Sechs Schritte zum Kooperativen Multifunktionshaus

zu sehen sind die 6 Prozess-Schritte in Comic Optik
Foto: ÖAR / Dominik Ebenstreit

Kooperative Multifunktionshäuser sind das Ergebnis eines offenen Entwicklungsprozesses.  Um diesen Prozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten, wird er im folgenden Artikel in sechs Schritten überblicksweise dargestellt. Die detaillierte Ausführung dieses Prozesses ist im Leitfaden zu Kooperativen Multifunktionshäusern nachzulesen.

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Schritt 1: Vision einer Kerngruppe

Der Weg zum Kooperativen Multifunktionshaus beginnt oft mit einem konkreten Anlassfall, wie dem Verlust eines Nahversorgers oder der Idee eines Co-Working-Space. Eine Kerngruppe bildet sich, um diese Herausforderung anzugehen und die Gemeinde zu unterstützen. Entscheidend ist, dass diese Gruppe eine Vision im Sinne des Gemeinwohls entwickelt. Es geht nicht nur um ein Gebäude, sondern um das Potenzial, das aus diesem Projekt für die gesamte Gemeinde entstehen kann. Diese Vision dient als Katalysator für den Entwicklungsprozess und wird schrittweise in die Realität umgesetzt.

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Schritt 2: Aktivierung der breiten Bevölkerung
 

Nach der Integration möglicher Projektpartner:innen wird die Einbindung der Bevölkerung ein zentraler Schritt. In dieser Phase stehen oft Visionen und Zweifel einander gegenüber. Daher muss die Kerngruppe Lösungen und Antworten auf kritische Fragen anbieten. Durch eine Bedarfsermittlung im Rahmen von Bürgerbeteiligung werden die konkreten Bedürfnisse der Gemeinde erfasst. Hierbei ist es wichtig, den lokalen Bedarf zu ermitteln und die Bevölkerung aktiv einzubinden, indem klar wird, dass die Umsetzung die Beiträge aller benötigt, sei es durch Arbeitsleistungen oder finanzielle Beteiligung.

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Schritt 3: Gebäude inkl. Raum- & Nutzungskonzept

Parallel zur Bedarfsermittlung wird nach geeigneten Gebäuden gesucht oder ein Raumnutzungskonzept entwickelt. Wichtig ist die Barrierefreiheit und öffentliche Erreichbarkeit mitzubedenken. Ideal ist die Nutzung von innerörtlichem Leerstand. Die Schaffung eines Raumangebots kann oft neue Ideen und Synergieeffekte hervorbringen, die anfangs nicht erwartet wurden.

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Schritt 4: Angebotsentwicklung

Die Angebotsentwicklung ist eine Schlüsselphase. Jetzt müssen Angebote, Nachfrage und räumliche Gegebenheiten aufeinander abgestimmt werden. Oft bieten Kooperative Multifunktionshäuser neue Angebote, die es zuvor in der Gemeinde nicht gab. Der Erfolg hängt davon ab, dass die Angebote optimal auf den lokalen Bedarf abgestimmt und im Rahmen eines offenen und gesamthaften Beteiligungsprozesses entwickelt werden.

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Schritt 5: Trägerschaft und Finanzierungsmodell

Basierend auf den entwickelten Angeboten werden die Trägerschaft und das Finanzierungsmodell festgelegt. In dieser Phase ist eine Wirtschaftlichkeitsprüfung notwendig. Genossenschaften sind besonders geeignet, wenn wirtschaftliche Aktivitäten im Vordergrund stehen, während Vereine bevorzugt werden, wenn der Fokus auf Gemeinschaftsleben ohne wirtschaftliche Aktivität liegt. Beide Modelle fördern die langfristige Bindung zum Projekt. Mehr Informationen zur Wirtschaftlichkeit und Trägerformen sind im Leitfaden sowie den Flugblättern zu finden.

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Schritt 6: Umsetzung & Angebotskommunikation

Die Startphase des Projekts ist entscheidend. Eine klare Kommunikation und niederschwellige Angebote (z.B. Veranstaltungen) machen das Kooperative Multifunktionshaus wahrnehmbar und erlebbar. Es empfiehlt sich für den Betrieb eine hauptamtliche Koordination für das Projektmanagement.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Entwicklung eines Kooperativen Multifunktionshauses ein dynamischer und partizipativer Prozess ist, der die Energien der Gemeinschaft bündelt und in konkrete Projekte umsetzt. Durch die enge Zusammenarbeit der Kerngruppe mit der Bevölkerung und verschiedenen Partnern entsteht ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Angebot, das den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht wird. Mit einer klaren Vision, gezielter Aktivierung und einem sorgfältigen Umsetzungsprozess kann das Kooperative Multifunktionshaus zu einem wertvollen Zentrum des Gemeinwohls werden.

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