Naturschutz- und Biodiversitätsflächen - wichtiger Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt

Biodiversitätsflächen
Foto: BML / Thomas Neudorfer Reich blühende Biodiversitätsfläche am Ackerrand. Diese sind neben Hecken und anderen Strukturelementen ein wichtiger Beitrag für den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten.

Am 28. Juli feiern wir jedes Jahr den Welttag des Naturschutzes, denn die landwirtschaftlichen Nutzflächen sind ein wichtiger Beitrag zum Biodiversitätserhalt und Naturschutz.

Im Jahr 2024 wurden österreichweit rund 230.000 Hektar an Biodiversitäts- und Naturschutzflächen im Rahmen von ÖPUL beantragt. Das entspricht beinahe der Fläche von Vorarlberg und umfasst fast 10% aller landwirtschaftlich genutzten Flächen (ohne Almen). Diese Flächen werden von den Landwirt:innen freiwillig für die biologische Vielfalt bereitgestellt und entsprechend gepflegt. Dort finden Pflanzen, Tiere und Insekten einen Rückzugsort und ein Zuhause.

Typische Naturschutzflächen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen sind beispielsweise:

  • Bunte Heu- und Magerwiesen
  • Hutweiden
  • Bergmähder
  • Streuobstbestände
  • Ackerbrachen

Entwicklung von Naturschutz und Biodiversitätsflächen

Im ÖPUL 2023-27 wurde der Anteil an verpflichtend anzulegenden Biodiversitätsflächen im Grünland und Acker von bisher 5% (bis 2022) auf 7% der Acker- und gemähten Grünlandflächen angehoben. Außerdem müssen ab 2023 auch Biobetriebe entsprechende Biodiversitätsflächen anlegen. Im Jahr 2024 kam es daher österreichweit zu einer signifikanten Steigerung an ÖPUL-Biodiversitätsflächen. Insgesamt wurden rund 150.000 Hektar beantragt (inklusive angerechnete Naturschutzflächen) - das sind fast doppelt so viele wie im Jahr 2022 (Vergleich: rund 79.000 Hektar waren es im Jahr 2022).

Für die Erhaltung und Entwicklung von ökologisch besonders hochwertigen Landwirtschaftsflächen spielt die Förderung des bäuerlichen Naturschutzes im ÖPUL eine wichtige Rolle. Hier werden von den Naturschutzbehörden der Bundesländer gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirte betriebs- und flächenindividuelle Bewirtschaftungskonzepte für besonders wertvolle Lebensräume entwickelt. Im Jahr 2024 wurden knapp 100.000 Hektar Naturschutzfläche beantragt und damit kommt es zu einer Steigerung um über 20.000 Hektar im Vergleich zum Jahr 2022.

Entwicklung ÖPUL Naturschutz und Biodiversitätsflächen 2022-2024 (beruht auf Antragsdaten)

Für die Erhaltung und Entwicklung von ökologisch besonders hochwertigen Landwirtschaftsflächen werden im Rahmen der ÖPUL-Förderung von den Naturschutzbehörden der Bundesländer gemeinsam mit Landwirt:innen betriebs- und flächenindividuelle Bewirtschaftungskonzepte entwickelt.

ÖPUL-Schulungen

In den verpflichtenden ÖPUL-Schulungen mit Biodiversitätsschwerpunkt erhalten Landwirt:innen außerdem praxisorientierte Tipps und Empfehlungen für die Pflege von Biodiversitätsflächen, lernen die dafür geeigneten Pflanzenarten und deren Eigenschaften kennen und erfahren, welche positiven Auswirkungen solche Flächen auf die Umwelt haben. Im besten Fall werden dadurch Freude und Begeisterung für die Natur geweckt und das Bewusstsein hinsichtlich der Auswirkungen der Bewirtschaftung auf die Biodiversität geschärft.

Ergebnisorientierte Bewirtschaftung

Um die Auseinandersetzung mit den eigentlichen Zielen und den fachlichen Gründen von Naturschutzmaßnahmen stärker in den Mittelpunkt zu rücken, wurde der ergebnisorientierte Ansatz im ÖPUL ausgebaut. Durch eine starke Bewusstseinsbildungskomponente werden Eigenverantwortung und Fachkompetenz der Landwirtinnen und Landwirte in den Vordergrund gestellt. So entscheiden diese im Rahmen der Maßnahme „Ergebnisorientierte Bewirtschaftung“ selbst, welche Pflegemaßnahmen sie auf ihren Flächen umsetzen, damit sie die vereinbarten Naturschutzziele erreichen. Im Jahr 2024 nehmen österreichweit über 400 Betriebe mit insgesamt über 4000 Hektar an dem neuen ergebnisorientierten Ansatz teil.

HinweisHinweis

Ganz wichtig ist es, Biodiversität und Produktivität in Einklang zu bringen. Daher sollte Biodiversität gezielt auf Flächen gefördert werden, die...

… eine geringe Produktivität besitzen (nährstoffarme, trockene oder feuchte Standorte).

… schwer zu bewirtschaften sind (steile, ungünstig gelegene, ungünstig zugeschnittene Flächen).

… eine Pufferfunktion zu angrenzenden Flächen haben (z.B. zu Gewässern).

 

Weitere Infos: Biodiversitätsleistungen durch die GAP

Factsheet: Biodiversität im Grünland

Factsheet: Biodiversitätsflächen am Acker in trockenen Regionen

Factsheet: Biodiversitätsflächen am Acker in feuchten Regionen