Die Ländliche Entwicklung in Österreich

Landschaft Inntal
Foto: BML / Alexander Haiden

Die Ländliche Entwicklung (LE) ist ein zentrales Element der Agrarpolitik in Österreich und in Europa insgesamt. Ihre Bedeutung geht allerdings weit über die Landwirtschaft hinaus – sie erstreckt sich auf viele weitere Bereiche ländlicher Räume.

Umgesetzt wird die „Ländliche Entwicklung“ als Unterstützungsinstrument für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum über sogenannte ländliche Entwicklungsprogramme. Diese zielen darauf ab, den ländlichen Raum als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum ökologisch, wirtschaftlich und sozial aktiv zu gestalten. Daher wurden auf europäischer Ebene sechs Prioritäten der EU Politik definiert, die von den Mitgliedsstaaten im Rahmen ihrer nationalen Entwicklungsprogramme entsprechend verfolgt und umgesetzt werden.

Österreich hat dazu ein umfangreiches Set an Unterstützungsmöglichkeiten in Form zahlreicher unterschiedlicher Fördermaßnahmen ausgearbeitet:

  • Im Zentrum der österreichischen Schwerpunktsetzung stehen Ressourcen-, Umwelt- und Klimaschutz, die in erster Linie mit dem Agrarumweltprogramm ÖPUL, dem Österreichischen Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft adressiert werden. Zentrale Ziele sind das Sicherstellen der Bewirtschaftung benachteiligter Gebiete sowie der Erhalt und die Weiterentwicklung der österreichischen Kulturlandschaft – dies nicht nur, aber doch wesentlich auch im alpinen Raum.
  • Für die Landwirtschaft stellen Investitionen in die Betriebe, in die Verarbeitung und Vermarktung sowie Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Landwirtinnen und Landwirte weitere wesentliche Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung dar.
  • Kontinuierlich werden auch nicht landwirtschaftliche Bereiche ausgebaut. Das zeigen aktuelle Fördermöglichkeiten, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Ausbau der Breitbandversorgung oder der touristischen Angebotsentwicklung.
  • Mit dem LEADER-Schwerpunkt beinhaltet das Programm zudem ein wichtiges regionales Entwicklungsinstrument mit partizipativem Charakter: Die Menschen in den LEADER-Regionen können selbstständig entscheiden, welche Projekte unterstützt werden sollen.

Insgesamt spielen im Programm Innovation und Zusammenarbeit eine wichtige Rolle.

Im Zeitraum von 2014 bis 2020 stehen im Rahmen der Umsetzung des Programms rund 7,7 Milliarden Euro an EU, Bundes- und Landesmittel in die Entwicklung des ländlichen Raumes in Österreich zur Verfügung. Rund die Hälfte davon stammt aus dem EU-Budget, konkret aus dem Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER).

Die im Rahmen der Programmmaßnahmen beantragen Projekte, etwa von Personen, Vereinen oder auch Gemeinden, werden an einem festgesetzten Stichtag einem Auswahlverfahren unterzogen und bei Erfüllung bestimmter Kriterien zur Förderung ausgewählt.

Die Programmumsetzung erfolgt unter Einbeziehung der Bundes- und Landesebene sowie der Zahlstelle AMA. Aufgrund des verzögerten Starts der nachfolgenden Förderperiode verlängert sich die Programmlaufzeit des aktuellen ländlichen Entwicklungsprogrammes um zwei Jahre bis 2022. In diesem Zeitraum stehen zusätzliche Mittel zur Entwicklung des ländlichen Raumes zur Verfügung.

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