Veröffentlichung der neuen Gefahrenhinweiskarte Oberflächenabfluss

Regen auf einem Dach
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Die neue Gefahrenhinweiskarte Oberflächenabfluss liefert eine schnelle, erste Information über die potenzielle Gefährdung von Objekten und Grundstücken.

Die Gefahrenhinweiskarte Oberflächenabfluss (https://maps.wisa.bml.gv.at/gefahren-und-risikokarten-zweiter-zyklus?g_card=hwrisiko_gefahren_ueff#) stellt mögliche Ausprägungen von Über­flu­tungs­flächen, Wassertiefen und Fließ­ge­schwin­dig­keiten im Gelände dar, die hauptsächlich aus­ge­löst durch kleinräumige Stark­regen­er­eig­nisse zu Schäden führen können. Die Dar­stel­lung von möglichen Gefährdungs­bereichen soll das Bewusstsein der Bevölkerung gegenüber diesem Prozess stärken. Auf Verwaltungsebene werden die Karten für die Umsetzung der EU-Hoch­wasser­richt­linie als Be­wer­tungs­grund­lage ver­wendet, die jedoch trotz sorgfältiger Er­stel­lung mit Un­sicher­heiten behaftet ist.

Kartenausschnitt mit Bereichen, die von Oberflächenabfluss potenziell betroffen sind

Im Modell nicht erfasste, kleinräumige Struk­tu­ren, wie Einfriedungen, Durchlässe, Gehsteig­kanten, etc. können dazu führen, dass von den Karten­dar­stel­lun­gen abweichende Prozess­aus­prägungen im Ereignis­fall auftreten. Diese Un­sicherheit im topographischen Modell muss bei der Inter­pre­tation der Ergebnisse jedenfalls berücksichtigt werden. Für Entscheidungen im Widmungs­ver­fahren bzw. für die Erstellung von Bebauungs­plänen wird somit ausdrücklich darauf hin­ge­wiesen, dass es sich bei den er­stellten Gefahren­hinweiskarten um eine Erst­information handelt und daraus keine par­zel­len­scharfe Ausweisung der Ge­fähr­dung ab­ge­leitet werden kann. Eine Detail­model­lierung bzw. Vorort Begehung zur Ab­si­che­rung von Ent­schei­dungen im Rahmen der Wid­mung und Bebauung wird empfohlen.

Unterstützend können auch lokal verfügbare Fall­studien im Widmungsverfahren bzw. in der Be­bau­ungs­planung konsultiert werden, die systematisch Bruchkanten und Durchlässe berücksichtigen. Diese werden bei Ver­füg­bar­keit in den GIS Sys­te­men der Bundesländer ver­öf­fent­licht. Die lokalen Fallstudien wurden in die hier be­schrie­bene öster­reich­weit ein­heit­liche Methode nicht integriert.

Kartenausschnitt zeigt einen Bereich, der potenziell von Oberflächenabfluss betroffen ist

Der Umgang mit der Gefährdung durch Ober­flächen­abfluss im Rahmen der Planung, des Neu­baus oder der Anpassung von Gebäuden bzw. Liegenschaften gibt ein vom BML ver­öffentlichter Leitfaden „Eigen­vorsorge bei Ober­flächenabfluss“.