Biolebensmittel: Meinungsführerschaft und Kommunikationsnetzwerke

S. Hellmayr Meinungsführerschaft und Kommunikationsnetzwerke im Biolebensmittelbereich

Österreich ist innerhalb der Europäischen Union ein Bio-Musterland. 2001 wurde vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft ein Aktionsplan initiiert, dessen Zielvorgabe die Beibehaltung der österreichischen Spitzenposition im biologischen Landbau innerhalb der EU ist. Dieses Ziel soll unter anderem durch eine Verbesserung der Vermarktungsstrukturen für Biolebensmittel erreicht werden. Dadurch soll die Nachfrage angekurbelt und somit der Absatz der produzierten Bio-Lebensmittel garantiert und ausgeweitet werden.
 
Der Kundenkreis von Biolebensmitteln ist jedoch nach wie vor eingeschränkt. Ziel soll es daher sein, mehr Kunden von den Vorteilen der Bioprodukte zu überzeugen und zum Kauf dieser zu bewegen, um die Nachfrage zu steigern bzw. genügend Abnehmer für die bereits am Markt befindlichen Produkte zu finden. Konventionelle Marketingmaßnahmen, wie z.B. Werbeeinschaltungen über Massenmedien, zeigen hier wenig Erfolg. Sie werden von den Konsumenten unter anderem als wenig vertrauenswürdig eingestuft. Persönliche Informationsquellen wie Freunde, Bekannte, Familie oder Kollegen genießen hingegen einen Vertrauensvorsprung und sind somit eine verlässliche Quelle für Information über biologische Lebensmittel.
  
Derzeit besteht noch ein Defizit in der Ausnutzung dieses offensichtlichen Potentials. Die Gründe dafür liegen vor allem darin, dass die persönlichen Kommunikationsnetzwerke der Biokonsumenten zu wenig bekannt sind, um die interpersonelle Kommunikation zielgruppengerecht zu unterstützen.

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