Wildnisgebiet Dürrenstein

Totholz in einem Wald
Foto:   / E. Kraus

Das Gebiet um den Dürrensteingipfel ist mit rund 460 ha echten Primärwaldflächen als der größte Urwaldrest der Alpen und Mitteleuropas zu bezeichnen. Mit dem LIFE-Projekt konnten Flächen gesichert sowie eine Schutzgebietsverwaltung aufgebaut werden.

Projektgebiet: liegt in Niederösterreich
Projektträger: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Naturschutz, unter Beteiligung des früheren BMLFUW, heute BML
Dauer: 1997 bis 2001 
Gesamtkosten: 7.402.147 € (Zuschuss der EU: 60%)
Fläche: 2.400 ha

Das Gebiet um den Dürrensteingipfel ist mit rund 460 ha echten Primärwaldflächen als der größte Urwaldrest der Alpen und Mitteleuropas zu bezeichnen. Die 10 verschiedenen Waldgesellschaften bilden einen Teil des Lebensraumes für Bär, Luchs und Steinadler. Birkhuhn und Weißrückenspecht sowie der seltene, blauschillernde Alpenbock-Käfer kommen ebenfalls im Wildnisgebiet vor. Die Gesamtfläche des Wildnisgebietes nach IUCN-Kategorie I -  umfasst 2.400 ha.

Der Urwald Rothwald ist in das Natura-2000-Gebiet "Ötscher, Dürrnstein" eingebettet und befindet sich südlich von Lunz am See nahe der niederösterreichisch-steirischen Landesgrenze. Zumindest 15 Lebensraumtypen des Anhanges I der Habitat-Richtlinie - darunter fünf prioritäre Typen - finden sich im Projektgebiet (Bergmischwälder verschiedenen Typs, subalpine Fichtenwälder, Kalkfelsen, alpine und subalpine Heiden, Übergangs- und Schwingrasenmoore etc.).

Nahezu die gesamte Fauna und Flora der nördlichen Ostalpen ist im Umfeld des Wildnisgebietes vertreten. Felsbewohner wie Steinadler, Wanderfalke, etc. leben ebenso im Gebiet wie die alpinen Kleineulen Sperlings- und Rauhfußkauz und die wegen des hohen Totholzangebotes besonders artenreich vertretenen Spechte, wie z.B. der Weißrückenspecht. Auch alle vier in Österreich vorkommenden Raufußhuhnarten (Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Alpenschneehuhn) sowie der Schwarzstorch sind Charaktervögel im Bereich des Wildnisgebietes. Von den Säugetieren sind neben Braunbär, Luchs, Rotwild etc. besonders Schneehase und Birkenmaus sowie seltene Waldfledermäuse zu nennen.

Durch das LIFE-Projekt konnten die zum Schutz dieser Primärwälder notwendigen Flächen gesichert, ein Artenzustandsinventar erstellt und eine Schutzgebietsverwaltung aufgebaut werden.
 
Die Schutzgebietsverwaltung arbeitet seit 2002. Basis der Arbeit ist ein Managementplan, der im Rahmen des LIFE-Projektes erstellt wurde. Damit konnte die ungestörte, natürliche Entwicklung der Urwälder langfristig gesichert werden und ein Wildnisgebiet nach Kategorie I, IUCN geschaffen werden. Der Ostteil des Wildnisgebietes ist als Kategorie Ia (strenges Naturreservat) ausgewiesen, der Westteil als Kategorie Ib (Wildnisgebiet).
 
Ansprechpartner:
DI Christoph Leditznig
Geschäftsführer
Brandstatt 61
A-3270 Scheibbs
Tel.: 07482 / 43 203
E-Mail: christoph.leditznig@aon.at 

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