Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und ihre Metaboliten in Fließgewässern
Untersuchungsergebnisse des GZÜV-Sondermessprogrammes 2021 zeigen, dass die Zielvorgaben eingehalten werden.
Pflanzenschutzmittel werden von Privatpersonen und in der Landwirtschaft eingesetzt und können nach ihrer Anwendung in die Umwelt gelangen. Um das Ausmaß ihres Vorkommens in Oberflächengewässern zu erfassen wurde 2021 auf der Grundlage der Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (BGBl. II Nr. 479/2006 i.d.g.F.) ein Sondermessprogramm zum Vorkommen von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen in Fließgewässern durchgeführt. Hierbei wurden in den Monaten Mai bis November 2021 in Summe 199 Gewässerproben von 29 Messstellen entnommen und auf rund 600 Pestizide bzw. Pestizidmetaboliten untersucht. Zum Einsatz kamen hochsensitive Analysenmethoden.
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse dieses Sondermessprogrammes dargestellt. Ziel war die Erfassung der aktuellen Belastungssituation von ausgewählten kleineren bis mittelgroßen Gewässern, vorrangig in Gebieten mit einer hohen landwirtschaftlichen Flächennutzung. Ein Vergleich mit den Ergebnissen von 2015, bei dem ein ähnliches Messprogramm an den gleichen Messstellen durchgeführt wurde, soll Hinweise über mögliche Änderungen sowohl hinsichtlich der gefundenen Konzentrationen als auch der gefundenen Stoffe ermöglichen.
Die Ergebnisse 2021 zeigen, dass von den ca. 600 gemessenen Wirkstoffen sowie wesentlichen Abbauprodukten rund 13 % der Stoffe in den untersuchten Fließgewässern gefunden wurden, viele Stoffe nur in sehr geringen Konzentrationen bzw. Spuren. Jedoch gibt es für keinen der in Österreich geregelten Stoffe der Qualitätszielverordnung Chemie Oberflächengewässer (BGBl. Nr. II 96/2006 i.d.g.F.) Hinweise, dass die Zielvorgaben nicht eingehalten wurden.
Für Stoffe mit hoher Relevanz ist in den nächsten Jahren die Ableitung von Bewertungskriterien vorgesehen (sofern sie nicht schon festgelegt wurden) und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zu setzen, um die Gewässerbelastung mit Pestizidwirkstoffen und deren Abbauprodukten zu verringern.