Hydrographische Übersicht Österreichs – November 2021

Verschneiter Waldweg am Heuberg im Wienerwald
Foto: R. Godina

Die Lufttemperatur im November zeigt die für den letzten Herbstmonat typischen größerer Schwankungen in den Tagesmittelwerten. Das Monatsmittel entsprach dem Mittelwert der letzten 20 Jahre, verglichen mit der Klimaperiode 1981 bis 2010 jedoch, war es um circa 0,5 °C zu warm. Die durchschnittliche Niederschlagssumme reichte nicht, um das Defizit der Abflussbilanz im heurigen Jahr auszugleichen.

Relativ warm in den Bergen, typisch für einen November waren große Schwankungen in den Tageswerten

Generell lag die Lufttemperatur in den Bergen entlang des Alpenhauptkammes, im Süden und im niederösterreichischen Weinviertel über dem vieljährigen Monatsmittelwert. Mit einer Anomalie von +1,5 °C war es in Osttirol relativ gesehen am wärmsten. Im oberösterreichischen und im südoststeirischen Hügelland entsprach das Monatsmittel der Lufttemperatur dem Normalwert der Vergleichsperiode. Nur im äußersten Westen, im Bodensee und Rheintal war es kühler, hier fehlen 2021 auf den Normalwert circa -0,5 °C. Die Abweichungen vom vieljährigen Vergleichswert entsprechen im heurigen November den bisher beobachteten Daten.

Leicht überdurchschnittliche Niederschläge im Westen und Süden, der Norden und Osten blieb niederschlagsarm

Der Großteil des Niederschlags im November 2021 fiel in den ersten und den letzten 5 Tagen des Monats. Dazwischen war es überwiegend niederschlagsfrei. Ein mit polarer Kaltluft kombiniertes Adriatief brachte winterliche Verhältnisse und für kurze Zeit im letzten Monatsdrittel, in vielen Gebieten Österreichs eine Schneedecke. Im Westen und Süden Österreich gab es gering überdurchschnittlich viel Niederschlag, in den von der Trockenheit der beiden Vormonate besonders betroffenen Bundesländern: Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland, fehlen auch im November zwischen minus 10 und minus 20 Prozent an Niederschlag.

Niederschlag in fester Form wird im Einzugsgebiet gespeichert, dort wo er fehlt, kommt der Abfluss aus dem Grundwasser

Die für einen November mittlere Niederschlagssumme reichte nicht aus, um die Abflüsse der Gewässer nachhaltig aus dem seit September anhaltenden Niederwasserniveau zu erhöhen. Auch dort wo es überdurchschnittlichen Niederschlag gab, fiel er bis in die Täler in Form von Schnee und zeigte damit keine nennenswerte Abflussreaktion. In den von der Trockenheit im Herbst 2021 stark betroffenen Gebieten im Osten und Norden Österreichs blieb es niederschlagsarm. Damit hat sich in diesen Gebieten die Abflussbilanz in Relation zum vieljährigen Vergleichs-Mittelwert weiter verschlechtert. Vor allem in Gebieten mit länger anhaltender Trockenperiode, kommt ein großer Teil des oberirdischen Abflusses aus den Grundwasserkörpern.

Grundwasser

Im November sank das Grundwasser in Österreich nach wie vor größtenteils ab oder stagnierte weiterhin, obwohl der Monat in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark gebietsweise mit einem Anstieg begann, der vereinzelt bis zur Monatsmitte andauerte. In der Süd- und Oststeiermark sowie im Burgenland begannen die Werte vielerorts in der letzten Novemberwoche zu steigen.

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