Wildflussgebiet Lafnitztal

Blick auf die Lafnitz
Foto:   / R. Turk

Österreichweit letzter weitgehend erhaltener, naturnaher Flussabschnitt mit mäandrierender Flussdynamik, flussbegleitenden Auwäldern und talraumprägenden Wiesen.

Projektgebiet: im Burgenland und in der Steiermark Projektträger: Weideverein Ramsargebiet Lafnitztal, unter Beteiligung des früheren BMLFUW, heute BML
Dauer: 1998-2001
Gesamtkosten: 1.030.826 (EU-Zuschuss: 35 %)
Fläche: 383 ha

Die Obere und Mittlere Lafnitz zwischen der Ortschaft Lafnitz und Fürstenfeld gehört als Grenzfluss zwischen den Ländern Burgenland und Steiermark zu den österreichweit letzten weitgehend erhaltenen naturnahen Flussabschnitten mit mäandrierender Flussdynamik, flussbegleitenden Auwäldern und talraumprägenden Dauerwiesen. Die Kraft des Wassers kann hier noch vielfältige Strukturen, wie Uferanbrüche, Inseln, Kolke, ufernahe Bänke, sowie Totholzbereiche und Altwässer schaffen. Hochwässer können den breiten Talraum überfluten, der neben Feuchtwiesenkomplexen und Erlen-Eschen-Auwäldern auch magere Flachland-Mähwiesen gedeihen lässt.
 
In den Lafnitz-Auen leben Eisvogel, Flussregenpfeifer, Fischotter, Weiß- und Schwarzstorch und zahlreiche prächtige seltene Schmetterlings- und Libellenarten.

Aber auch hier wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung oder zur Aufforstung entwässert, Sand- und Schotterabbau sowie Wegebauprojekte bedrohen den Naturraum. Mais-Monokulturen nehmen immer mehr Fläche in Anspruch.

Im Rahmen des gegenständlichen LIFE-Projektes wurde erstmals in Zusammenarbeit zwischen Wasserbau, Naturschutz, Agrarbehörde, Gemeinden und NGOs ein Flurbereinigungsverfahren im Interesse des Natur- und des Hochwasserschutzes durchgeführt!

Durch die mit Hilfe von LIFE erworbenen Flächen konnte die Grundstückszusammenlegung so gestaltet werden, dass ein arrondiertes einheitliches Gebiet an der Lafnitz entstand, in welchem die dynamischen Wildflussabschnitte und artenreichen Wiesenflächen liegen, die auch als Hochwasserrückhalteräume dienen und damit den "passiven Hochwasserschutz" fördern. So kann die Flussdynamik auf fast 50 km erhalten werden.

In Loipersdorf im Burgenland besteht seit 1999 Österreichs erstes Ramsar-Informationszentrum sowie ein Besucherleitsystem, welches auf Basis eines EU-LEADER II-Projekts ermöglicht wurde.
 
Das Nachfolgeprojekt LIFE-II-Lafnitztal wurde im Jahr 2004 begonnen.
 
Ansprechpartner:
DI Wolfgang Pelikan
Amt der Burgenländischen Landesregierung
Abt. 4b - Agrartechnik
Europaplatz 1
7000 Eisenstadt