Feuchtgebietsmanagement Oberes Waldviertel

Blick Richtung tschechische Grenze. Vernetzung von Flussarmen bei Hochwasser
Foto:   / G. Schlott

Das an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien gelegene Gebiet zwischen Gmünd und Litschau besitzt eine ökologisch herausragende Fluss-, Teich- und Moorlandschaft. Mit Hilfe des LIFE-Projektes wurden wertvolle Feuchtflächen an den Flüssen Lainsitz und Reissbach geschaffen.

Projektgebiet: in Niederösterreich
Projektträger: WWF Österreich, unter Beteiligung des früheren BMLFUW, heute BML
Dauer: 1996-1999
Gesamtkosten: 868.418 (EU-Zuschuss: 50 %
Fläche: 700 ha

Das an der Grenze zwischen Österreich und Tschechien gelegene Gebiet zwischen Gmünd und Litschau besitzt eine ökologisch herausragende Fluss-, Teich- und Moorlandschaft, die neben den naturnahen Bächen Lainsitz und Reißbach mehrere Hochmoore umfasst und ist aufgrund seiner Lage in der Grenzregion zu Tschechien bisher von starken Nutzungseingriffen verschont geblieben. Langsam öffnet sich aber auch diese Region dem Tourismus.
 
Mit Hilfe des LIFE-Projekts konnten wesentliche Voraussetzungen zum verstärkten Schutz der wertvollen Feuchtgebietstypen, insbesondere der Feuchtflächen an den Gewässern Lainsitz und Reißbach, geschaffen werden. Das Projekt umfasste Teile des Natura 2000-Gebiets „Waldviertler Teich-, Heide- und Moorlandschaft“ mit 11 Feuchtlebensräumen. Die Gesamtfläche des LIFE-Projektgebietes umfasst 700 ha, zählt man Pufferflächen dazu, sind es über 1.000 ha.
 
Im Flusssystem der Lainsitz befindet sich auch das Kerngebiet des österreichischen Fischottervorkommens und ein idealer Lebensraum für 29 Libellenarten, darunter Seltenheiten wie die Grüne Keiljungfer und die Brautflügel Prachtlibelle. Speer-Azurjungfer-Libelle sowie zahlreiche bedrohte Vogelarten.
 
Entlang der von Erlen- und Eschensystemen und feuchten Hochstaudenfluren begleiteten Gewässersysteme von Lainsitz und Reißbach, an Großteichen und Mooren (z.B. Hochmoor Gemeindebau bei Heidenreichstein) wurden gemeinsam mit Grundbesitzern, Teichwirten, Bauern und Gemeinden zahlreiche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt. So konnten abgestimmte Managementpläne erstellt, die extensive Teichwirtschaft gesichert, Pufferzonen rund um Teiche und Fließgewässer geschaffen und artenreiche Feuchtwiesen erhalten werden. Dazu wurde mit Grundbesitzern und Pächtern Verträge abgeschlossen. An verschiedenen Mooren wurden Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.
 
Projektkoordination
Mag. Hannes Seehofer
Arbeitskreis Wachau - Regionalentwicklung
Wachaubüro, Schloss Spitz
Schlossgasse 3
3620 Spitz an der Donau
E-Mail: seehofer@arbeitskreis-wachau.at