Österreichischer Bericht über Kläranlagen

Kläranlage in Innsbruck
Foto: BML / Alexander Haiden

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft hat die Entwicklung der Abwasserentsorgung und -behandlung im Zeitraum 2021 bis 2022 in Österreich zusammengefasst und veröffentlicht.

Als Mitglied der Europäischen Union informiert Österreich die Öffentlichkeit alle zwei Jahre mit dem Lagebericht Kommunales Abwasser über den Stand der Abwasserbehandlung.

Der vorliegende zwölfte Lagebericht Kommunales Abwasser beschreibt den Status der Abwasserentsorgung und -behandlung im Referenzjahr 2022 in Österreich entsprechend dem vorgegebenen Zeitrahmen der EU-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser (RL 91/271/EWG). Ein besonderer Dank gebührt den Betreibern kommunaler Kläranlagen für die Übermittlung der Rohdaten, sowie den Fachstellen der Bundesländer für die Überprüfung, allfällige Korrektur und Ergänzung der Daten.

Österreich erfüllt die Vorgaben der Richtlinie 91/271/EWG und liegt damit im europäischen Spitzenfeld, wie bereits mehrfach Umsetzungsberichte der Europäischen Kommission feststellen. Alle 631 Siedlungsgebiete mit mindestens 2.000 Einwohner:innen sind an eine Kanalisation angeschlossen. In den kommunalen Kläranlagen, die dieses Abwasser reinigen, ergibt sich österreichweit derzeit – bezogen auf den Zulauf – ein Entfernungsgrad von ca. 81 % für Stickstoff und ca. 91 % für Phosphor. Auch außerhalb dieser Siedlungsgebiete ist eine geordnete Abwasserwirtschaft durch dezentrale Lösungen wie kleinere kommunale Kläranlagen oder Einzellösungen wie Kleinkläranlagen oder dichte Senkgruben gewährleistet.

Im Zuge der Überarbeitung der Richtlinie 91/271/EWG in den Jahren 2022–2024 rücken neue Themen verstärkt in den Blickpunkt der kommunalen Abwasserwirtschaft. Zu nennen sind hier etwa die Berücksichtigung von Siedlungsgebieten mit weniger als 2.000 Einwohner:innen, strengere Vorgaben an die Nährstoffentfernung, Mischwasserentlastungen, Spuren(schad-)stoffe, die Energieeffizienz auf Kläranlagen oder Aspekte der Kreislaufwirtschaft, wie zum Beispiel die Phosphorrückgewinnung.

Der zwölfte Lagebericht Kommunales Abwasser wird der Europäischen Kommission in Erfüllung der den Mitgliedstaaten auferlegten Berichtspflichten übermittelt.

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