Produktion von Obst, Gemüse und Sonderkulturen in Österreich
Gemüse und Obst gehören zwar zu den kleineren Sektoren innerhalb der landwirtschaftlichen Produktion, gleichen dies aber durch eine entsprechend höhere Wertschöpfung aus.
Bei Obst sind Äpfel das mit Abstand wichtigste Produkt, im Gemüsebau halten flächenmäßig die Zwiebeln den ersten Platz. Sonderkulturen haben eine untergeordnete Bedeutung.
Gemüse
Gemäß letztgültiger Feldgemüseanbauerhebung (Statistik Austria) beträgt die Gemüseanbaufläche in Österreich rund 16.379 Hektar. Die Gesamterntemenge an Feld- und Gartenbaugemüse belief sich 2022 auf 674.337 Tonnen. Größtenteils liegen diese Flächen im klimatisch günstigeren Osten, wobei Niederösterreich mit 10.419 Hektar führend ist, gefolgt von Oberösterreich mit 1.838 Hektar und der Steiermark (1.484 Hektar).
Man unterscheidet den Feldgemüsebau und den gärtnerischen Gemüsebau. Daneben gibt es noch den Anbau auf geschützten Flächen in Gewächshäusern oder Folientunnel. Auf den geschützten Flächen wird fast flächendeckend mit Nützlingseinsatz gearbeitet.
Der Anteil der verschiedenen Gemüsearten ist von Jahr zu Jahr variabel. Die größten Anbauflächen waren der Sommerzwiebelproduktion (3.056 Hektar) gewidmet, gefolgt von Grünerbsen (2.001 Hektar) und Karotten/Möhren (1.857 Hektar).
Der Selbstversorgungsgrad für Gemüse lag 2021/22 bei 57 %. Mit einem pro Kopf Verbrauch von rund 124 kg Gemüse sind mit circa 35 kg Paradeiser mit Abstand das beliebteste Gemüse der Österreicher, gefolgt von Zwiebeln mit immerhin 10,5 kg pro Kopf und Jahr. Bei Zwiebeln ist auch der Selbstversorgungsgrad mit 129 % am höchsten.
Erdäpfel werden nicht zu Gemüse gezählt, sondern den Feldfrüchten zugerechnet.
Obst
Gemäß letztgültiger Erhebung der Erwerbsobstanlagen (Statistik Austria) wird Obst von 3.909 Betrieben auf 15.700 Hektar angebaut. 2022 wurden rund 237.200 Tonnen Obst erzeugt.
Fast zwei Drittel der Obstfläche (64 %) entfielen auf die Steiermark, wo auch über die Hälfte (51 %) der Betriebe lokalisiert waren. Niederösterreich folgte mit 18 % der Kulturfläche und 28 % der Betriebe.
Die überwiegende Kultur ist der Apfel mit 7.700 Hektar. Bei Marillen war eine Flächenausweitung festzustellen und erstmals eine Kulturfläche von knapp über 1.000 Hektar erreicht. Auch Birnen haben mit 620 Hektar eine gewisse Bedeutung.
In Oberösterreich ist das Mostviertel berühmt für den Anbau von Mostäpfel und –birnen.
Die Wachauer Marille ist als geschützte Ursprungsbezeichnung eingetragen.
Mit einem Nahrungsverbrauch von rund 139.902 Tonnen (2021/22) sind Äpfel Spitzenreiter, knapp gefolgt von Bananen (circa 132.521 Tonnen). Der Selbstversorgungsgrad ist bei Äpfeln 90 %, bei Zwetschken/Pflaumen 76 % und bei Marillen 39 %.
Sonderkulturen
In geringem Umfang (2022 auf 273 Hektar) wird in Österreich Hopfen angebaut. Der Anbau erfolgt im Mühlviertel, in Leutschach (Steiermark) und im Waldviertel (absteigend nach Anbaufläche). Die wichtigsten Sorten sind mit 122 Tonnen die Sorte Celeja, mit 66 Tonnen die Sorte Magnum gefolgt von der Sorte Perle mit 52 Tonnen.