Das Hochwasserereignis am 26. Februar 2013 im Burgenland

Hochwasser an der Strem in Heiligenbrunn
Foto: Amt der Burgenländischen Landesregierung

Regenfälle und Schneeschmelze führten im südlichen Burgenland zu Hochwasser. Ein kurzer Überblick über Ursachen und Ausmaß des Ereignisses.

Viel Wasser im Schnee gespeichert

Ein relativ geringer Anstieg der Lufttemperatur auf 4 °C in Kombination mit dem Regen verursachte ein rasches Schmelzen des kurze Zeit davor gefallenen und noch unverfestigten Neuschnees.

Laut Messungen des Hydrographischen Dienstes im Burgenland, waren in der großflächig vorhandenen Schneedecke etwa 60 Liter Wasser pro gespeichert. Gleichzeitig transportierte eine Warmfront in der Nacht vom 25. auf 26. Februar feuchte Luftmassen aus dem Südosten nach Österreich und brachte im südlichen Burgenland Regen. Mit etwa 35 Liter Regen pro innerhalb von 24 Stunden war vor allem das Gebiet zwischen Oberwart und Güssing betroffen (Bild 2 der Bildergalerie). Diese Regenmengen alleine wären kein Problem und könnten ohne weiteres in den Gewässern abgeführt werden, doch gemeinsam mit dem Schmelzwasser ergibt das immerhin 95 Liter Wasser pro . Diese doch enormen Wassermengen führten im Südburgenland zu Hochwasser und Überflutungen.

Pinka und Strem waren besonders betroffen

An der Strem am Pegel Güssing betrug der Abfluss 86 m³/s – der mittlere Abfluss liegt hier bei etwa 1 m³/s (Bild 3 der Bildergalerie). So ein Ereignis kommt statistisch gesehen nur alle 10 Jahre vor. Weiter flussab brachte der Unterlauf des Hausgraben noch weitere Wassermassen in die Strem, was am Pegel Heiligenbrunn zu Ausuferungen führte (HQ10-30). Der Abfluss der Pinka entsprach am Pegel Woppendorf und Moschendorf einem 10-jährlichen Ereignis. An der Raab und der Lafnitz lagen die Pegelstände zwischen HQ1 und HQ5.

Pegel gingen nur sehr langsam zurück

Aufgrund der flächendeckend, gleichmäßig abschmelzenden Schneedecke waren die Böden stark durchfeuchtet und das Schmelzwasser blieb, auch aufgrund der durch den Schnee bedingten Abflusshindernisse, lange auf den Wiesen und Feldern stehen. Dies führte dazu, dass die Pegel nur sehr langsam wieder zurückgingen. Ein weiterer Grund für das langsame Abfließen war der Rückstau aus der ungarischen Raab, in der sich das gesamte Wasser aus diesem Gebiet vereint.

Bei den hier angegebenen Hochwasserwahrscheinlichkeiten handelt es sich um vorläufige Einschätzungen, die sich im Zuge der Datenprüfung noch ändern können.

Im Hochwasserfall finden Sie aktuelle Informationen auf den Seiten der Hydrografischen Dienste der betroffenen Bundesländer. Bitte beachten Sie dazu auch die Warnungen der ZAMG und im ORF.

Darüber hinaus gibt es eine Übersicht der aktuellen Durchflüsse an Österreichs Gewässern und der an den Messstellen der Hydrographie gemessenen Niederschläge auf der Internetseite http://ehyd.gv.at des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.

  

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