Krisenszenarien Siedlungswasserwirtschaft Factsheets
Eine vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft beauftragte Studie des Umweltbundesamtes befasst sich mit der Thematik der Betriebsmittel- und Strommangellage / Blackout in der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung.
Anlagen zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sind systemrelevante Einrichtungen und zum Teil als kritische Infrastruktur eingeordnet. Betreiber von Trinkwasser- und Abwasserinfrastruktur haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedlich intensiv auf Blackout-Szenarien und Strommangellagen vorbereitet. Trotz laufender Bemühungen und staatlicher Förderungen in diesem Bereich kann nicht davon ausgegangen werden, dass sämtliche Betreiber in gleichem Maße auf vergleichbare Krisenszenarien vorbereitet sind.
Die Funktion von Anlagen zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ist nicht nur von der Bereitstellung von Energie abhängig, sondern es werden Chemikalien und Ersatzteile benötigt. Dazu gehören die sogenannten Fällmittel, die zur chemischen Phosphorentfernung auf Kläranlagen und zur Schwebstoffentfernung in Trinkwasseraufbereitungsanlagen eingesetzt werden. Ab Herbst 2022 bis etwa Frühjahr 2023 war der österreichische Fällmittelmarkt in Folge der internationalen Entwicklungen angespannt. In mehreren Nachbarländern kam es sogar zu erheblichen Lieferschwierigkeiten. Daher stellt sich auch bezüglich der Verfügbarkeit von Betriebsmitteln die Frage, inwieweit Betreiber von Anlagen zur Wasserversorgung und Abwasserentsorgung auf vergleichbare Krisenszenarien vorbereitet sind.
Auf Basis von Erhebungen bei Betreibern von Anlagen der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, betrachtet und beschreibt die Studie unterschiedliche Szenarien von Strom- und Betriebsmittelmangellage. Als Ergebnis liegen 4 kompakte Factsheets vor, die einen guten Einblick geben, wie gut die Siedlungswasserwirtschaft auf derartige Krisenszenarien vorbereitet ist, und wo Handlungsbedarf besteht.