08 Tierökologische Bewertung

08 Tierökologische Bewertung
Foto: BML/ ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG

Anbei finden Sie die Studie zur Tierökologischen Bewertung von WF-Rotflächen im Vergleich zu Nicht-WF-Rotflächen

Im Programm ÖPUL 2007 geförderte WF-Maßnahmen-Flächen (Rotflächen - flächenbezogene Maßnahme) werden hinsichtlich ihrer tierischen Artenvielfalt, ihres naturschutzfachlichen Wertes und ihrer Bedeutung für den Schutz von streng geschützten Tierarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) der EU beurteilt. Als Referenz wurden vergleichbare Nicht- WF-Flächen herangezogen.

Das Projekt verfolgte das Ziel, die Auswirkungen des freiwilligen Vertragsnaturschutzes durch die Landwirtschaft detailliert zu belegen. Die lokale tierische Biodiversität einerseits und die Bedeutung der Flächen für streng geschützte Tierarten andererseits stehen im Vordergrund.
Insgesamt wurden auf 39 untersuchten Flächen 46.850 Individuen erfasst und 501 Tierarten aus den vier ausgewählten Indikatorgruppen (Spinnen, Laufkäfer, Wanzen, Zikaden) zugeordnet.

Insgesamt lassen sich die Ergebnisse für alle Indikatorarten folgendermaßen zusammenfassen:

Zahlreiche gefundene Arten sind in den Roten Listen als gefährdet eingestuft. Die Bewirtschaftungsform ist ein essentieller Faktor, wobei WF-Flächen bereits nach kurzer Zeit im Mittel für die beobachteten Tiere wertvoller sind als Nicht-WF-Flächen. Generell weisen Wiesen höhere Populationen der untersuchten Tiere auf als Weiden. Insgesamt unterstützen die Befunde den aktuellen Wissensstand, dass eine bestimmte, „mittlere“ Bewirtschaftungsintensität die Voraussetzung für maximale Biodiversität in Agrarlandschaften ist.

Zwischen den Schnittzeitpunkten ergeben sich, außer bei Spinnen und Zikaden, keine signifikanten Unterschiede.

Beispielhaft kann zur Gruppe der Spinnen ausgeführt werden, dass insgesamt 136 Arten nachgewiesen wurden, 78 davon sind in den Roten Listen Österreichs verzeichnet. WF-Flächen sind für Spinnen bereits im ersten Vertragsjahr naturschutzfachlich höherwertiger als Nicht-WF-Flächen.

Trotz ähnlicher Diversität sind Wiesenflächen spinnenkundlich wesentlich wertvoller als Weiden, da ihr Anteil an Rote-Liste-Arten beinahe drei mal so hoch ist wie jener der Weideflächen. Erste Anzeichen weisen darauf hin, dass sich ein verzögerter Mahdzeitpunkt positiv auf die Spinnengemeinschaften auswirkt.

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