Natura Trail "Die Marchauen bei Marchegg", Marchegg

Foto: NaturaTrails

Von ihrem Ursprung im Sudetengebirge im polnisch-tschechischen Grenzgebiet wächst die March auf ihrer Strecke durch Böhmen und Mähren, dem sie ihren Namen gab, zu einem mächtigen Fluss heran. In ihrem Unterlauf, der von breiten Mäandern geprägt wird, bildet sie den Grenzfluss zwischen Tschechien und der Slowakei bzw. der Slowakei und Österreich, bevor sie an der Thebener Pforte östlich von Hainburg in die Donau mündet.

Wenige Kilometer vor ihrer Mündung offenbart sich in den unteren Marchauen bei Marchegg eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Von der Dynamik des Fließgewässers mit den regelmäßig auftretenden Überschwemmungen beeinflusst, beherbergt die Aulandschaft vielfältige Lebensräume: Hartholz- und Weichholz-Auwälder, Feuchtwiesen, Altarme und die Sandrasen beim Pulverturm. Sie alle bieten zahlreichen gefährdeten Arten wie der Europäischen Sumpfschildkröte, dem Donau-Kammmolch, der Rotbauchunke oder den Urzeitkrebsen einen geeigneten Lebensraum.

Ein Dorado für Vögel, darunter die Flussseeschwalbe, bilden das Naturschutzgebiet „Kleiner Breitensee“ und die „Lange Luss“, das Auvorland entlang des einzigen nicht durch Hochwasserschutzdämme eingeengten Abschnitts der March in Österreich.

Die March ist einer der wenigen naturnahen Tieflandflüsse Österreichs. Ihre langsame Fließgeschwindigkeit bedingt besondere Lebensbedingungen für ihre Bewohner, die gut an die vergleichsweise hohe Wassertemperatur und den hohen Nährstoffgehalt des Wassers angepasst sind. Die charakteristische Fischart ist die Brachse, zu der sich die Schleie und der Karpfen, aber auch etliche gefährdete Arten wie der seltene Weißflossen-Gründling, gesellen.

Die außerordentliche Vielfalt der Marchauen spiegelt sich in den Bemühungen zum Schutz des Gebietes wider. Als Europaschutz- gebiet „March-Thaya-Auen“ haben sie Anteil am europaweiten Natura 2000-Schutzgebietsnetzwerk. Teile der Marchauen rund um Marchegg sind zudem als Naturschutzgebiete ausgewiesen, so die Unteren Marchauen – auch als WWF-Reservat bezeichnet – und der Kleine Breitensee. Seit 1983 zählen die March-Thaya-Auen als Ramsar-Gebiet zu den international geschützten Feuchtgebieten gemäß der Ramsar Konvention – eine besondere internationale Anerkennung, die zugleich auch die Verantwortung für den Erhalt der Flusslandschaft mit sich bringt.

Eröffnung: 2010, Niederösterreich, 2293 Marchegg
Themen: Natur, Naturschutz/Ramsar-Feuchtgebiete, Tier- und Pflanzenwelt, Feuchtgebiete
Art des Lehrpfades: Lehrpfad
Zielgruppen: Erwachsene, Familien mit Kindern, Kinder null bis fünf Jahre, Kinder sechs bis zehn Jahre, Kinder elf bis vierzehn Jahre, Jugendliche, Volksschulen, Hauptschulen/Unterstufen, Höhere Schulen (AHS, BHS), Senior:innen, Tourist:innen

Angaben zum Weg:

Ausgangspunkt: WWF-Reservat, Schloss Marchegg
Endpunkt: Ungartor, Marchegg
Wegtyp: Rundweg
Seehöhe: hundertvierzig Meter
Weglänge: zwölf Kilometer
Wegdauer: vierendhalb Stunden
Höhendiffernz: zehn Meter
Begehbarkeit: Frühjahr bis Herbst
Wegeignung: Familien; mehrere Routen zur Auswahl, Abkürzungsmöglichkeiten vorhanden
Sonstige Angaben zur Begehbarkeit: Im frühen Frühjahr Überschwemmungen der Auwiesen möglich. Fernglas und Mückenschutz mitnehmen!
Art der Informationsvermittlung: Beschreibend; Informationstafeln, Broschüren
Sonstige Medien: Geocoaching und animierte Karte mit virtuellem Rundgang
Eintritt: frei
Erreichbarkeit: Auto, (Parkplatz vorhanden, keine Parkgebühr), Bahn, (Entfernung zum Bahnhof: tausendfünfhundert Meter), Bus, (Entfernung zur Bushaltestelle: tausendfünfhundert Meter)
Sonstige Angaben zur Erreichbarkeit: Alternativ dreißig Minuten Fussweg vom Bahnhof zum Schloss oder mit dem Rad.
Touristische Infrastruktur in der Umgebung: Gastronomieangebot beim Lehrpfad vorhanden
Interessante Ziele in der Umgebung: Storchenkolonie in Marchegg