Bildung und Beratung als Fundament der Ländlichen Entwicklung

Frisch gebackenes Brot
Foto: BML / Alexander Haiden

Bildungsmaßnahmen tragen wesentlich zur Stärkung des Ländlichen Raums bei. Sie sind daher ein weiterer Schwerpunkt des Programms.

In den vergangenen Jahren konnte das Ausbildungsniveau im Agrarsektor stark gesteigert werden. Eine neue Bildungs- und Forschungsoffensive in der Land- und Forstwirtschaft setzt diesen Weg mit ambitionierten neuen Zielen fort. Gezielte Maßnahmen sollen zu einer allgemeinen Professionalisierung und zu einer Verbesserung der unternehmerischen Kompetenz im Bereich der Land- und Forstwirtschaft führen. Dazu wird auch die Arbeitskreisberatung deutlich ausgebaut. Sie soll künftig eine noch stärkere Rolle spielen. Innovationen in den Bereichen Klimawandel und nachhaltige Ressourcennutzung erhalten besondere Aufmerksamkeit.

Innovatives Bildungsangebot

Um die natürlichen Ressourcen und die biologische Vielfalt zu sichern, ist umfangreiches professionelles Knowhow vorausgesetzt. Österreich hat ein ausgezeichnetes agrar- und umweltpädagogisches Bildungsangebot. Es bildet die Basis für innovative Impulse und gelebte Nachhaltigkeit. Durch das neue Programm wird dieses Angebot noch verstärkt. Erstmals wird auch die Beratung durch Kofinanzierung unterstützt. Die unternehmerische Kompetenz der landwirtschaftlichen Betriebe wird weiter professionalisiert und verbessert.

Durch praxisorientierte Fort- und Weiterbildungsangebote sollen die fachlichen, unternehmerischen und persönlichen Kompetenzen verbessert und so die Wettbewerbsfähigkeit, Ressourceneffizienz und nachhaltige Bewirtschaftung von land- und forstwirtschaftlichen Betrieben unterstützt werden.

Einen Schwerpunkt dazu bilden die Bildungs- und Beratungsprodukte der bundesweiten Kampagne „Mein Betrieb – Meine Zukunft“. Es stehen Angebote für verschiedene Zielgruppen und für unterschiedliche Phasen der Unternehmensführung zur Verfügung (Analyse, Planung, Entscheidung, Controlling). Sie sollen zur Sicherung des Betriebserfolges und zur Verbesserung der Lebensqualität der bäuerlichen Familien beitragen.

Der Wissenstransfer durch Bildungs- und Informationsmaßnahmen trägt wesentlich zur Stärkung des ländlichen Raums bei. Im Rahmen des Programms zur Ländlichen Entwicklung haben Bildung und Information als horizontale Begleitmaßnahmen speziell die Aufgabe, die Umsetzung der Prioritäten- und Schwerpunktziele zu unterstützen. Sie leisten damit einen entscheidenden Beitrag für eine nachhaltige, innovative und produktive Land- und Forstwirtschaft.

Zusätzliche Anreize für Weiterbildung

Das künftige Programm bringt zahlreiche Neuerungen für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern: Eine gute landwirtschaftliche Basisausbildung in Form der außerschulischen Facharbeiterinnen- und Facharbeiter- sowie Meisterinnen- und Meisterausbildung ist äußerst wichtig. Bis zum Jahr 2030 sollen 100 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebsführerinnen und Betriebsführer eine agrarische Basisausbildung aufweisen. Vor allem Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter von Haupterwerbsbetrieben sollen zudem über einen Meisterinnen- und Meisterabschluss oder einen höheren Abschluss verfügen. Daher wird die Berufsausbildung im zweiten Bildungsweg neu in das Programm aufgenommen und forciert.

Mit der Förderung der außerschulischen Berufsausbildung soll besonders die berufliche Qualifikation der Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer verbessert werden. Dies betrifft den Abschluss als Facharbeiterin bzw. Facharbeiter (Mindestqualifikation für die Existenzgründungsbeihilfe) und Vorbereitungslehrgänge für die Meisterinnen- und Meisterprüfung. Der Erwerb von zusätzlichen fachlichen und persönlichen Kompetenzen soll zur Erfüllung der steigenden beruflichen und gesellschaftlichen Anforderungen beitragen und die Zielerreichung der Programmschwerpunkte unterstützen.

Europaweite Austauschprogramme

Zur Forcierung des Wissenstransfers werden Bäuerinnen und Bauern in Zukunft auch dabei unterstützt, Austauschprogramme auf anderen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben in Europa zu nutzen. Auslandsaufenthalte sollen dazu beitragen, neue Strategien und Sichtweisen für den eigenen Betrieb zu entwickeln. Solche Exkursionen und Austauschprogramme dienen dazu, die Umsetzung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse praxisnah und im fachlichen Austausch mit den Verantwortlichen darzustellen. Durch diese Maßnahme kann der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis wirksam unterstützt werden.

Neue Impulse durch Innovationsoffensive

Neue Erzeugnisse und Technologien, neue Verfahren sowie Forschungs- und Versuchsergebnisse werden der interessierten Öffentlichkeit näher gebracht. Innovationen sollen von der Forschung verstärkt auf die landwirtschaftlichen Betriebe übertragen und rascher in die Praxis umgesetzt werden. Dabei spielen „Demonstrationsvorhaben und Informationsmaßnahmen“ eine wichtige Rolle. Sie sollen es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch ermöglichen, sich rasch an Veränderungen anzupassen. Weiters wird dadurch die Zusammenarbeit zwischen Beratung, Bildung, Forschung und Praxis verstärkt.