Präsentation der neuen Regionen-Strategie „Meine Region – Unser Weg“

Vorstellung Regionen-Strategie
Foto: BML / Michael Gruber

Die Initiative „Meine Region – Heimat. Zukunft. Lebensraum.“ des Landwirtschaftsministeriums ist im Ziel angekommen. Nach einer österreichweiten Dialogtour, wo innovative Projekte und neue Ideen zur Weiterentwicklung der Regionen gesammelt wurden, hat der zuständige Bundesminister Norbert Totschnig die neue Strategie „Meine Region – Unser Weg“ vorgestellt.
 

„Die Regionen sind das Herzstück unseres Landes. Hier leben und arbeiten wir, hier werden innovative Ideen, Lebensmittel und andere wichtige Rohstoffe produziert. Unsere Regionen für kommende Herausforderungen zu rüsten, ist mir ein großes Anliegen. Daher hat mein Ressort die Initiative „MEINE REGION – Heimat. Zukunft. Lebensraum.“ ins Leben gerufen."

Bundesminister Norbert Totschnig
Vorstellung Regionen-Strategie

Im Sommer 2021 wurde die Initiative „Meine Region – Heimat. Zukunft. Lebensraum.“ ins Leben gerufen, mit dem Ziel, innovative Ideen vor den Vorhang zu holen, Menschen zu vernetzen sowie zu attraktiven Lebensbedingungen und Chancengleichheit beizutragen. Die begleitende Dialogtour führte mit 6 Stopps und jeweils verschiedenen Schwerpunktthemen durch ganz Österreich und endete mit der Abschlussveranstaltung am 28. November in Wien. 

Mira Zenz/BML
BML / Mira Zenz

Die Regionen-Strategie

Die Ergebnisse der Dialogveranstaltungen sind in die Regionen-Strategie „Meine Region – Unser Weg“ eingeflossen. Die Strategie ist ein Grundsatzdokument, das einen Orientierungsrahmen für die Arbeit mit und für die Regionen darstellt. Sie verfolgt das Ziel, zu attraktiven Lebensbedingungen und vor allem zu Chancengleichheit in Österreichs Regionen beizutragen. 

Das BML ist für Themen und Maßnahmen, die für die Entwicklung von Regionen relevant sind, ein Partner unter Vielen. Wesentliche Verantwortungsbereiche liegen bei den Bundesländern, essentiell sind die vielen Initiativen vor Ort in den Regionen und Gemeinden selbst. 

Die Strategie beinhaltet folgende Themenbereiche:

  1. Lebensräume nachhaltig gestalten: Flächeninanspruchnahme reduzieren – Boden schützen
  2. Lebensräume attraktiv gestalten: regionale Daseinsvorsorge
  3. Lebensräume leistungsfähig gestalten: regionale Wirtschaft und Innovationsfähigkeit stärken
  4. Als Querschnittsthema: Die Stärkung der regionalen Zusammenarbeit
„In der neuen Regionenstrategie widmen wir uns drei wichtigen Bereichen: Erstens, Lebensräume nachhaltig gestalten. Hier geht es um lebendige Ortskerne, Bewusstsein bei der Baukultur schärfen oder auch um die Wichtigkeit landwirtschaftlicher Flächen. Zweitens, Lebensräume leistungsfähig gestalten. Hier geht es darum, regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken, Arbeitsplätze zu schaffen, die holzbasierte Bioökonomie weiterzuentwickeln oder generell neues Arbeiten und Wirtschaften zu ermöglichen. Drittens, Lebensräume attraktiv gestalten: Dazu gehört die Sicherung der regionalen Lebensmittelversorgung, der Schutz vor Naturgefahren, verbesserte Betreuungs- und Bildungsangebote oder auch Unterstützung für freiwilliges Engagement.“

Bundesminister Norbert Totschnig

Lebensräume nachhaltig gestalten Flächeninanspruchnahme reduzieren – Boden schützen

Der Fokus liegt auf der Förderung lebendiger Orts- und Stadtkerne, der Bewusstseinsbildung für Bodenschutz und Baukultur sowie den Schutz landwirtschaftlicher Flächen.

Vorstellung Regionen-Strategie

Best Practice aus Tirol präsentiert durch Hermann Öggl: Seit 2015 arbeitet die tiroler Landesregierung an der Ausweisung landwirtschaftlicher Vorsorgeflächen. So ist es gelungen, eine Fläche von rund 350 km² für die landwirtschaftliche Produktion langfristig freizuhalten. In Tirol wird so knapp ein Viertel des Dauersiedlungsraumes vor Widmungen für nicht landwirtschaftliche Nutzungen geschützt.

Lebensräume attraktiv gestalten: regionale Daseinsvorsorge

Hier liegt der Fokus auf der Sicherung der regionalen Lebensmittelversorgung, dem Schutz vor Naturgefahren, verbesserten Betreuungs- und Bildungsangeboten, der klimafreundlichen Mobilität und Erreichbarkeit sowie der Unterstützung freiwilligen Engagements.

Best Practice aus Tirol präsentiert durch Markus Weindl: Um Regionalität und Nahversorgung im Marchfeld zu gewährleisten, gründete Familie Unger die „Bauernspeis Wagram“, einen Ab-Hof-Laden mit Kaffeehaus. Dieses Projekt wurde über das Programm LEADER gefördert.

Vorstellung Regionen-Strategie

Lebensräume leistungsfähig gestalten: regionale Wirtschaft und Innovationsfähigkeit 

Hier liegt der Fokus auf der Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und Beschäftigung, der Förderung von Chancengleichheit, auf der regionalen Weiterentwicklung und Umsetzung der Bioökonomie sowie der Stärkung der Innovationsfähigkeit.

Best Practice Bespiel präsentiert von Stefan Niedermoser: Das unter anderem im Rahmen von LEADER geförderte Projekt „Innovationsnetzwerk Bezirk Kitzbühel" legt den Fokus auf die Unterstützung der heimischen Betriebe bei neuen Innovationen und Digitalisierungsmaßnahmen. Das Netzwerk dient als Anlaufstelle für Innovationsthemen, Förderungen, etc. und organisiert zu spezifischen Themen Events und Workshops. Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort Kitzbühel nachhaltig zu stärken und die Unternehmen zur Weiterentwicklung anzuregen.

Pia Seeberger (Digital Innovation Hub Innovate) erläuterte außerdem die Möglichkeiten und Chancen der Digitalisierung. Das Digital Innovation Hub INNOVATE unterstützt kleine und mittlere Betriebe der Land-, Holz-, Forst- und Energiewirtschaft, ihr volles digitales Potential auszuschöpfen. Digitalisierung kann beispielsweise dabei helfen, Arbeitsprozesse sicherer zu gestalten sowie Ressourcen und Geld zu sparen. Um eine Innovationskultur zu schaffen, braucht es u.a. interdisziplinäre Teams, in denen Menschen unterschiedlicher beruflicher Herkunft aufeinander treffen. 

Vorstellung Regionen-Strategie

Die Regionen-Dialogplattform

Eine positive Entwicklung von Regionen ohne die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist nur schwer möglich. Das BML wird den mit der Initiative „Meine Region – Heimat. Zukunft. Lebensraum.“ begonnenen Dialog fortsetzen, vertiefen und eine Regionen-Dialog-Plattform einrichten. Diese wird mit den Partnern auf Bundes-, Länder- und Regionsebene im Detail abgestimmt werden und unter anderem folgende Leistungen anbieten:

  • Know how, Methoden und Kenntnisse über regionale Besonderheiten und die vielfältigen regionalen Akteursgruppen an andere Bundesstellen (auch ministeriumsintern) zur Verfügung stellen mit dem Ziel, dass diese bei der Erarbeitung ihrer Strategien und Maßnahmen die Bedürfnisse der Regionen verstärkt berücksichtigen;
  • Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten zu regionalpolitischen Themen sowie 
  • Informationen, Know-How und Expert:innenwissen für alle in der Regionalentwicklung und Regionalpolitik tätigen Akteurinnen und Akteure in Österreich zur Verfügung stellen,
  • Aus- und Weiterbildungen für alle in der Regionalentwicklung und Regionalpolitik tätigen Personen entwickeln/vermitteln.
Vorstellung Regionen-Strategie
„Unser Ziel muss sein, dass alle Menschen in ihren Regionen beste Lebensbedingungen vorfinden. Es geht nicht um Stadt gegen Land, sondern Ideen und Inspiration. Dieses Ziel erreichen wir nur durch Zusammenarbeit auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene. Daher starten wir eine Regionen-Dialog-Plattform, um den Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten zu aktuellen Themen zu schaffen. Ich lade alle Interessierten ein, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen. Bringen wir unsere Regionen auch in Zukunft zum Blühen!“

Bundesminister Norbert Totschnig

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