18 Klimawirksamkeit von ÖPUL

Anbei finden Sie den Bericht "Arbeiten zur Evaluierung von Agrarumweltmaßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit - Schwerpunkt agrarische Bewirtschaftung"

Im Rahmen dieses Projekts wurde die Klimawirksamkeit ausgewählter ÖPUL-Maßnahmen in Hinblick auf die Erhaltung bzw. Anreicherung von organischem Kohlenstoff in Ackerböden sowie die Verringerung von N2O-Emissionen durch Änderungen von Düngermengen untersucht. Dabei wurden die Maßnahmen biologische Wirtschaftsweise (BIO), Verzicht auf ertragssteigernde Betriebsmittel (Verzicht), umweltgerechte Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen (UBAG) sowie die Maßnahme Begrünung berücksichtigt. Die Maßnahmen „Untersaat bei Mais“ sowie „Mulch- und Direktsaat“ wurden ebenso diskutiert.

Die Ableitung der Klimawirksamkeit der ÖPUL-Maßnahmen basiert einerseits auf einer Humusbilanzierung, von der Potenziale zur Kohlenstoffbindung in Böden abgeschätzt wurden. Zudem wurde N in der Bewertung die treibhausgasreduzierende Wirkung durch den verminderten Mineraldüngereinsatz berücksichtigt und der Einfluss der N-Düngung auf die humusmehrende bzw. –zehrende Wirkung untersucht. Sowohl die Ergebnisse auf Feldversuchsebene als auch die Berechnungen der Humusbilanz auf regionaler bzw. nationaler Ebene zeigen, dass die Begrünung und der Einsatz organischer Dünger einen wesentlichen Einfluss auf die Humusmehrung in Böden haben. Auch in früheren Studien zeigte sich, dass die Anwendung von Stallmist und der Einsatz von Komposten signifikant zur Anreicherung von organischem Kohlenstoff im Boden beitragen kann. Wesentliche Ursachen der  Humusanreicherung sind zudem Fruchtfolgen mit hohen Anteilen an Leguminosen-Futterpflanzen, Untersaaten und Begrünungen bei relativ geringen Hackfruchtanteilen sowie der Einsatz qualitativ hochwertiger organischer Substanzen (HÜLSBERGEN 2009).

Von den Ergebnissen der Humus- und Stickstoffbilanz kann abgeleitet werden, dass bei den Maßnahmen BIO, Verzicht sowie bei der Kombination UBAG + Verzicht im Durchschnitt auf regionaler bzw. nationaler Ebene eine organische, humuskonservierende bzw. -aufbauende Bewirtschaftungsweise auf Ackerböden betrieben wird. Damit liefern diese Maßnahmen auf allen Flächen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Für die Maßnahme UBAG kann diese Schlussfolgerung nicht generell getroffen werden. UBAG bilanziert v. a. in den Bundesländern mit geringeren Tierhaltungszahlen (z. B. Burgenland, ) im negativen Bereich und weist auch eine geringere Treibhausgasreduktion durch die zulässige Anwendung von Mineraldünger auf. Hier müsste die Bedeutung für den Klimaschutz noch durch zusätzliche Datenerhebungen bzw. Kontrollmessungen abgesichert werden.

Für die Entwicklung klimawirksamer Maßnahmen für weitere ÖPUL-Programmperioden werden folgende Verbesserungs- bzw. Gestaltungsvorschläge unterbreitet:

  • Erweiterung bestehender ÖPUL-Maßnahmen um die Auflage maximaler Bodenbearbeitungsgänge innerhalb einer Zeiteinheit
  • Erstellung einer Humusbilanz sowie einer N-Bilanz auf Betriebsebene
  • Vorzug für lignifizierende Pflanzenarten bei Begrünungen
  •  Abfuhr von organischen Reststoffen.
  • Trennung der Förderung Mulch- und Direktsaat.

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