Impulsprogramm: 360 Millionen für die Landwirtschaft

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Foto: BML / Rene Hemerka

Österreichs Bäuerinnen und Bauern sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, darunter steigende Betriebsmittelkosten, Inflation, volatile Marktpreise sowie extreme Wetterbedingungen. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Anforderungen bei Umwelt- und Tierwohlstandards. Ein neues Impulsprogramm soll die heimische Landwirtschaft stärken.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig setzte daher gemeinsam mit den Ländern ein 360 Millionen Euro Impulsprogramm für die Landwirtschaft um. Ziel der Mittel-Aufstockung ist, Zukunftsinvestitionen zu sichern, die Leistungen der Familienbetriebe besser abzugelten sowie die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die 360 Millionen Euro sind für ÖPUL, Ausgleichszulage und Investitionsförderung vorgesehen.

Eckpunkte

  • Das BML stellt in den Jahren 2024-2027 zusätzlich 54 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Wie im Landwirtschaftsgesetz vorgesehen, kommen 36 Millionen Euro pro Jahr an Landesmitteln hinzu. In Summe ergeben sich so 90 Millionen Euro pro Jahr. Für 2024-2027 sind das daher 360 Millionen Euro zusätzlich für Österreichs Landwirtschaft.
  • Die Mittel werden für das Agrarumweltprogramm ÖPUL, die Unterstützung der Berg- und benachteiligten Gebiete (AZ) sowie die Investitionsförderung eingesetzt.
  • Im nächsten Schritt sollen diese zusätzlichen Mittel 2024 mit einer Änderung des österreichischen GAP-Strategieplan aufgenommen und anschließend durch die EU-Kommission genehmigt werden.
  • Für ÖPUL und AZ sollen die Mittel für die Maßnahmenjahre 2024 bis 2027 ausbezahlt werden. Die Mittel für die Investitionsförderung stehen ebenfalls ab 2024 zur Verfügung. Für ab 2024 gestellte Anträge soll es eine höhere Obergrenze für bestimmte anrechenbare Klimaschutz- und Tierwohlkosten geben.

360 Millionen Euro für ÖPUL, Ausgleichszulage und Investitionsförderung

Die Mittel dienen als Leistungsabgeltung für Bäuerinnen und Bauern im Bereich Umwelt, Klima, Tierwohl, Bio- und die Berglandwirtschaft. Inflationsbedingt werden nun das Agrarumweltprogramm ÖPUL, die Bergbauern- und Investitionsförderung aufgestockt.

1. Agrarumweltprogramm ÖPUL

  • Das ÖPUL ist das zentrale Instrument der Agrarpolitik, um eine umweltschonende Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen zu unterstützen.
  • Die freiwillige Teilnahme von mehr als 80 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in Österreich bestätigt die hohe Bereitschaft, Umwelt- und Klimaleistungen zu erbringen.
  • Künftig werden diese Leistungen mit 191 Millionen Euro zusätzlich honoriert. Dazu sollen alle ÖPUL-Prämien um 8 Prozent angehoben werden. 40 Millionen Euro stehen für gezielte, neue Maßnahmen im Umwelt- und Klimabereich zur Verfügung (derzeit in Ausarbeitung).

2. Bergbauernförderung – Ausgleichzulage (AZ)

  • Das Ziel der Ausgleichszulage ist es, eine flächendeckende Bewirtschaftung in benachteiligten Gebieten zu gewährleisten. In Österreich liegen rund 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im benachteiligten Gebiet (Großteils Berggebiete).
  • Künftig stehen 105 Millionen Euro zusätzlich für benachteiligte u. Berggebiete zur Verfügung.
  • Die AZ-Prämien werden um 8 Prozent angehoben, zudem ist ein zusätzliches Top-Up für die Erschwernisgruppen 3 und 4 vorgesehen:
    • Rund 14 Euro/ha mehr für die Erschwernisgruppen 0-2
    • Rund 33 Euro/ha mehr für Erschwernisgruppen 3 und 4

3. Landwirtschaftliche Investitionsförderung

  • Investitionen in die landwirtschaftliche Erzeugung schaffen Innovation und leisten einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz und das Tierwohl.
  • Die zusätzlichen 64 Millionen Euro ermöglichen es, die Obergrenze der anrechenbaren Kosten für Investitionen bei Tierwohl, Klima und Wassermanagement auf 500.000 Euro anzuheben.
  • Die Erhöhung der Obergrenze ist für Investitionen in folgende Maßnahmen anwendbar:
    • Investitionen in Klimaschutz und Klimawandelanpassung (zum Beispiel Bodennahe Gülleausbringung, Multiphasenfütterung, effiziente Bewässerung, Kühlung in Ställen etc.)
    • Besonders tierfreundliche Haltungssysteme

Beispielsweise erhält ein ÖPUL-Betrieb mit 20 Hektar Fläche und rund 120 Euro pro Hektar ÖPUL außerhalt des benachteiligten Gebietes rund 200 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.

Ein ÖPUL-Betrieb im Berggebiet mit 20 Hektar Fläche, rund 250 Euro/Hektar ÖPUL und 180 Euro AZ erhält rund 700 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich. Ein durchschnittlicher Bio-Betrieb mit 24 Hektar Fläche und 250 Euro/ha ÖPUL erhält außerhalb des benachteiligten Gebiets rund 500 Euro pro Betrieb und Jahr zusätzlich.

„Mit dem 360 Millionen Euro Impulsprogramm für die Landwirtschaft tragen wir der Inflation Rechnung. Es ist die richtige Antwort auf die Herausforderungen, mit denen unsere Bäuerinnen und Bauern aktuell kämpfen. Damit honorieren wir die Leistungen unserer bäuerlichen Familienbetriebe für Umwelt, Klima, Tierwohl, Bio- und die Berglandwirtschaft und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Impulsprogramm für die Landwirtschaft ist Österreich europaweit Vorreiter, das ist bis dato in der EU einzigartig“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.