Kremstal Garnelen

Foto: Kremstalgarnelen / Helena Wimmer

Kremstal Garnelen ist ein innovatives Aquakulturprojekt in Oberösterreich, das seit 2019 nachhaltig gezüchtete „White-Tiger-Salzwassergarnelen“ in einer Kreislaufanlage in zwei Becken produziert. Durch den Verkauf im eigenen Hofladen, kurze Transportwege und umweltfreundliche Zuchtmethoden wird eine frische, qualitativ hochwertige und regionale Alternative zu importierten Meeresfrüchten geboten.

Themenbereich: Aquakultur und Fischerei

Untergliederung: Aquakultur/Verarbeitung und Wertschöpfungskette

Projektregion: Oberösterreich

Programmperiode: EMFAF2021–2027

Projektlaufzeit: 2022–2023

Projektkosten gesamt: 500.000 €

Fördersumme: 150.000 €

Link zum Betrieb: https://www.kremstalgarnelen.at/

Ausgangssituation

Die Projektträger konnten in den vergangenen Jahren viele Erfahrungen in dieser Nische der Aquakulturproduktion sammeln und anfängliche Herausforderungen wie die Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichts in der Anlage meistern. Aufgrund verhältnismäßig hoher Produktions- und Fixkosten pro produziertem Kilogramm arbeitet der Betrieb derzeit zwar kostendeckend, aber nicht gewinnbringend. Es besteht jedoch eine starke Nachfrage im engen regionalen Umfeld durch Endkund:innen, Wiederverkäufer:innen und Gastronomiebetriebe. Zudem werden die Garnelen per Versand in ganz Österreich angeboten. Vor diesem Hintergrund werden eine effizientere, ausgebaute Produktion und eine Vergrößerung des Vermarktungsteams angestrebt, um durchgehende Warenverfügbarkeit gewährleisten zu können und die Gewinnschwelle zu überschreiten.

Ziel und Zielgruppen

Als wesentliche Zielsetzungen der im Rahmen des österreichischen EMFAF-Programms unterstützen Vorhaben können unter anderem genannt werden:

  • Steigerung des Absatzes
  • Steigerung der Beschäftigung, Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Logistik
  • Qualitätssteigerung
  • Verringerung der Umwelt- und Klimaauswirkungen
  • Erhöhung des Tierwohls

Damit werden vor allem folgende Zielgruppen erreicht und deren Anforderungen beziehungsweise Erwartungen bedient:

  • Kundinnen und Kunden
  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Zusätzlich dienen die gesetzten Maßnahmen natürlich auch der nachhaltigen und qualitativen Weiterentwicklung des Betriebs und dem Ausbau des Firmenstandortes in Oberösterreich.

Projektumsetzung und Maßnahmen

Um insbesondere dem hohen Andrang der Konsumentinnen und Konsumenten gerecht zu werden und kontinuierlicher und regelmäßiger verkaufen zu können, wurden im Zuge des geförderten Vorhabens unter anderem Investitionen und Aktivitäten in den folgenden Bereichen getätigt:

  • Vergrößerung der Anlage: Bau einer neuen Halle mit vier Jungtierbecken und vier Grow-out-Becken inklusive Filteranlagen und mehr Lagerfläche
  • Technische Optimierungen (stärkere Gebläse, weniger Stromverbrauch, Beckengefälle, um den Wasserkreislauf zu optimieren)
  • Einrichtung einer Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft mit dem benachbarten landwirtschaftlichen Betrieb
  • Personal/Vermarktung: Die Voraussetzungen zur Anstellung von zwei neuen Mitarbeiterinnen im Büro und in der Vermarktung wurden geschaffen

Ergebnisse und Wirkungen

  • Durch die gesetzten Maßnahmen konnte das Volumen der Produktion gesteigert und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
  • Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens hat sich durch die Investitionstätigkeiten deutlich verbessert.
  • Durch die geschlossene Kreislaufanlage mit minimaler Wasseraustauschrate hat der Betrieb einen sehr niedrigen Wasserverbrauch und geringen Energieverlust. Außerdem produziert der Betrieb, neben der ressourcenschonenden Produktion, CO2-neutral und unabhängig von äußeren Wettereinflüssen.
  • Mit der Anlage werden innovative und neue Aquakultur-Produktionswege in Österreich sowie Möglichkeiten zur Erhöhung des heimischen Selbstversorgungsgrades mit Fischereierzeugnissen aufgezeigt. Sie soll anderen Marktteilnehmer:innen zudem als inspirierendes Vorbild für die regionale Versorgung mit Meerestieren aus Österreich dienen.