Los geht’s: Mehr Qualität auf unseren Tellern

Kantinenbuffet mit Tellern, Salat und Gebäck
Foto: Pixabay

Regionale Lebensmittel sind gesund, gut für die Umwelt und für die (Land-)Wirtschaft in der Region. Der Bund geht mit gutem Beispiel voran und will mit der Initiative „Österreich isst regional“ aufzeigen, wie der nachhaltige Einkauf von Lebensmitteln durch öffentliche Stellen und in der Gemeinschaftsverpflegung gestaltet werden kann. Dazu gibt es ein neues Handbuch sowie einen Leitfaden. 

Regionale Lebensmittel werden den Menschen immer wichtiger: Drei Viertel der Menschen in Österreich wünschen sich dabei ein größeres Angebot. Der Bund hat daher die Initiative „Österreich isst regional“ und den Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung ins Leben gerufen. Er will mit gutem Beispiel vorangehen und auf eine hundertprozentige regionale und saisonale öffentliche Lebensmittelbeschaffung setzen und auch den Bio-Anteil erhöhen. So ist es im Regierungsprogramm verankert.

Infografik: Für 7 von 10 Menschen werden regionale Produkte immer wichtiger. Mit Illustration: sieben dunkelgrüne und drei hellgrüne Figuren sowie ein großer Korb voll frischer Lebensmittel.

Die Bundesbeschaffungsgesellschaft wurde daher beauftragt, öffentliche Kantinen zu unterstützen, regionaler und saisonaler einzukaufen. Außerdem wurde für Gemeinden und öffentliche Kantinen ein Leitfaden zur nachhaltigen Lebensmittelbeschaffung entwickelt. Er gibt Tipps sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, beantwortet auch Fragen zu eventuellem Mehraufwand, Lieferantensuche und vielem mehr und zeigt anhand eines Praxisbeispiels auf, wie gut eine regionale Beschaffung funktionieren kann.

Vorteile regionaler Beschaffung

Lebensmittel aus der Region haben viele Vorteile: Sie bieten transparente Qualitätsstandards, zum Beispiel durch das Bio-Siegel, die Siegel für g.U., g.g.A. und g.t.S. oder das AMA-Gütesiegel.. Außerdem bringen frische und saisonale Produkte durch die kurzen Transportwege mehr Frische und Vitalstoffe mit und sind so auch gesünder. Reif geerntetes Gemüse oder Obst schmeckt darüber hinaus deutlich besser. Auch für Umwelt und Klima ist es wesentlich besser, wenn Lebensmittel mit kurzen Transportwegen gewählt werden – vor allem, wenn frische und unverarbeitete Ware anstelle von Tiefkühlprodukten bestellt wird.

Was gilt als „regional“?

Es gibt verschiedene Definitionen für die Herkunft eines Produkts. Regionalität meint aber in der Regel Lebensmittel, die in örtlicher Nähe zur belieferten Einrichtung erzeugt beziehungsweise verarbeitet wurden. Die Region kann dabei unterschiedlich weit gefasst werden. Grundsätzlich gilt: „Je näher, desto besser“. Weil dem Produkt nicht immer anzumerken ist, woher es kommt, ist es wichtig, auf anerkannte Zertifikate und Herkunftsangaben zu achten.

Schritt für Schritt zur regionalen Beschaffung

Um die Beschaffung auf regionale und saisonale Lebensmittel umzustellen, empfiehlt der Leitfaden folgende Schritte:

  1. Bestandsaufnahme zu aktuell bestellten Produkten, Kriterien und regionalen Produkten
  2. Neue Ziele entwickeln unter Einbindung aller Beteiligten
  3. Feedback & Monitoring, zum Beispiel in Form von Gesprächen mit Team und Gästen
  4. Empfehlungen des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung einbeziehen
  5. Umfeldanalyse, zum Beispiel zu Stärken der Region, lokalen Produzenten und möglicher Unterstützung
  6. Integration in den Alltag, dabei kann zunächst mit einfachen Teilbereichen begonnen werden

Mehr Details dazu finden Sie direkt im Leitfaden zur nachhaltigen Lebensmittelbeschaffung.

Aktionsplan für eine nachhaltige öffentliche Beschaffung

Der „Nationale Aktionsplan zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung“ (naBe) ist eine zentrale Maßnahme um eine klimaneutrale Verwaltung zu realisieren. Seine Kriterien sind bei öffentlichen Beschaffungsvorgängen verbindlich einzuhalten.

Ein wesentliches Element ist dabei die Beschaffung von regionalen und saisonalen Lebensmitteln und Dienstleistungen in der Gemeinschaftsverpflegung. Dabei gehen qualitätsvolle und gesunde Ernährung, die Förderung von Tierwohl, Bodenschutz sowie eine regionale und damit umwelt- und klimaschonende Lebensmittelproduktion Hand in Hand.
 

 

Wesentliche Kriterien für die Beschaffung von Lebensmitteln und Verpflegungsdienstleistungen

  • Schrittweise Erhöhung des Mindestanteils an biologisch erzeugten Lebensmitteln von 25 % im Jahr 2023 auf 55 % im Jahr 2030
  • Hohe Tierwohlstandards für die Beschaffung von Lebensmitteln tierischer Herkunft
  • Fisch aus regionalen Gewässern oder nachhaltigen Aquakulturen
  • Klimateller: Täglich mindestens ein vegetarisches oder veganes Hauptgericht
  • Information zur Herkunft von Fleisch, Eiern und Milch muss nahe am Verabreichungsplatz aufliegen
  • Mehrwegsysteme für Verpackungen und Transportsysteme
  • Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen