Dokumentation und Ergebnisse der Vorläufigen Risikobewertung 2024
Die Veröffentlichung der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos sowie die Bestimmung von Gebieten mit potentiell signifikantem Hochwasserrisiko dokumentiert die angewandten Methoden und Ergebnisse der Aktualisierung des 1. Arbeitsschrittes entsprechen EU-Hochwasserrichtlinie.
Die Umsetzung der EU-Hochwasserrichtlinie (2007/60/EG) in 6-Jahreszyklen ermöglicht die Überprüfung und Aktualisierung der vorgegebenen Arbeitsschritte entsprechend gewonnener Erfahrungswerte und bietet die Möglichkeit neue Datengrundlagen zu nutzen. Dadurch soll die Zuverlässigkeit des Planungsprozesses stetig weiterentwickelt und verbessert werden.
Im Rahmen der Bearbeitung des ersten Zyklus (2009–2015) wurde die Notwendigkeit deutlich sichtbar, sowohl die Datengüte als auch den Deckungsgrad der vorhandenen Gefährdungsinformationen zu erhöhen. Dies wurde durch die gezielte Ausarbeitung von Abflussuntersuchungen und Gefahrenzonenplanungen im zweiten Zyklus (2016–2021) gewährleistet. Weitere Datenharmonisierungen sowie die Schaffung neuer Grundlagen (insbesondere die Gefahrenhinweiskarte Oberflächenabfluss) erfolgten als Vorarbeit zur vorläufigen Risikobewertung des dritten Zyklus (2022–2027), um die bundesweite Anwendbarkeit und Aussagekraft der Datengrundlagen deutlich zu verbessern.
In Zusammenschau mit den Gefährdungsdaten kann die Anzahl der potentiell Betroffenen sowie der relevanten Schutzgüter objektbezogen und somit aussagekräftig ermittelt und bewertet werden. Neben Hochwasser ausgehend von Flüssen wurde auch der Prozess des Oberflächenabflusses (Hochwasser ohne Bezug zu einem Gewässer) im Rahmen der Aktualisierung berücksichtigt. Dafür wurden Gefahrenhinweiskarten basierend auf Grundlage eines hydrodynamischen Modells erstellt, um mögliche Überflutungsflächen, Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten basierend auf einem 100-jährlichen, kleinräumigen Niederschlagsereignis flächendeckend darzustellen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass kleine Strukturen, wie Gehsteigkanten, Einfriedungen oder Durchlässe (diese sind nicht vollständig in den Datengrundlagen erfasst) die Abflussverhältnisse erheblich verändern können. Für Analysen im Sinne der vorläufigen Risikobewertung bieten die Daten jedoch eine deutliche Qualitätssteigerung im Vergleich zu den Grundlagen aus dem zweiten Zyklus (Gefahrenabschätzung basierend auf einer rein topographischen Analyse).
Ausgehend von der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos auf Basis potentiell Betroffener in der Überflutungsfläche wurden zahlreiche Informationen zur Verfügung gestellt, um sowohl regionales Wissen als auch lokale Expertise im Prozess zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund ergibt sich eine Änderung der Anzahl an Gebieten mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko. Ab 2024 werden 388 Risikogebiete bestimmt, welche die Grundlage für die folgenden zwei Bearbeitungsschritte, die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten sowie den Hochwasserrisikomanagementplan darstellen.
Die Ergebnisse der vorläufigen Bewertung des Hochwasserrisikos, die Gebiete mit potenziell signifikantem Hochwasserrisiko und die neue Gefahrenhinweiskarte Oberflächenabfluss wurden unter folgendem Link veröffentlicht: Aktualisierung 2024
Das übergeordnete Ziel ist, durch nachhaltige Managementmaßnahmen das Hochwasserrisiko – vor allem in diesen Risikogebieten – zu reduzieren.