15 Wirkung ÖPUL auf Bodenfruchtbarkeit
Anbei finden Sie die Studie zur Evaluierung von ÖPUL-Agrar-Umweltmaßnahmen im Hinblick auf Parameter der Bodenfruchtbarkeit
In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss der ÖPUL – Maßnahmen „Reduktion ertragssteigernde Betriebsmittel“ bzw. „Umweltgerechte Bewirtschaftung von Acker und Grünland“ „Integrierte Produktion (Kartoffel, Rübe)“, „Erosionsschutz im Ackerbau“ bzw. „Mulch- und Direktsaat“ und „Begrünung von Ackerflächen“ auf wesentliche Parameter der Bodenfruchtbarkeit untersucht. Die Maßnahme „biologische Wirtschaftsweise“ konnte in der Evaluierung leider nicht berücksichtigt werden, da im Rahmen dieser Maßnahme keine Bodenuntersuchungen vorgeschrieben sind und daher kein Probenmaterial zur Verfügung stand. In Gebieten mit geologisch bedingtem niedrigen pH – Wert (z.B. Waldviertel, 250 Standorte) konnte durch die ÖPUL – Maßnahmen der Trend zur weiteren Versauerung nicht gestoppt werden. Dies könnte durch eine konsequente Anwendung der Kalkungsempfehlungen der Richtlinien für die sachgerechte Düngung vermieden werden. Die ermittelten Humusgehalte (705 Standorte) lagen trotz einer bewussten Auswahl von Standorten mit „Humus zehrenden“ Kulturen im Durchschnitt etwas höher als die im Rahmen der BZI vor 16 – 18 Jahren erfassten Gehalte. Dementsprechend haben die ÖPUL-Maßnahmen dazu beigetragen, Humusgehalte in Ackerböden zu stabilisieren oder leicht zu erhöhen. Die Weiterführung und Erweiterung der humusschonenden bzw. humusmehrenden Maßnahmen ist daher sinnvoll, für die Nutzung von Ganzpflanzen bzw. der Ernterückstände ist nur ein geringes Potential vorhanden. Basierend auf den Analyse von 97 Weingartenböden wurde ein Regressionsmodell entwickelt, das eine Abschätzung des Königswasser – löslichen Kupferanteils aus dem EDTA – extrahierbaren Gehalt ermöglicht. Basierend auf dieser Abschätzung zeigte sich, dass im Hauptproduktionsgebiet „Nordöstliches Flach- und Hügelland“ 48% der Proben aus dem Zeitraum 1991-2009 einen Cukw – Gehalt über dem Richtwert von 60 mg kg-1 aufweisen. Eine Anwendung von kupferhaltigen Präparaten im Rahmen von ÖPUL – Maßnahmen sollte daher an entsprechende Bodenanalysen und die Erstellung von Verträglichkeitsgutachten vergleichbar z.B. der Vorgangsweise gemäß der niederösterreichischen Klärschlammverordnung geknüpft werden. Ein eindeutiger Einfluss der Anwendung von Schweinegülle auf die Gehalte an Kupfer und Zink im Boden konnte nicht festgestellt werden. Aufgrund der vorliegenden Bilanzrechnungen ist jedoch grundsätzlich ein Gefährdungspotenzial gegeben, entsprechende Referenzmessungen sollten daher in zukünftigen Maßnahmenprogrammen vorgesehen werden Weiters wurde festgestellt, dass die Abschätzung der Kationenaustauschkapazität nur unter Einbeziehung von pH – Wert und Humusgehalt zu sinnvollen Ergebnissen führt. Aufgrund der Erfahrungen mit dem vorliegenden Datenmaterial wird angeregt, für Folgeprogramme die Erfordernisse einer Evaluierung vorab abzuklären und die Erhebung der relevanten Parameter in die Programme zu integrieren. Für die Evaluierung der Wirkung bestimmter Maßnahmen auf die Bodenfruchtbarkeit wären das in erster Linie die Erhebung des pH – Wertes, der verfügbaren Anteile an P und K sowie des Humusgehaltes essentiell.