Hydrographische Übersicht Österreichs – September 2021

Sicht über den Weissensee in Kärnten mit Bergen im Hintergrund
Foto: R. Godina

Vor allem in der ersten Monatshälfte gab es stabiles Hochdruckwetter über ganz Österreich. Es blieb überdurchschnittlich sonnig, trocken und warm. In der zweiten Septemberhälfte schwächte sich der Hochdruckeinfluss zwar ab, das Niederschlags- und damit auch das Abflussdefizit konnte die wenigen Regentage nicht mehr kompensieren.

Spätsommerlich warm und wenig Niederschlag

Auffallend am ersten Herbstmonat war, dass es noch relativ viele Sommertage mit mindestens 25 Grad gab. Verglichen mit dem Mittelwert der vergangenen 30 Jahre, erreichte die Lufttemperatur in vielen Landeshauptstädten an doppelt so vielen Tagen 25 und mehr Grad Celsius. Der Gebietsmittelwert der Lufttemperatur lag in allen Regionen Österreichs zwischen +1,0 °C und +2,3 °C über dem vieljährigen Mittel der Vergleichsperiode 1981 bis 2010.

Nur in Vorarlberg und in Tirol gab es vor dem 15. September an wenigen Tagen etwas Regen. Ansonsten blieb es in ganz Österreich niederschlagsfrei. Zur Monatsmitte schwächte sich der Hochdruckeinfluss zwar ab und beendete die lange Trockenperiode. Die wenigen Niederschlagstage reichten aber in ganz Österreich nicht aus, um die September Niederschlagsbilanz auszugleichen.

Die Abflüsse reduzieren sich auf ein Niederwasserniveau

Der fehlende September-Niederschlag hatte zur Folge, dass in fast allen Einzugsgebieten der Oberflächenabfluss und die Seewasserstände im Monatsverlauf auf ein Niedrigwasserniveau reduziert wurden. Nur die Niederschläge zur Monatsmitte zeigen an vielen Pegeln dieser Charakteristik eine kurzzeitige Abflussreaktion vom Niedrigwasser hin zu den saisonalen Tagesmittelwerten. Hochwasserereignisse oder kleinräumige pluviale Oberflächenabflussereignisse wurden nicht beobachtet oder gemeldet.

Der Wasserstand des Neusiedler Sees bleibt nieder

Die seit Ende Juni vorherrschende, extreme Niederwassersituation am Neusiedler See hielt auch im ganzen September an. Der Wasserstand des Sees lag an allen Tagen des Monats im Bereich der niedersten seit der Seestandregulierung im Jahr 1966 beobachteten Tagesmittelwerte. Auf den mittleren September-Wasserstand von circa 115,40 m über Adria fehlt ein Volumen von fast 60 Millionen .

Grundwasser

Im September sank das Grundwasser in Österreich verbreitet ab, auch wenn sich in manchen Gebieten der Anstieg von Ende des Vormonats noch etwas fortsetzte. In einigen Grundwassergebieten Tirols, Salzburgs, Kärntens, Oberösterreichs und der Steiermark wurde zu Beginn des letzten Monatsdrittels ein kurzfristiger Anstieg registriert. In langsam reagierenden Gebieten Niederösterreichs und im Nordburgenland herrschten teilweise auch den ganzen Monat über gleichbleibende Verhältnisse.

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