Hydrographische Übersicht Österreichs – Juli 2021

Ein Blick auf den Steirersee auf der Tauplitzalm in der Steiermark
Foto: R. Godina

Temperaturrekorde und trocken im Südosten Österreichs. Viele, lokale Unwetter mit Starkregen und großen Hagelkörnern die Schäden in Siedlungsgebieten und landwirtschaftlichen Kulturen verursachten. Wenig Wasser in den Gewässern im Süden und Südosten. Der Wasserstand des Neusiedler Sees bleibt weiter extrem nieder.

Keine langanhaltende Hitzeperiode, aber allgemein zu warm.

Auch der zweite Monat im Sommer 2021 war im Vergleich zum Mittel der Periode 1961 bis 1990 in ganz Österreich zu warm. Mittlerweile vergleicht man die aktuellen Temperaturen mit dem Mittel der Zeit von 1991 bis 2020. Dieser Vergleich ergibt für den Westen Österreichs Temperaturen im Bereich des Mittelwertes dieser bereits durch den Klimawandel beeinflussten Zeit. Vom östlichen Kärnten über die Südsteiermark bis ins Burgenland und das Weinviertel war es hingegen um 1,5 bis 1,9 Grad wärmer als im aktuellen Mittel.

Die großen regionalen Unterschiede im Monatsmittel zeigt auch die Tatsache, dass der Juli im Südosten Österreichs der drittwärmste Juli der Messgeschichte war, hingegen der Westen von Vorarlberg bis Tirol Temperaturen im mittleren Bereich aufwies.

Im Westen und nördlich des Alpenhauptkammes Unwetter, der Südosten bleibt trocken.

Vom Kärntner Unterland bis in die Südsteiermark war der Juli 2021 in vielen Regionen zu trocken. Im übrigen Österreich gab es auf Grund einer großen Zahl lokaler Unwetter, überdurchschnittlich viel Regen. Auffällig waren die vielen Unwettern mit neuen Rekorden von kurzzeitig – nur einige Stunden ‑ andauernden Starkregenereignissen. Ebenfalls außergewöhnlich ist, dass viele Unwetter von großem Hagel begleitet waren und massive Schäden in Siedlungen und in landwirtschaftlichen Kulturen verursachten.

Im Südosten weiterhin Niederwasser, an der Donau gab es ein einjährliches Hochwasserereignis.

Auf Grund des trockenen Junis befanden sich fast alle Oberflächengewässer in den ersten Juli-Tagen, im mehr oder weniger stark ausgeprägten Niederwasserbereich. An den Pegeln dieser Übersicht wurden niederschlagsbedingte Abflussreaktionen im Westen ab der ersten Woche im Juli und zur Monatsmitte beobachtet. Nördlich des Alpenhauptkammes von Salzburg bis in das niederösterreichische Waldviertel erhöhte sich die Wasserführung an wenigen Tagen zur Monatsmitte. Zu Abflussspitzen über das einjährige Hochwasser hinaus, kam es nur an der Salzach für eine kurze Zeit am 17. Juli sowie an der Donau mit einer Abflussspitze von 6000 m³/s am 18. Juli. Im Süden hingegen – an der Gail, Lavant, Gurk und Raab – sind wurden auf Grund des fehlenden Niederschlags keine Abflussreaktionen über den Niederwasserbereich hinaus beobachtet.

Der Wasserstand des Neusiedler Sees bleibt auf historischem Tiefststand.

Die im Juli im nördlichen Burgenland überdurchschnittliche Niederschlagssumme reichte nicht aus um den Wasserstand des Neusiedler Sees über den seit der Seestandsregulierung im Jahre 1966 beobachteten niedersten Wasserstand anzuheben.

Grundwasser

In Vorarlberg, Tirol, Salzburg und im Westen Niederösterreichs wurden in vielen Gebieten nach sinken oder gleichbleibenden Grundwasserständen von 8., manchmal erst von 17., bis circa 18. oder 19. Juli steigende und anschließend wieder sinkende Grundwasserstände beobachtet. Im Unteren Lechtal, im Oberpinzgau, im Ybbstal und im Pöchlarner Feld war der Anstieg durch die starken Niederschläge am 17. und 18. Juli so massiv, dass an manchen Messstellen neue jahreszeitliche Maxima erreicht wurden. In den langsam reagierenden Grundwassergebieten Tirols und in vielen Gebieten Ober- und Niederösterreichs sank das Grundwasser bis etwas über die Monatsmitte ab oder verblieb auf etwa gleichem Niveau. Den übrigen Juli stieg es hier an. In Kärnten, der Steiermark und dem Großteil des Burgenlands herrschten im Juli in sinkende Grundwasserverhältnisse.

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