Weltwassertag 2022: Grundwasser - unser unsichtbarer Schatz
Passend zum Motto des Weltwassertages 2022 "Groundwater - making the invisible visible" hat das Landwirtschaftsministerium die Ergebnisse der Studie "Wasserschatz Österreichs" in einer neuen Broschüre anschaulich aufbereitet.
Österreich verfügt noch über ausreichend Wasser in hervorragender Qualität. Grundwasser stellt dabei eine ganz besonders wertvolle Ressource dar. Immerhin wird in Österreich der gesamte Bedarf an Trinkwasser aus Grundwasser, also aus Brunnen und Quellen, gedeckt. Wasser ist auch für die Landwirtschaft, für Industrie und Gewerbe sowie den Tourismus eine unersetzbare Daseinsgrundlage.
Grundwasserneubildung ist wesentlich vom Niederschlag abhängig. Doch nur ein Teil des Regens und Schnees gelangt durch Versickern bis ins Grundwasser und ein weiterer Teil davon steht als nachhaltig verfügbare Grundwasserressource für anthropogene Nutzungen zur Verfügung.
Die Wasserversorgung nimmt in Österreich mit 61% den größten Anteil an der Grundwassernutzung ein, danach folgen Industrie und Gewerbe mit 29%. Auf die Landwirtschaft entfällt nur ein vergleichsweise geringer Anteil von 10% der gesamten Grundwassernutzungen, allerdings sind diese Entnahmen regional und saisonal stark konzentriert.
Die verschiedenen Sektoren decken ihren jeweiligen Wasserbedarf in sehr unterschiedlicher Weise aus dem Grundwasser. Die Wasserversorgung mit Trinkwasser erfolgt in Österreich zu 100% aus Grundwasser, also durch Entnahmen aus Brunnen und Quellen. Ebenfalls einen hohen Grundwasseranteil wendet die Landwirtschaft auf. Industrie und Gewerbe sowie ausgewählte Dienstleistungen wie die Beschneiung von Schipisten oder Golfplatzbewässerungen decken lediglich einen vergleichsweise geringen Anteil ihres Bedarfs aus dem Grundwasser.
Der Klimawandel wirkt sich über die Änderung bei Niederschlägen und Verdunstung auf die Grundwasserneubildung aus. Bis zum Jahr 2050 könnten die verfügbaren Grundwasserressourcen bis zu 23% abnehmen.
Grundwasservorkommen sind in Österreich nicht gleichmäßig verteilt. Schon heute sind die Ausnutzungsgrade der Grundwasservorkommen – als die Brunnenentnahmen im Vergleich zur verfügbaren Grundwasserressource – in manchen niederschlagsarmen östlichen Regionen Österreichs sehr hoch. In manchen Regionen könnte der Grundwasserbedarf bis zum Jahr 2050 nicht mehr gedeckt sein, wenn nicht rechtzeitig durch Maßnahmen gegengesteuert wird.
Zukunftsplattform Wasser
Daher hat das Landwirtschaftsministerium eine Zukunftsplattform Wasser eingerichtet, die Fragen einer nachhaltigen Nutzung der wertvollen Wasserressourcen in Österreich in den Mittelpunkt stellt. Es wurde ein breiter Meinungsbildungs- und Diskussionsprozess gestartet als dessen Ergebnis Handlungsempfehlungen für die jeweiligen Verantwortungsbereiche formuliert werden sollen.
Studie "Wasserschatz Österreichs"
Mit dem Projekt „Wasserschatz Österreichs“ hat das Landwirtschaftsministerium die Erarbeitung detaillierter Fachgrundlagen für die sektorale Planung und für Vorsorgemaßnahmen beauftragt. Über zwei Jahre haben die Projektpartner Umweltbundesamt GmbH, Universität für Bodenkultur und das Ingenieurbüro DI Holler in einem breiten Prozess, unter Einbindung der neun Bundesländer und aller relevanten Stakeholder, an der nun vorliegenden Studie gearbeitet.
Warum gibt es den Weltwassertag?
Der Weltwassertag wird seit 1993 jedes Jahr am 22. März gefeiert. Der Tag wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die globale Bedeutung von Wasser aufmerksam zu machen. Wasser ist eines unserer wichtigsten Lebensgrundlagen und muss geschützt werden.
Der Weltwassertag soll Bewusstsein für die Wasserthematik schaffen. Ein gutes Grundwassermanagement ist wesentlich, um viele der Sustainable Development Goals (SDGs) der Agenda 2030 zu erreichen. Speziell SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen – ist von großer Bedeutung in Bezug auf das Grundwasser.