Satellitendaten informieren über Bewässerung in der Landwirtschaft

Blick auf die Marchfeldregion
Foto: Stefanie Grüssl

Auf Initiative der Europäischen Raumfahrtagentur ESA wurden Anwendungsbeispiele der Nutzung europäischer Satellitendaten gesammelt.
Die österreichische Anwendung von Copernicus Sentinel-Daten für die Bewässerung ist in einem Kurzbericht, einem sogenannten "Short case", mit dem Titel "Irrigation detection & mapping in Austria" dargestellt. 
 

Copernicus Sentinel-Daten liefern vielfältige Informationen über verschiedenste Landnutzungen und stehen frei zur Verfügung. Unter anderem können sie bei der Erkennung und Kartierung von Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen helfen und so die wasserwirtschaftliche Planung unterstützen.

Die österreichischen Wasserbehörden haben einen recht guten Überblick über die allgemeine Wasserversorgung und -verfügbarkeit im ganzen Land, sowohl hinsichtlich Niederschlag, Grundwasser als auch die hydrologische Situation. Was jedoch fehlt, ist ein umfassender Überblick über tatsächliche Wasserentnahmen in ganz Österreich. Während Genehmigungen für Wassernutzungen und Wasserentnahmerechte in einem digitalen Register, dem „Wasserbuch“ dokumentiert sind, werden Angaben zu tatsächlich entnommenen Wassermengen nicht auf Bundesebene gesammelt. Wasserentnahmen für landwirtschaftliche Bewässerung können regional und saisonal große Auswirkungen auf die Wasserressourcen haben, doch die Erhebung der entnommenen Wassermengen für Bewässerung gestaltet sich schwierig. Daher hat das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft die Umweltbundesamt GmbH beauftragt, das Potenzial von Sentinel-1- und -2-Daten als ergänzende Information über den Einsatz von Bewässerung in der Landwirtschaft zu analysieren.

Erste Ergebnisse zur möglichen Verwendung von Satellitendaten zur Abschätzung von Bewässerungen in Österreich liegen in einem Bericht des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft zum Projekt „AREAL - Halbautomatische satellitengestützte Ausweisung bewässerter Flächen – Potenzial und Grenzen“ vor. Zum Projektbericht gelangt man über untenstehenden Link.

Der Europäische Verband der Fernerkundungsunternehmen (EARSC) hat das vorliegende österreichische Beispiel des anwendungsorientieren Einsatzes von Satellitendaten im Rahmen seiner „Sentinel Benefits Study“ in einem Kurzbericht, einem sogenannten „Short“ case“ mit dem Titel „Irrigation detection & mapping in Austria“ zusammengefasst. Über untenstehenden Link gelangt man zu einem sehr anschaulich aufbereiteten „Case document“ sowie einem Flyer in englischer Sprache.

Hintergrund der Sentinel Benefits Study (SeBS):

Die Sentinel Benefits Study (SeBS) wird von EARSC (Europäische Verband der Fernerkundungsunternehmen) mit Partnern aus Grönland, IIASA (Internationales Institut für angewandte Systemanalyse) und Evenflow im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) durchgeführt. Bislang wurden mehr als 20 Anwendungsfälle von Satellitendaten inklusive deren Auswirkungen entlang der Wertschöpfungskette in großen Studien untersucht. Über weitere vielversprechende Nutzungen von Sentinel-Daten wurde in „Short cases“ berichtet, wobei hierzu noch keine vollständige wirtschaftliche oder ökologische Analyse möglich war.

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