Kamptal DAC neu: Bio / nachhaltig, Burgundersorten

Drei Burgundersorten

Neben Grüner Veltliner und Riesling kann ein gebietstypischer Kamptaler Wein ab dem Jahrgang 2024 auch aus Chardonnay, Weißburgunder und Grauburgunder bestehen. Die drei Burgundersorten dürfen nicht am Schauetikett, müssen aber sehr wohl am Hauptetikett (=gesetzliches Etikett) angegeben werden. Alle fünf Sorten können sortenrein oder cuvéetiert verwendet werden. Darüber hinaus ist ein 15 % bezeichnungsunschädlicher Verschnitt möglich.

Bio oder nachhaltig ab Jahrgang 2025

Als richtig große Neuerung kann die Entscheidung der Kamptaler Winzer:innen gesehen werden, ab dem Jahrgang 2025 nur mehr „Nachhaltig Austria“- oder biologisch zertifizierte Trauben für Kamptal DAC Weine vorzusehen. Damit ist das Kamptal das allererste Weinbaugebiet Österreichs mit dieser vielleicht zukunftsweisenden Entscheidung. Wein-Hersteller, die laut Erntemeldung weniger als 5.000 Liter Kamptal DAC pro Jahr produzieren, sind von dieser Bestimmung ausgenommen (gilt immer pro entsprechendem Jahrgang).

Ortsweine klar definiert

Ab dem Jahrgang 2024 ist nun auch die Herkunftspyramide mit Gebietswein, Ortswein und Riedenwein lückenlos definiert. Gebietswein weist zwischen 11,5 – 12,5 % Alkohol auf und Anträge zur staatlichen Prüfnummer können ab 1. Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres gestellt werden. Zwölf ortsübergreifende Weinbaugemeinden wurden definiert (Auflistung siehe unterhalb), deren Namen sind sowohl am Schau- als auch am Hauptetikett zu nennen. Kamptal DAC Ortsweine weisen ebenfalls zwischen 11,5 – 12,5 % Alkohol auf, Anträge zur staatlichen Prüfnummer können ab 1. Februar des auf die Ernte folgenden Jahres gestellt werden.

Riedenwein

Die Aushängeschilder des Kamptals sind sicherlich die Riedenweine. Sie können auf einer gesetzlich definierten Riede wachsen, die innerhalb einer ortsübergreifenden Gemeinde liegt. Die Namen der Riede sowie der ortsübergreifenden Gemeinde sind sowohl am Schau-, als auch am Hauptetikett anzugeben. Riedenweine enthalten mindestens 12 % Alkohol und Anträge zur staatlichen Prüfnummer sind ab 1. April des auf die Ernte folgenden Jahres möglich. Bei Verwendung des Begriffs Reserve darf Kamptaler DAC Wein ab 1. Juli des auf die Ernte zweitfolgenden Jahres zur staatlichen Prüfnummer eingereicht werden.

Typischer Kamptaler Wein wird trockener

Weinliebhaber:innen ist vielleicht bekannt, das für österreichischen Qualitätswein der Restzuckergehalt maximal 2 g/L höher sein darf als der Gesamtsäuregehalt eines Weines, um ihn als trocken vermarkten zu können. Auch hier bringt die Verordnung eine Neuerung: Der Restzuckergehalt darf maximal so hoch sein wie die Gesamtsäure eines Kamptal DAC Weins, um ihn als trocken bezeichnen zu können. Also zum Beispiel 7 g/L Gesamtsäure und 7 g/L Restzucker oder 9 g/L Gesamtsäure und 9 g/L Restzucker wären jeweils „trocken“.

Trauben und Abfüllung vor Ort

Wo die Trauben eines gebietstypischen Weines herkommen dürfen und wo die Weine abgefüllt werden, ist bei Weinen mit geschütztem Ursprung (=DAC) für alle EU-Mitgliedsstaaten klar geregelt, denn solche Weine sind das Herzstück einer jeden g.U.. Trauben für Kamptal DAC-Wein müssen aus dem Weinbaugebiet stammen. Abgefüllt werden muss ebenfalls im Kamptal selbst, ansonsten ist beim Regionalen Weinkomitee eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen.

Die 12 Kamptaler Ortsweine und ihre Rieden

• Engabrunn (bestehend aus 1 Katastralgemeinde (KG), darin befindlich 6 Rieden)
• Gobelsburg (1 KG, 11 Rieden)
• Grafenegg (4 KG, 15 Rieden)
• Hadersdorf (1 KG, 3 Rieden)
• Kammern (1 KG, 6 Rieden)
• Langenlois (4 KG, 57 Rieden)
• Lengenfeld (1 KG, 12 Rieden)
• Mittelberg (2 KG, 20 Rieden)
• Schiltern (1 KG, 7 Rieden)
• Schönberg (6 KG, 27 Rieden)
• Strass (4 KG, 25 Rieden)
• Zöbing (2 KG, 13 Rieden)