AOX in Deponiesickerwasser

Kläranlage - Probenüberprüfung
Foto: BML / Alexander Haiden

Die summarische Analyse halogenierter organischer Verbindungen (AOX) in hoch belasteten Abwässern ist häufig mit Schwierigkeiten verbunden. Das zeigt sich in stark variierenden Ergebnissen bei Laborvergleichstests.

In einer vom BMLRT (jetzt BML) beauftragten und vom Umweltbundesamt durchgeführten Studie konnten deutliche Verbesserungen bei der Vergleichbarkeit von AOX-Messungen erreicht werden.

Die Bestimmung des AOX (adsorbierbare organische Halogenverbindungen) ist eine wichtige Methode zur summarischen Erfassung organischer Chlor-, Brom- und Jodverbindungen in industriellen,  gewerblichen und kommunalen Abwässern. Halogenorganische Verbindungen erweisen sich häufig als sehr toxisch und beständig, was zu nachteiligen Effekten in den aufnehmenden Gewässern führen kann. Die Emissionen dieser Verbindungen sind daher aus Gründen des Gewässerschutzes in zahlreichen Abwasseremissionsverordnungen über den Parameter AOX begrenzt.

Die Überwachung der Emissionsbegrenzungen ist  gemäß Methodenverordnung Wasser auf Grundlage der ÖNORM  EN ISO 9562:2004-12-01 „Wasserbeschaffenheit – Bestimmung adsorbierbarer organisch gebundener Halogene (AOX)“ durchzuführen.  Laborvergleichstests vergangener Jahre mit Proben hoch belasteter Abwässer zeigten beträchtliche Unterschiede in den AOX-Ergebnissen der teilnehmenden Labors. Hohe Konzentrationen anderer Abwasserinhaltsstoffe können Mehr- oder Minderbefunde bei der gemessenen AOX-Konzentration verursachen. Die Norm spricht diese Störungen zwar an, gibt aber nicht für alle Fälle Handlungsanweisungen, wie damit umzugehen ist. Dieser Interpretationsspielraum bei der Bestimmung wird als Ursache für die stark abweichenden Ergebnisse gesehen.

Um die Vergleichbarkeit der AOX-Bestimmung bei der Überwachung hoch belasteter Abwässer zu verbessern, beauftragte das Bundesministerium eine Studie beim Umweltbundesamt. In der Studie sollten Lösungsansätze für dieses Problem der AOX-Analytik erarbeitet und am Beispiel von Deponiesickerwässern praktisch erprobt  werden. Bei einem Laborvergleichsversuch im Rahmen der Studie konnte von den freiwillig teilnehmenden, privaten und öffentlichen Labors eine deutliche Verbesserung der Vergleichbarkeit der AOX-Messungen erreicht werden. Die erfolgreich getesteten Vorgangsweisen ergänzen damit die AOX-Bestimmungsnorm in wesentlichen Punkten.

Der Abschlussbericht der Studie liegt nun vor und ist auf der Webseite des Umweltbundesamtes verfügbar.

https://www.umweltbundesamt.at/studien-reports/publikationsdetail?pub_id=2324&cHash=9e81d0f38a413e95743841daabc96533