagen in ganz Österreich die Temperaturen deutlich über dem Durchschnitt. Mit einer Abweichung von + 4 °C über der Februarnormalzahl wurde es einer der wärmsten Winter der instrumentellen Messgeschichte Österreichs. Dazu war es ungewöhnlich stürmisch mit großen Nord-Süd-Unterschieden bei Schnee und Regen.
Stürmisch, viel zu mild und regional unterschiedlich viel Niederschlag.
Anhaltende Tiefdruckgebiete, die vom Atlantik nach Mitteleuropa zogen brachten mit einer Westströmung an vielen Tagen im Februar milde Luft nach Österreich. Die stationären West-Wetterlagen waren die Ursache für einen ungewöhnlich stürmischen Februar. In Wien auf der hohen Warte wurden fünf Tage mit Windspitzen über 80 km/h gezählt, im vieljährigen Mittel sind es zwei Tage. Eine ähnliche Windstatistik gab es auch an vielen Messstellen in den Bergen. Die Anströmung milder Luft sorgte für eine deutliche Überschreitung des Februarmittelwertes der Lufttemperatur in allen Gebieten Österreichs. Der Februar war um mehr als +4 °C zu warm (siehe auch ZAMG).
Im Westen und nördlich des Alpenhauptkammes Regen, wenig Niederschlag im Süden und Osten Österreichs.
Die anhaltenden von Westen und Nordwesten an die Alpen anströmenden Wettersysteme waren auch die Ursache einer regional sehr unterschiedlichen Niederschlagsbilanz im Februar 2020. Vor allem in den ersten Februartagen bis zum 5. des Monats gab es nördlich des Alpenhauptkammes von Vorarlberg bis zum niederösterreichischen Schneeberg- Raxgebiet überdurchschnittlich viel Niederschlag. Wenig Niederschlag und fast überhaupt keinen Neuschnee gab es im Süden und Osten Österreichs. Hier blieb es um 25 bis 70 Prozent zu trocken. Nördlich des Alpenhauptkammes zeigt sich ein völlig anders Bild, hier gab es in vielen Regionen um 25 bis über 150 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Februar. Entsprechend unterschiedlich gestaltete sich auch die Neuschneesumme.
Im Westen und Norden überdurchschnittlich viel Abfluss, im Südosten beginnende Niederwassersituation.
Die größeren Gewässer von der Salzach bis in das niederösterreichische Mostviertel und Enns zeigen zu Beginn des Monats ein kurzzeitiges Abflussereignis mit Tagesmittelwerten wie sie in der Vergleichsperiode noch nie beobachtet wurden. Die Monatsmittelwerte an der Bregenzerach, der Traun, Enns und Ybbs stiegen auf das doppelte bis zum dreifachen der vieljährigen Vergleichswerte. Im steirischen Raabgebiet fehlte es an Niederschlag und Schnee, hier reduzierte sich der Abfluss bis zum Niederwasser.
Grundwasser
In vielen Gebieten stieg das Grundwasser in den ersten Februartagen an, sank danach ab und in der letzten Februarwoche trat nochmals eine geringfügige Spitze auf. In langsam reagierenden Gebieten dauerte der Anstieg oft bis nach der Monatsmitte und teilweise auch noch länger an, bevor der Absinkprozess einsetzte. In Salzburg, Ober- und Niederösterreich gab es Gebiete in denen den ganzen Februar steigende Grundwasserstände beobachtet wurden. Im Tullner Feld, im Großteil des Marchfelds und im Marchtal herrschten gleichbleibende oder leicht steigende Verhältnisse, im Burgenland gleichbleibende oder leicht sinkende Verhältnisse. In Osttirol, Kärnten und in der Südoststeiermark wurden überwiegend kontinuierlich sinkende Werte verzeichnet.
Downloads
Weiterführende Informationen
- Hydrographie Tirol – Monatscharakteristik Hydrographie Tirol – Monatscharakteristik
- Hydrographie Oberösterreich – Monatscharakteristik Hydrographie Oberösterreich – Monatscharakteristik
- Hydrographie Steiermark – Monatscharakteristik Hydrographie Steiermark – Monatscharakteristik
- ZAMG Klima – Wetterrückblick ZAMG Klima – Wetterrückblick
- Ebbe und Flut am Neusiedler See - Windverfrachtung des Wassers im Februar 2020 Ebbe und Flut am Neusiedler See - Windverfrachtung des Wassers im Februar 2020