Frauen in der Landwirtschaft

Menschen auf einem Feld
Foto: BML / Alexander Haiden

In den Köpfen vieler Menschen sind männliche Bauern das vorherrschende Stereotyp. Diese Vorstellung entspricht jedoch nicht der Realität: Mehr als jeder dritte Bauernhof in Österreich wird nämlich von einer Landwirtin geleitet. Frauen spielen in der Landwirtschaft eine weit größere Rolle, als viele Menschen denken.

33 Prozent der Höfe werden von Frauen geführt

In Österreich werden rund 28.000 der landwirtschaftlichen Betriebe von einer Frau geführt. Das sind rund 33 Prozent, also mehr als jeder dritte Hof. In Salzburg und Oberösterreich sind es sogar 40 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe. Es ist also nicht zu leugnen, dass Frauen eine große Bedeutung für die Landwirtschaft haben. Stereotyp wird jedoch als Betriebsleitung häufig ein männlicher Bauer dargestellt.

Frauen leiten weniger häufig größere Betriebe

In Österreich ist die Zahl der Bauernhöfe seit 2010 leider deutlich gesunken. Die Zahl der von Frauen geführten Betriebe sinkt dabei allerdings noch deutlich stärker als die der von Männern geleiteten Höfe: Im Vergleich zu 2010 verringerte sich die Zahl der von Frauen geführten Betriebe absolut um 13.748, die „Männerbetriebe“ sind bei einem viel höheren Ausgangswert lediglich um 7.529 Betriebe zurückgegangen. Auffällig ist außerdem, dass Frauen weniger häufig größere Betriebe leiten. Während in den Größenklassen unter 20 Hektar der Anteil der Frauenbetriebe bei 36 Prozent liegt, beträgt er ab 100 Hektar nur noch rund 12 Prozent.

Zwischen 50 und 59 Jahren ist der Anteil der Betriebsleiterinnen am höchsten

Die Vergleichsdaten aus den vorangegangenen Jahren zeigen, dass der Anteil der Betriebsleiterinnen tendenziell mit zunehmendem Alter steigt. So sind in den Altersklassen unter 30 Jahren 20 Prozent und im Alter von 30 bis 39 Jahren 25 Prozent der Betriebsleitung in weiblicher Hand. Zwischen 40 und 49 Jahren sind durchschnittlich 29 Prozent der Frauen die Chefinnen. Die höchsten Werte werden in den Altersklassen von 50 bis 59 Jahren mit 36 Prozent an den Betriebsleiterinnen erreicht. In den Altersgruppen ab 60 Jahre pendelt sich die Zahl auf 34 Prozent ein.

Bäuerinnen vermitteln landwirtschaftliches Wissen

Zahlreiche Bäuerinnen engagieren sich auch außerhalb der typisch landwirtschaftlichen Tätigkeit. 315 Frauen sind zum Beispiel österreichweit als Seminarbäuerinnen aktiv. Sie vermitteln Wissen an jährlich rund 30.000 Kinder und Jugendliche sowie etwa 21.000 Erwachsene und informieren auf Messen und Veranstaltungen über regionale Lebensmittel und entsprechende Kennzeichnungen und Gütesiegel. Auch das Angebot „Schule am Bauernhof“ bieten zahlreiche Bäuerinnen an.