Hydrographische Charakteristik des Jahres 2010

Hochebenkarquelle/Obergurgl
Foto: HD Tirol

Die Jahresniederschlagssumme lag 2010 etwas über dem Durchschnitt, die Abflussverhältnisse waren ausgeglichen. Starkregenereignisse führten zu Überflutungen.

Niederschlag und Lufttemperatur

Die Flussgebietsmittelwerte der Jahresmittel der Lufttemperaturen lagen in den meisten Flussgebieten um die entsprechenden Normalwerte oder darüber. Nur im Rheingebiet und im Flussgebiet Donau oberhalb des Inn wurden die Normalwerte nicht erreicht. Die größten positiven Abweichungen wurden im Süden beobachtet im Rabnitz- und Raabgebiet mit plus 0,4 °C, im Murgebiet mit plus 0,5 °C und im Draugebiet mit plus 0,6 °C. Im Gesamtdurchschnitt für das Bundesgebiet ergab sich eine geringe Überschreitung der Normalwerte 1961 bis 1990 von plus 0,2 °C. Im Jahresverlauf wies der Monat Dezember die kleinsten Temperaturen auf was im Mittel eine Abweichung von minus 1,8 °C ergab. Im Vergleich dazu war der Juli im Mittel um plus 3,8 °C wärmer als der Normalwert.

Höchstwerte der Lufttemperatur wurden im ganzen Bundesgebiet überwiegend um den 16. und 22. Juli beobachtet. Das höchste Tagesmittel lag bei 30,5 °C (Gattendorf); dem gegenüber betrugen die abgelesenen Höchstwerte in Waidegg 38,3 °C, gefolgt von St. Michael-Wolfsberg mit 37,9 °C und Klopein am Klopeiner See mit 37,7 °C. Tiefstwerte der Lufttemperatur wurden in Österreich verbreitet um den 15. Dezember gemessen. Die Tagesmittel fielen dabei auf minus 16 °C bis minus 22 °C. Die abgelesenen Tiefstwerte betrugen bei der Dresdner Hütte (2290 m) minus 26,7 °C, gefolgt von Gars am Kamp (277 m) und Zug (1500 m) mit minus 25,6 °C.

Die Jahresniederschlagshöhen der meisten Flussgebiete lagen um oder über den Normalzahlen 1961 bis 1990. Die höchsten Jahresniederschlagssummen wurden im Marchgebiet mit 139 Prozent gefolgt vom Donaugebiet vom Kamp einschließlich bis zur Leitha (ohne March) und Moldau mit 136 Prozent und dem Rabnitz- und Raabgebiet mit 124 Prozent der Normalwerte ermittelt. Nur das Salzachgebiet lag mit 94 Prozent merklich unter den Normalwerten. Für das gesamte Bundesgebiet betrug die Jahresniederschlagshöhe 109 Prozent des Mittelwertes der Vergleichsreihe 1961 bis 1990 (siehe dazu Abbildung 2 der Bildergalerie). Im Jahresverlauf war vor allem der Abschnitt Jänner bis April als niederschlagsarm einzustufen mit Niederschlägen die im Mittel nur unter 80 Prozent des Normalwertes erreichten. Die größte positive Abweichung der Niederschläge von den Normalwerten wurde im Mittel für den Großteil des Bundesgebietes im August (158 Prozent) und Mai (147 Prozent) beobachtet.

Übernormale Jahresniederschläge wurden überwiegend an Messstellen in Flussgebiete im Osten beobachtet. Die größten Überschreitungen der Normalzahlen 1961 bis 1990 ergaben sich in Fahndorf (198 Prozent), in Hollabrunn (172 Prozent) und in Kittsee (170 Prozent). Unternormale Jahresniederschläge im Vergleich zu den Normalwerten ergaben sich im Allgemeinen in den westlichen Flussgebieten aber auch im Süden. So verzeichnete die Messstelle Rannawerk nur 72 Prozent der normalerweise zu erwartenden Niederschlagssumme.

Starkniederschläge von mehr als 100 mm pro Tag fielen im Bundesgebiet an 52 Messstellen. Dabei wurden an 9 Messstellen die bisher aufgezeichneten höchste Niederschlagstagessumme überschritten. Die größten Tagesniederschläge ergaben sich im Traungebiet während eines Ereignisses am 4. Juli. Die Höchstwerte traten am Feuerkogel mit 162,9 mm und in Ebensee (Schule) mit 161,0 mm auf.

Längste Niederschlagsperioden von mehr als 24 Tagen wurden 14mal beobachtet. Die Periode 15 bis 24 Tagen ergab sich 98mal. Am häufigsten wurde diese Periode im Rheingebiet (27) beobachtet. Längste Trockenperioden zwischen 30 und 39 Tagen wurde 1mal, zwischen 25 und 29 Tagen 4mal beobachtet.

Die größte mittlere Anzahl der Tage mit Niederschlag in den Flussgebieten wurde mit 204 Tagen im Donaugebiet oberhalb des Inn gefolgt vom Rheingebiet mit 198 Tagen und dem Salzachgebiet mit 186 Tagen ermittelt. Die kleinste mittlere Anzahl mit 141 Tagen ergab sich im Rabnitz- und Raabgebiet. Die größte Anzahl der Tage mit Niederschlag wurde mit 232 (Dresdner Hütte), die kleinste Anzahl mit 87 (Lessach) beobachtet.

Schneeverhältnisse

Im Mittel betrugen die größten Schneehöhen in den Niederungen bis 38 cm, in den Alpentälern bis 58 cm und auf den Bergen bis 156 cm. Im Hochgebirge wurden an den Messstellen größte Schneehöhen von 240 cm gemessen. Die Anzahl der Tage mit ununterbrochener Schneedecke (Winterdecke) lag im Mittel zwischen 39 Tagen im Rabnitz- und Raabgebiet und 106 Tagen im Donaugebiet oberhalb des Inn. Die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung war dagegen im Mittel in ganz Österreich je nach Höhenlage um 11 bis 33 Tage größer.

Die Bilanz der Gletscher

Die Massenbilanz der österreichischen Gletscher war im hydrologischen Jahr 2009/2010 allgemein negativ. Die Witterung in den Gletscherregionen war durch eine unterdurchschnittliche Schneeakkumulation im Winter und einen deutlich zu warmen Sommer gekennzeichnet. Zu Beginn des Massenhaushaltsjahres waren die Zungen der großen Talgletscher, unterbrochen von einer kurzen Periode im letzten Oktoberdrittel, schneefrei. Der Winter war überdurchschnittlich warm. Die Monatsmittel der Temperaturen der Monate November und April lagen besonders deutlich über dem langjährigen Mittel (minus 3,0 °C beziehungsweise plus 2,4 °C). Der Winter wich insgesamt um plus 0,6 °C vom langjährigen Mittel ab. Auch die Sommermonate waren deutlich zu warm (plus 1,6 °C über dem Mittel 1961 bis 1990). Schneefälle am 17. Oktober 2010 beendeten die Schmelze an allen Gletschern.

Die Massenbilanz auf die Fläche bezogen war an allen Gletschern negativ. Im Berichtsjahr war die Bilanz am Jamtalferner mit minus 1014 mm am negativsten, am wenigsten negativ war die Bilanz des Kesselwandferners mit minus 99 mm. An Hintereisferner, Kesselwandferner und am Wurtenkees waren die Massenbilanzen weniger negativ als in der Vergleichsperiode1990/91 bis 1999/2000.

Das Flächenverhältnis Ac/A, der Anteil des Akkumulationsgebietes an der gesamten Gletscherfläche, lag zwischen 0,02 und 0,65. Die mittlere Höhe der Gleichgewichtslinie lag am Jamtalferner über Gipfelniveau. An Hintereisferner, Kesselwandferner und Vernagtferner lag sie unter dem Mittel der Dekade 1991 bis 2000, an allen anderen Gletschern über dem Mittel. Das neu hinzugekommene dekadische Mittel der Periode 2000/01 bis 2009/10 zeigt einen weiteren Trend zu negativeren spezifischen Bilanzen und größerer Höhe der Gleichgewichtslinie für alle Gletscher.

Die Längenmessungen des österreichischen Alpenvereins erfassten im Berichtsjahr 96 Gletscher in ganz Österreich. Das Mittel der an 85 Gletschern gemessenen Längenänderung betrug minus 14,1 m. Im Berichtsjahr sind 82 (= 92 Prozent) zurückgeschmolzen, 7 (= 8 Prozent) stationär geblieben und kein Gletscher vorgestoßen. In der der neu hinzugekommenen Vergleichsdekade 2001 bis 2010 war 1 Prozent der Gletscher vorgestoßen, 6 Prozent stationär geblieben und 93 Prozent zurückgegangen.

Abflüsse der Gewässer Österreichs

Betrachtet man ganz Österreich, war im Jahr 2010 der flächengewichtete mittlere Jahresabfluss um 2 Prozent niedriger als der Wert des Vergleichszeitraums. Um den Mittelwert lagen die Werte von Rhein, Bregenzerach, Donau, Raab und Isel (100 bis 105 Prozent) genauso wie die Werte des Tiroler Inn, der Salzach, der Ybbs, der Drau und der Gurk mit 95 bis 99 Prozent. So zum Beispiel betrug die gesamte Abflussfracht der Donau bei Wien im Jahr 2010 circa 59 km³ Wasser (siehe dazu die Abbildung 3 in der Bildergalerie). Der oberösterreichische Inn, die Traun und Enns sowie Steyr und Mur lagen 6 bis 12 Prozent unter den Vergleichswerten. Besonders stark überdurchschnittliche Abflüsse waren nur im Süden Österreichs an der Gail (plus 14 Prozent) und im Norden Niederösterreichs in Stiefern am Kamp (plus 65 Prozent) zu verzeichnen.

Die Jahreskleinstabflüsse traten vor allem in den alpinen Einzugsgebieten gehäuft in den Monaten Jänner, Februar und März aber auch im Oktober und November auf. Die Jahresgrößtabflüsse wurden gehäuft in den Monaten Juni, Juli und August beobachtet.

Extreme Hochwasserereignisse

Das Hochwassergeschehen 2010 wurde durch eine Vielzahl von oft kleinräumigen Starkregenereignissen in den Monaten Mai bis August geprägt, wobei sehr große Niederschlagsmengen innerhalb kürzester Zeit fielen. Lokal kam es zu Überflutungen und Murenabgängen, aber auch zu extremen Hochwasserspitzen der Größenordnung HQ100 und darüber, zum Beispiel an Leiblach und Rotach in Vorarlberg, an Isel und Islitz in Osttirol, am Weißenbach am Attersee und an der Redl in Oberösterreich, an der Pulkau in Niederösterreich, an der Liesing in Wien oder an der Lafnitz beim Pegel Rohrbach in der Steiermark. Schneeschmelze und länger anhaltende Regenereignisse lösten Hochwasserereignisse an größeren Fließgewässern aus. Diese Hochwasserscheitel wiesen meist nur geringere Eintrittswahrscheinlichkeiten auf, vereinzelt wurden aber auch HQ10 bis HQ30 beobachtet.

Die Reihe der Unwetter begann Anfang Mai mit Ereignissen im Osten, Norden und Süden Österreichs. Die intensivste Gewitterzelle zog am 13. Mai direkt über die Bundeshauptstadt Wien. Mitte Mai verursachten Niederschläge, ausgelöst durch eine Vb-Zyklone, an der March einen Hochwasserscheitel der Jährlichkeit 5-10 Jahre.

Vom 1. bis 3. Juni fielen entlang der Alpennordseite bis in den Osten Österreichs intensive Niederschläge. In Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und der Obersteiermark kam es zu Ereignissen bis HQ30. Am 14. Juni kam es im Bereich des Hochwechsels in den Einzugsgebieten des Schäffern- und des Tauchenbaches zu einem verheerenden Starkregenereignis. An Pinka und Zöbernbach wird die Jährlichkeit des Hochwasserscheitels zwischen HQ30 und HQ100 angegeben. Am 18. Juni kam es in Vorarlberg an der Leiblach zu einem 100-jährlichen Hochwasserereignis.

Im Juli war Österreich mehrmals von Hochwasser betroffen. Am 5. Juli wurden in Oberösterreich Scheiteldurchflüsse bis HQ150 erreicht. Am 12. Juli waren Vorarlberg sowie die Tiroler Bezirke Landeck und Imst von heftigen Gewittern mit Murenabgängen und kleinräumigen Überflutungen betroffen.

Mit Ausnahme von Kärnten, dem Burgenland und der südlichen Steiermark war am 17. und 18. Juli der Großteil Österreichs von einer gut ausgeprägten Kaltfront betroffen. Dadurch kam es von Tirol bis Wien zu Hochwasserereignissen. Besonders stark waren die Überflutungen in Vent/Rofenache (HQ30), in Islitz/Isel (HQ300),in Brühl/Isel (HQ40) und in Mittersill/Salzach (HQ25-30). Auch die letzte Julidekade brachte Gewitter und intensive Niederschläge, Murenabgänge und Überflutungen. In Vorarlberg wurde am Pegel Unterhochsteg/Leiblach am 27. Juli zum zweiten Mal im Sommer 2010 ein Hochwasserscheitel der Jährlichkeit 100 Jahre registriert.

Im August und September führten Unwetter und Dauerregen wiederholt zu Hochwasserereignissen von Vorarlberg bis ins Burgenland und von Niederösterreich bis Kärnten. Die Scheiteldurchflüsse waren dabei meist nicht höher als HQ10. Nur an Dornbirnerach und Schwarzach in Vorarlberg und in der Obersteiermark kam es zu 30-jährlichen Ereignissen. An der Lafnitz am Pegel Rohrbach sogar zu einem >HQ100.

Temperatur der Fließgewässer und Seen

Die höchsten Wassertemperaturen wurden vorwiegend im Monat Juli gemessen. Im Jahr 2010 traten die Maxima an den Fließgewässern an den Messstellen Wien (Kagraner Brücke)/Alte Donau am 15. Juli mit 29,8 °C, in Heiligenbrunn/Strem ebenfalls am 15. Juli mit 29,2 °C und in Laimhausmühle/Mattig am 22. Juli mit 28,5 °C auf. Die höchsten Seetemperaturen wurden am Neusiedler See im Bereich der Messstelle Breitenbrunn (Seebad) am 16. Juli mit 31,6 °C, weiters in Apetlon Staatsgrenzpunkt (A79) am 17. Juli mit 31,2 °C und in Rust (Seebad) ebenso am 17. Juli mit 30,7 °C beobachtet.

Eis an oberirdischen Gewässern

Eisbildungen an den Fließgewässern wurden überwiegend in den Monaten Dezember bis Februar beobachtet und traten auch regional vereinzelt im Monat März auf.

Schwebstofftransport an unseren Gewässern

Die höchsten Schwebstoffkonzentrationen wurden häufig durch Unwetterereignisse und daraus bedingte Murenabgänge ausgelöst und traten vorwiegend im Juli und August auf. Die bisher höchste aufgezeichnete Schwebstoffkonzentration von 116.390 mg/l entstand am 12. Juli an der Messstelle Landeck-Bruggen/Sanna. Weitere unwetterbedingte hohe Schwebstoffkonzentrationen traten in Trautenfels/Enns (68.081 mg/l), in Lienz/Isel (45.542 mg/l) und in Kössen-Hütte/Großache (56.583 mg/l) auf.

Die höchsten Schwebstofftransportraten und die höchsten Tagesfrachten wurden vor allem während Hochwasserereignissen und Unwetterereignissen mit größeren Ereignisniederschlägen beobachtet und traten hauptsächlich in den Monaten Juni, Juli und August auf. Im Juli kam es zu maximalen Transportraten in Trautenfels/Enns mit 16.132 kg/s und in Lienz/Isel mit 13.325 kg/s. Die höchsten Tagesfrachten gab es im Juni in Hainburg/Donau mit 889.490 Tonnen und in Schärding/Inn mit 565.183 Tonnen.

Die maximale Jahresfracht wurde in Hainburg/Donau mit knapp 6 Millionen Tonnen beobachtet. Die niedrigsten Schwebstoffkonzentrationen und -transportraten wurden überwiegend von Dezember bis März beobachtet.

Quellschüttungen

An 38 der ausgewerteten 82 Quellen waren die Schüttungen 2010 im Jahresmittel unterdurchschnittlich, an 10 Messstellen waren sie durchschnittlich und an 24 überdurchschnittlich. An 18 Messstellen lag die Schüttung über der des Vorjahres, an 41 Messstellen darunter, an 2 Messstellen war sie gleich. Für 21 Messstellen kann keine Aussage getroffen werden. Die Jahresmaxima traten an 12 Quellen im Mai, an 24 Quellen im Juni, an 11 Quellen im Juli und an 17 Quellen im August auf. Allein von 2. bis 5. Juni trat an 19 Messstellen das Jahresmaximum der Schüttung auf.

Im Rheingebiet und im Donaugebiet oberhalb des Inn lagen die Quellschüttungen größten Teils über denen von 2009 und dem langjährigen Mittel. An der Goldbachquelle wurde sowohl ein neuer Maximalwert als auch ein neuer Minimalwert der Schüttung verzeichnet.

Das Inngebiet oberhalb der Salzach präsentiert sich 2010 uneinheitlich. Bei den Quellen westlich von Weer lag die Schüttung 2010 mit Ausnahme der Alfutzquelle über der des Vorjahres, bei denen östlich davon mit Ausnahme der Mühlbachlquelle unter der von 2009. Im Vergleich mit dem langjährigen Mittel lag jenes von 2010 an vier Messstellen darüber und an zehn Messstellen darunter, an zwei Messstellen war es gleich dem langjährigen Mittel.

An den Quellen im Salzachgebiet, Inngebiet unterhalb der Salzach, Traungebiet und Ennsgebiet und Leithagebiet lagen 2010 bis auf sehr wenige Ausnahmen die Schüttungen deutlich unter denen von 2009 und dem langjährigen Mittel.

Im Marchgebiet, Rabnitzgebiet und Raabgebiet waren die Schüttungen 2010 im Mittel größer als die des Vorjahres und der langjährige Durchschnittswert.

Im Donaugebiet zwischen Enns und March, Murgebiet und Draugebiet waren die Schüttungsmittel 2010 bis auf ganz wenige Ausnahmen kleiner als 2009.

Die Grundwassersituation

Im Jahr 2010 wiesen von den in die Auswertung einbezogenen 195 Porengrundwassergebieten 161 negative und 27 positive mittlere Differenzen zum Vorjahr auf. 1 Gebiet wies exakt den gleichen mittleren Grundwasserstand wie im Vorjahr auf.

In Vorarlberg waren die Verhältnisse bis Ende Juli meist unterdurchschnittlich und danach überdurchschnittlich, außer im Bregenzerwald und Kleinwalsertal wo ab Oktober mittlere bis unterdurchschnittliche Grundwasserstände beobachtet wurden.

In Nordtirol lagen bis August – ausgenommen die Grundwasserspitze im Juni - meist mittlere bis unterdurchschnittliche Verhältnisse, danach überdurchschnittliche Verhältnisse vor. In Osttirol lagen die Grundwasserstände das ganze Jahr über deutlich unter dem langjährigen Mittelwert.

In Salzburg im Saalachbecken waren die Verhältnisse fast das ganze Jahr 2010 unterdurchschnittlich. Im Salzachtal wurden von Juni bis September meist überdurchschnittliche Werte beobachtet, das übrige Jahr mittlere oder unterdurchschnittliche.

In Kärnten im Oberen Drautal, Lurnfeld und Unteren Gailtal war das Jahr von stark schwankenden Grundwasserständen geprägt. In den übrigen Kärntner Grundwassergebieten herrschten bis in den September meist sinkende Verhältnisse, danach steigende. Mit Ausnahme des Krappfelds lagen die Grundwasserstände insgesamt auf einem mittleren bis überdurchschnittlichen Niveau.

In Oberösterreich konnten im Grundwasser Ende Februar beziehungsweise Anfang März Auswirkungen der Schneeschmelze im Grundwasser beobachtet werden. Weitere Anstiegsphasen folgten im Juni, von Juli bis August sowie in manchen Gebieten auch im Dezember. Insgesamt lagen mittlere bis etwas überdurchschnittliche Verhältnisse vor.

In Niederösterreich und Wien waren im Tullner Feld, Horner Becken, Göllersbachtal, Marchtal und Marchfeld die Grundwasserstände das ganze Jahr 2010 deutlich überdurchschnittlich. Auch im übrigen Niederösterreich und Wien lagen die Grundwasserstände 2010 im Mittel oder etwas darüber.

In der Steiermark herrschten in der ersten Jahreshälfte regional sehr unterschiedliche Grundwasserstände. Insgesamt lagen mittlere bis überdurchschnittliche Verhältnisse vor.

Im Burgenland war im Nord- und Mittelburgenland das ganze Jahr über eine steigende Tendenz der Grundwasserstände zu beobachten. Im Südburgenland wurden in mehreren Monaten Grundwasserspitzen gemessen. Insgesamt herrschten bis August eher sinkende und danach steigende Verhältnisse vor. Die Werte lagen dabei aber immer über dem langjährigen Mittel.

Weitere Informationen zur hydrographischen Charakteristik des Jahres 2010 finden sie im Hydrographischen Jahrbuch von Österreich 2010, das sie zur Gänze herunterladen können - siehe LINK auf dieser Seite.

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