Wassergüte Jahresbericht 2020-2022

Auf dem Foto ist der Langwies-Koesselbach zu sehen
Foto: Alexander Haiden

Der Jahresbericht fasst die Ergebnisse der bundesweiten Gewässerzustandsüberwachung der heimischen Gewässer im Zeitraum 2020 bis 2022 zusammen und bestätigt eine überwiegend hohe Wasserqualität. Maßnahmen zum Schutz unserer Gewässer sind wirksam, dennoch sind Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Wasserqualität nötig.
 

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft betreibt in enger Zusammenarbeit mit den Ämtern der Landesregierungen und dem Umweltbundesamt seit mehreren Jahrzehnten ein sehr umfangreiches Beobachtungsprogramm für das Grundwasser und die Oberflächengewässer (Flüsse und Seen). Im routinemäßigen Gewässer-Überwachungsprogramm (GZÜV) wurden 1.980 Grundwassermessstellen beprobt, bei den Fließgewässern waren es 100 Überblicksmessstellen. Zusätzlich gab es Erhebungen in 28 österreichischen Seen.

Die Gewässerzustandsüberwachung erfolgt auf Basis der Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die einen 6-jährigen Beobachtungszyklus vorgibt. Die Zahl der untersuchten Qualitätselemente und Messstellen variiert innerhalb des Zyklus.

Im Grundwasser wurden im Zeitraum 2020-2022 insgesamt 272 Parameter untersucht. Ein wesentlicher Anteil davon sind Pestizide und PFAS.

Überschreitungen der Grundwasser-Schwellenwerte sind hauptsächlich durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel festzustellen. Bei der langfristigen Entwicklung der Nitratkonzentrationen sind leichte Verbesserungen erkennbar.

Die Zustandsbewertung der Oberflächengewässer erfolgt primär auf Basis der biologischen Qualitätselemente im Rahmen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans. Im Jahresbericht werden vor allem die Ergebnisse von stofflichen Untersuchungen dargestellt. Überschreitungen der Richtwerte für allgemein chemisch-physikalische Parameter (großteils Nährstoffe) sind in ca. 20% der Fließgewässer und vereinzelt durch Schadstoffe (zB. Ammonium, PAK) festzustellen.

An ausgewählten Messstellen sind alle drei Jahre Untersuchungen zur langfristigen Trendermittlung bezüglich der Konzentrationen von prioritären Stoffen in Sedimenten und/oder Fischen durchzuführen. Dabei sind alle prioritären Stoffe zu untersuchen, die zur Anreicherung in Biota oder Sedimenten tendieren.

Die biologische Bewertung der 28 untersuchten Seen in Bezug auf Phytoplankton ergab für alle einen sehr guten und guten Zustand.

Spezielle Fragestellungen und künftige Herausforderungen für die Wasserwirtschaft erfordern auch weiterführende und ergänzende Daten. Der Jahresbericht enthält daher auch Informationen zu Sondermessprogrammen. Im Grundwasser wurden per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sowie Indikatorsubstanzen für kommunale Verunreinigungen untersucht. Für Oberflächengewässer wurde die Anreicherung von PFAS in Biota (Fischen, Muscheln, Krebsen) und Sediment, die Anreicherung von Tributylzinn in Sediment sowie das Vorkommen von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen und deren Metaboliten in kleinen und mittelgroßen Gewässern mit intensiver landwirtschaftlicher Flächennutzung untersucht.

Die erhobenen Daten stellen eine wesentliche Grundlage für die wasserwirtschaftliche Planung und den Gewässerschutz in Österreich dar. Die Ergebnisse sind integraler Bestandteil der jeweiligen Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplanung. Die Messergebnisse dienen in weiterer Folge somit auch als Basis der Planung und Evaluierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität.

Alle Ergebnisse können über das Wasserinformationssystem Austria (WISA) abgefragt werden.

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