Vereinfachte GAP wird in Österreich 2025 umgesetzt

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Foto: BML / Alexander Haiden

Österreichs Bäuerinnen und Bauern sind mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, von steigenden Betriebsmittelkosten, über Anforderungen an das Tierwohl bis zu geänderten Rechtsrahmen. Daher wurde der GAP-Strategieplan das zweite Mal geändert, die vereinfachte GAP wird ab 2025 umgesetzt.

Die zweite Änderung des GAP-Strategieplans enthält wichtige Eckpunkte wie Schwerpunktsetzungen in Umwelt- und Klimaschutz mit attraktiveren Prämien oder zusätzlich 50 Millionen Euro für besonders tierfreundlichen Stallbau in der Schweinehaltung.

Das Agrarumweltprogramm ÖPUL als zentrales Instrument unterstützt eine umweltschonende Bewirtschaftung. Mehr als 80 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in Österreich nehmen bereits freiwillig daran teil. Im Rahmen der GAP-Strategieplanänderung werden auch verstärkt Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität, der Almwirtschaft und der biologischen Wirtschaftsweise gesetzt.

Mit der Änderung des Strategieplans werden nun noch mehr Schwerpunkte im Bereich Umwelt- und Klimaschutz gesetzt, Prämien werden teilweise neu bzw. attraktiver gestaltet:

  • Zur Steigerung der Biodiversität werden Prämien erhöht um aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wertvolle Flächen zu erhalten. Die angebotenen Maßnahmen richten sich sowohl an Betriebe in Gunstlagen als auch mit Steilflächen, mit Ackerbau sowie mit Grünlandwirtschaft.
  • Um die zusätzlichen Managementaufgaben auf einem biologisch wirtschaftenden Betrieb abzugelten, wird eine jährliche Betriebsprämie eingeführt.
  • Zusätzlich gewinnt die Kreislaufwirtschaft wieder an Bedeutung - von der Futtergewinnung auf Acker oder Grünland bis zur Kompostierung des anfallenden Mists bei Rindern und Schweinen.
„Tierwohl – insbesondere im Bereich der Schweinhaltung - ist unserer Gesellschaft ein wichtiges Anliegen. Um die Investitionstätigkeit zum Wohl unserer Tiere auch in Zeiten rechtlicher Unsicherheit erhalten zu können, stelle ich 50 Millionen Euro für den besonders tierfreundlichen Stallbau diesem Sektor zur Verfügung. Mit diesen Mittel leisten wir einen Ausgleich zur Inflation und unterstützten unsere Bäuerinnen und Bauern sich den Herausforderungen in der Schweinebranche zu stellen.“, betont Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.
 

Klimaschutz im Fokus

Im Klimaschutz und der Klimawandelanpassung wird beispielsweise auf die zeitlich begrenzte Wiedervernässung von Feuchtgrünland gesetzt. Dadurch wird die Kohlenstoffspeicherung auf diesen Flächen erhöht und ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Landnutzungs-Ziele geleistet (LULUCF). Zudem wird durch die neue Ökoregelung zur Förderung von Agroforststreifen ein Beitrag zum Erosionsschutz geleistet und ein positiver Effekt auf den Wasserhaushalt erreicht. Durch die stark stickstoffreduzierte Fütterung bei Schweinen wird durch angepasste Fütterungstechniken ein Beitrag zu den Klimazielen erreicht. Bei den Ökoregelungen kommt es zu einer Flexibilisierung bei Anbau- und Umbruchzeitpunkt bei der Begrünung von Ackerflächen.

Neu hinzu kommt ab dem Antragsjahr 2025 die Ökoreglung Nicht produktive Ackerflächen und Agroforststreifen“.

Die Umsetzung der Ökoregelung „Erosionsschutz Wein, Obst und Hopfen“ erfolgt ab dem Antragsjahr 2025 ohne inhaltliche Änderung als Agrarumweltmaßnahme.

Der GAP-Strategieplan wird an die neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen auf EU-Ebene angepasst.