Hydrographische Übersicht Österreichs – Oktober 2020
Die Lufttemperatur entsprach österreichweit dem vieljährigen Mittelwert. Dabei war es in den Bergen relativ kühl. Bei unterdurchschnittlichen Sonnenstunden, gab es überdurchschnittlich viel Regen, mit positiven Auswirkungen auf die Abflussbilanz und die Grundwasserspeicher.
Kühl und nass, alles andere als ein goldener Herbst Monat.
In der österreichweiten Bilanz entsprach der Monatsmittelwert der Lufttemperatur fast genau dem vieljährigen Mittelwert. Regional betrachtet, zeigt sich ein kühler Westen und eine milde Osthälfte Österreichs. In den Bergen war es in ganz Österreich deutlich kühler als in einem durchschnittlichen Oktober. Die Abweichung vom vieljährigen Mittelwert betrug in den Tallagen von Tirol und Salzburg bis zu -1,0 °C. Im Osten Österreichs hingegen war es um 0,5 bis 1,5 °C wärmer als im Mittel 1981 bis 2010. Auch die Anzahl der Frosttage lag im Westen Österreichs um 50 bis 80 Prozent über einem durchschnittlichen Oktoberwert.
Überdurchschnittlich viel Regen besonders im Nordosten Österreichs.
Der Oktober 2020 ist der niederschlagsreichste seit jenem im Jahr 2003. Auch damals regnete es im österreichischen Flächenmittel um circa + 60 Prozent mehr als im Mittel der Vergleichsperiode 1981 bis 2010. Vor allem der Osten Österreichs war ungewöhnlich nass. Im Wein- und Waldviertel, in Wien und im Nordburgenland war es im Oktober 2020 die doppelte Regenmenge. Zur Monatsmitte – vom 10. bis 17. Oktober ‑ brachte ein Adriatief in die Osthälfte Österreichs teils ergiebigen Regen.
Seit langen wieder höhere Wasserstände im Osten und ein Hochwasser an der March.
Die Abflussbilanz an den Gewässern Österreichs erreichte im Oktober 2020 durchwegs überdurchschnittliche Oktober-Monatssummen. Gewichtet nach Einzugsgebieten lag die auf die Fläche Österreichs bezogene Abflussfracht um annähernd +50 Prozent über dem vieljährigen Mittelwert. Als durchaus positiv für die Wasserbilanz zu bewerten ist, dass davon vor allem die in den letzten Jahren von Niederwasserperioden stark betroffene Gewässer im Nordosten Österreichs profitierten. An der österreichischen Grenzstrecke der March ereignete sich ein Hochwasser mit einer Auftrittswahrscheinlichkeit von einmal in 10 Jahren.
Grundwasser
In vielen Grundwassergebieten vor allem im Westen Österreichs stieg das Grundwasser Anfang Oktober ein paar Tage an bevor sinkende Verhältnissen eintraten, oder das Grundwasser sank von Beginn an ab. In der Zeit von 24. bis 31. Oktober stieg es dann einige Tage lang an. Im Norden wurden nach sinkenden Werten zwischen 11. und 23. Oktober steigende Grundwasserstände registriert. In vielen Grundwassergebieten im Süden und Osten Österreichs wurden die ersten 14 bis 23 Tage und in langsam reagierenden Gebieten auch den ganzen Monat steigende Grundwasserstände beobachtet.
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