Österreichs geschützte Waldflächen

Waldimpressionen
Foto: BML / Alexander Haiden

Schutzgebiete sind Teile der Landschaft, die unter besonderem Schutz stehen. Sie sollen die natürlichen Lebensräume, Pflanzen- und Tierarten sowie die natürlichen Ressourcen bewahren. Es existieren unterschiedliche nationale und internationale Kategorien von Schutzgebieten, die – je nach Schutzgut – unterschiedliche Ziele und Bestimmungen beinhalten.

Schutzgebiete in Österreich

In Österreich kommen zahlreiche Schutzgebietskategorien vor. Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete sowie Naturdenkmäler findet man österreichweit. Andere Kategorien, wie beispielsweise „Geschützter Landschaftsteil“ oder „Naturpark“, bestehen nur in einigen Bundesländern. Die Schutzbestimmungen für die verschiedenen Schutzgebietskategorien sind unterschiedlich. Der Schutz steht im Vordergrund, daher wird eine anderweitige Nutzung, etwa für land- oder forstwirtschaftliche Zwecke oder für den Tourismus eingeschränkt oder komplett unterbunden. Für Natur- und Landschaftsschutz sind in Österreich die Ämter der Landesregierungen verantwortlich. 

Neben den Nationalparks, Landschaftsschutzgebieten, Naturschutzgebieten, Naturparks und Biosphärenparks zählen auch die Europaschutzgebiete (verordnete Natura 2000-Gebiete), Wildnisgebiete (IUCN Kategorie 1b) sowie geschützte Landschaftsteile und sonstige Schutzgebiete (außer Naturdenkmäler und geschützte Naturgebilde) zu den österreichischen Schutzgebieten. Zu den häufigsten Schutzgebieten und Schutzgebietskategorien zählen in Österreich die Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiet und Naturdenkmäler. 

Naturschutzgebiete haben das Ziel, bedeutende Naturräume für gefährdete Arten als auch besonderer Lebensgemeinschaften oder Naturgebilde zu bewahren, sowie einen intakten Landschaftshaushalt zu erhalten. Landschaftsschutzgebiete dienen dem Erhalt von Gebieten mit besonderer Landschaftsgestalt, bedeutenden Kulturlandschaften oder Landschaften, die der naturnahen Erholung dienen. Ein Naturdenkmal ist ein geschütztes Naturgebilde, das wegen seiner wissenschaftlichen, historischen oder kulturellen Bedeutung oder wegen seiner Eigenart, Schönheit, Seltenheit oder seines besonderen Gepräges für das Landschaftsbild im öffentlichen Interesse erhalten werden soll.

Zahlen und Fakten zu Schutzgebieten in Österreich

Die Gesamtfläche der IUCN- und Natura 2000-Schutzgebiete beträgt in Österreich 24.092 Quadratkilometer. Diese Schutzgebiete beinhalten unter anderem:

  • sechs Nationalparks mit einer Gesamtfläche von 2391 Quadratkilometer
  • das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal mit 3400 Hektar
  • 192 Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von 8631 Hektar
  • 350 Natura 2000-Gebiete
  • 13 Prozent der Wälder Österreichs befinden sich in Natura 2000 Gebieten
  • Von den 350 Natura 2000-Gebieten sind 281 rechtlich als Europaschutzgebiete verordnet

Lebensraum Wald

Österreichs Wälder stellen einen vielfältigen Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen dar. Gleichzeitig ist er aber auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und erfüllt vielfältige Aufgaben und Ansprüche ökologischer, ökonomischer und sozialer Art. 

Die österreichischen Schutzgebiete erfüllen eine Vielzahl von Ökosystemfunktionen und Ökosystemleistungen. Rund 75.000 Arten, darunter 3.100 Pflanzenarten und 54.000 Tierarten, wurden bisher in Österreich erfasst. Der Wald beherbergt rund zwei Drittel davon. Auch im bewirtschafteten Wald kommen viele dieser Arten vor. 

Mit den Trittstein- und Naturwaldreservate-Programmen des BFW werden in nächster Zeit zahlreiche Flächen hinzukommen, welche die Lebensräume besser vernetzen und somit die Biodiversität im Wald erhöhen werden. 

Vertragsnaturschutz in Waldgebieten und Monitoring

Viele der österreichischen Schutzgebiete bauen auf dem Vertragsnaturschutz auf. Die Waldbesitzerin und der Waldbesitzer bekommen nicht nur eine Entschädigung für die Außernutzungstellung, sondern sind auch aktiv bei dem Langzeit-Monitoring Programm des BFW eingebunden. Zwei Mal im Jahr berichten die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer über den Zustand der Biodiversität in ihren Wäldern. Bei der Abgrenzung der Gebiete und bei der Identifikation von neuen Flächen wird ebenso mit dem BFW zusammengearbeitet.

Herausforderung Klimawandel und Schutzziele

Die Veränderungen der Flora und Fauna der Schutzgebiete infolge des Klimawandels, der Biodiversitätskrise und der Globalisierung bringen neue Aufgaben und Fragestellungen mit sich. Die Vernetzung der Lebensräume in den Schutzgebieten zu verbessern ist eine der wichtigsten Zielsetzungen. Trittsteinbiotope dienen hier als Inseln der Biodiversität. Aktuelle Schutzziele der meisten Schutzgebiete müssen an den Klimawandel angepasst werden. Hier geht es unter anderem um die Frage hinsichtlich der Effektivität von statischen Schutzgebieten, da sich die Verbreitungsgebiete vieler Zielarten als Reaktion auf den Klimawandel verlagern und diese Nischen von invasiven gebietsfremden Arten besiedelt werden können.

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