Güssinger Teiche

Blick von den Teichen auf die Burg Güssing
Foto: Umweltbundesamt / Irene Oberleitner

Die Güssinger Teiche liegen am Rande der Stadt Güssing, am Fuße der Burg Güssing. Die vier Teiche sind durch Dämme von einander getrennt.

Die Teiche dienen der Fischzucht. Die heutige Teichanlage wurde in den Jahren 1905 bis 1919 von ungarischen Teichbauern angelegt. Die Teiche haben eine Wasserfläche von ca. 60 ha und werden über eine eigene Wehranlage vom Zickenbach gespeist, der Abfluss erfolgt in die Strem. Gezüchtet werden vor allem Karpfen (extensiv bewirtschaftete Teichanlage).

Sie sind größtenteils von einem Schilfgürtel umgeben.  Breit- und schmalblättriger Rohrkolben bildet größere Bestände. Am nördlichen Rand des Teichgebiets sind Wiesen zu finden.

Bäume- und Gebüsche  begleiten den Nebenarm des Strembaches. Schwarzerlen, Eichen, Schlehdorn und verschiedene Weidenarten herrschen hier vor. Die anschließende Ebene im Süden weist ebenfalls Weidengebüsche auf. In den Teichen kommen Wassernuss und Vierblattkleefarn vor.

Die Güssinger Teiche sind eine bedeutenden Brut- und Rastplatz für zahlreiche Vogelarten. Der Schilfgürtel mit den auf trockenem Boden liegenden Wiesen, die von hochwüchsigen Grasarten bestanden sind, sowie die Buschreihen am Rande bieten einer Reihe von Vogelarten gute  Brutmöglichkeit. Die auffallendste Art ist wohl der Haubentaucher (Podiceps nigricollis). Versteckt im Schilf brüten die Zwergrohrdommel (Ixobrychus minutus) und die Wasserralle (Rallus aquaticus). In den Feldern rund um die Teiche brütet auch regelmäßig der Kiebitz (Vanellus vanellus). Im Schilf brüten der Drosselrohrsänger (Acrocephalus arundinaceus), der Schilfrohrsänger (Acrocephalus schoenobaenus), und der Teichrohrsänger (A. scirpaceus), ebenso wie der Rohrschwirl (Locustella luscinoides). Das Grasgestrüpp an Wassergräben dagegen sind der Sumpfrohrsänger (Acrocephalus palustris) und der Schlagschwirl (Locustella fluviatilis). Besondere Bedeutung kommt den Teichen auch als Laichplatz für Kröten und Frösche zu.

Ein zunehmendes wirtschaftliches Problem  für die Fischkulturen sind die Fischottern-Populationen und die ständig wachsende Zahl an Kormoranen.

Die Hauptaktivitäten sind: Fischerei, Landwirtschaft, Jagd. Das Gebiet ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet und für  Vogelbeobachtungen gut geeignet.

Management:

Bisherige Streuwiesennutzung soll beibehalten werden, gelegentliches Durchforsten der Gehölzbestände. Vom Naturschutzbund Burgenland wurde im Rahmen eines LEADER-Projektes im Lauf der Jahre 2014/2015 ein Managementplan für das gesamte Feuchtgebiet rund um die Teiche erarbeitet.

Rundwanderweg Vom Tourismusverband der Stadt Güssing wurde ein LEADER-Projekt umgesetzt, in dessen Rahmen ein mit Schautafeln ausgestatteter Rundwanderweg (5 km) errichtet wurde.

 

Schutzstatus:

Ramsar-Gebiet seit 05/06/2013; Burgenland; 148 ha; 47°03’N 016°19’E.

Zuständige Verwaltung:

Amt der Burgenländischen Landesregierung
Abt. 4; Hauptref. Natur-, Klima- und Umweltschutz
Europaplatz 1
7000 Eisenstadt

Literatur: Rathmayr, F. & Samwald, F. (1971): Die Vogelwelt der Güssinger Teiche. Steirisches Landesmuseum: 83-85