Unterer Inn mit Auen
Die Stauseen am Unteren Inn zählen den wichtigsten Rast- und Überwinterungsplätzen für Wasservögel in Mitteleuropa. Im Rahmen des LIFE-Natur-Projektes wurde eine "Redynamisierung“ der hydrologischen Verhältnisse angestrebt.
Projektgebiet: in Bayern sowie in Oberösterreich
Projektträger: Bayrisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen, in Kooperation mit dem Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, unter Beteiligung des früheren BMLFUW, heute BML
Dauer: 1998 bis 2001
Gesamtkosten: 3,822.939 € (EU-Zuschuss 50 %)
Fläche: 3.300 ha
Die Stauseen am Unteren Inn liegen an der oberösterreichisch-bayrischen Grenze im nördlichen Alpenvorland. In den Jahren 1938 bis 1961 wurden auf einer Länge von ca. 25 km vier Laufkraftwerke errichtet, die den Inn von der Salzachmündung bis Schärding stauen.
Auf Grund der Breitenausdehnung bis zu 3 km und der damit verbundenen Großflächigkeit wurden die Stauseen zu einem der wichtigsten Rast- und Überwinterungsplätze für Wasservögel in Mitteleuropa und wegen der ornithologischen Bedeutung als Ramsar-Gebiet nominiert und von Bayern wie Oberösterreich als Naturschutzgebiet verordnet. Mehr als 300 Vogelarten wurden bereits festgestellt. Eine Besonderheit stellt eine Brutkolonie des Nachtreihers dar, die in den letzten Jahren bis zu 51 Brutpaare aufwies.
Das LIFE-Projekt wurde länderübergreifend durchgeführt. Eine zentrale Maßnahme war der Erhalt der Vielfalt an Verlandungsstadien und das Bestehen von tiefen Stillwasserbereichen, durchströmten Seitenarmen und Seichtwasserflächen. Durch eine 100 m lange Öffnung eines Leitdammes, der den Inn von Verlandungsbereichen mit Seichtwasserzonen trennt, wurde eine „Redynamisierung“ der lokalen hydrologischen Verhältnisse angestrebt. Im Rahmen eines 5-Jahres-Monitorings werden die Auswirkungen auf Vogelbestände und Pflanzen, im Auftrag der Oö. Landesregierung untersucht, um Erkenntnisse für das zukünftige Management zu gewinnen.
Im Rahmen des LIFE-Natur-Projektes wurden auf österreichischer Seite auch die Fisch- und Brutvogelbestände in der Reichersberger Au erhoben, um die Nutzungen auf Auswirkungen auf die Ziele des Naturschutzes zu prüfen. Gemeinsam mit Bayern wurden Grundlagen für eine Harmonisierung der rechtlichen Regelungen erarbeitet.
Projektkoordination:
Amt der Oberösterreichischen Landesregierung
Abteilung Naturschutz
Bahnhofplatz 1
4020 Linz