Verleihung des Neptun Staatspreises für Wasser 2023

Die Siegerinnen und Sieger des Neptun Hauptpreises stehen mit  einer Wassertropfenfigur auf der Bühne und freuen sich über die Auszeichnung
Foto: Markos Photography

Am 15. März 2023 wurden die Preisträgerinnen und Preisträger des Umwelt- und Innovationspreises in den Kategorien WasserFORSCHT, WasserKREATIV, WasserBILDUNG, WasserGEMEINDE und WasserWIEN ausgezeichnet und der Neptun Hauptpreis verliehen.
 

Mit über 560 Einreichungen wurden auch in diesem Jahr wieder viele großartige Projekte für den Neptun Wasserpreis eingereicht. In einer feierlichen Veranstaltung wurden im Beisein von Bundesminister Totschnig ausgewählte Projekte präsentiert und die Preisträgerinnen und Preisträger geehrt.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der unterschiedlichen Fachkategorien

Aus den neun von den Jurys in den drei Fachkategorien ausgezeichneten Beiträgen wurde in einem Online-Voting der Wasser.Wander.Wunder-Weg in der Steiermark als Hauptpreisträger des Neptun Staatspreises gewählt. Dieser wurde von der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd geschaffen, um Bewusstsein für die Wichtigkeit des Schutzes und des sorgsamen Umgangs mit Wasser zu erzeugen. Im Hintergrund die beeindruckende Kulisse des Hochschwabmassives, können sich hier Menschen jeden Alters über die wichtige Ressource informieren.

Siegerprojekt in der Kategorie WasserFORSCHT wurde das Interreg-Projekt Malšemuschel. Im Zuge von Erhaltungsmaßnahmen für die Indikatorart Flussperlmuschel, wurde dabei unter anderem ein integratives Einzugsgebietsmanagement für die Maltsch (tschechisch Malše) erstellt, welches Aspekte wie Hochwasserschutz, nachhaltigen Bodenschutz, Sedimenthaushalt, Erosion und Fischerei zusammenführt und so ganzheitlich Aufschluss über das Ökosystem, insbesondere Wasser- und Sedimenthaushalt, gibt. Neben der Nachzucht der Muschel durch Tschechische Partner:innen, sollen die Maßnahmen den Lebensraum der Muschel schützen und verbessern sowie dabei auch Hinweis auf mögliche Anpassungsstrategien in Bezug auf den Klimawandel und Probleme durch erhöhte Feinsediment- und Schadstofffrachten geben.

Durch WasserKREATIV wurden Projekte aller möglichen Kunstrichtungen gesucht, Bildende und Darstellender Kunst, Performance, Musik, Design, Architektur am Wasser und Literatur. In dieser Kategorie durchgesetzt hat sich „Auf des Wassers Scheide – Lichtzeichnungen der europäischen Hauptwasserscheide“ von Regina Hügli. Durch das Sichtbarmachen der kontinentalen Hauptwasserscheide durch Beleuchtung in nächtlichen Landschaften, soll Bewusstsein für geografische und kulturelle Aspekte der hydrologischen Gegebenheiten geschaffen werden.

Um Aufmerksamkeit für Wissensvermittlung im Wasserbereich zu erzeugen, wurden mit WasserBILDUNG Maßnahmen und Kampagnen zur Bewusstseinsbildung gesucht. Gewinner dieser Kategorie ist das Wassererlebnis Öblarn aus der Steiermark, welches sich mit verschiedenen Naturgefahrenszenarien in der Gemeinde auseinandersetzt. Durch ein Demonstrationsmodell wird das Einzugsgebiet im Walchental mit Schutzbauwerken, Ortskern und Mündungsbereich der Enns samt Überflutungsflächen dargestellt, wodurch die Auswirkungen der Klimakrise veranschaulicht werden können und für Naturgefahren und Hochwasserschutz sensibilisiert wird.

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Kategorien WasserGEMEINDE und WasserWIEN

Dieses Jahr nahmen Landessiegerinnen und Landessieger aus acht Bundesländern in der Kategorie WasserGEMEINDE teil. Diese Projekte umfassten die Bereiche Gewässerökologie, Trinkwasserversorgung, Tourismus und Naturschutz. Das Rennen für sich entscheiden konnte letztendlich St. Michael im Lungau (Salzburg). In einem groß angelegten Projekt der Gemeinde wurde die Mur durch eine Aufweitung und einen Mäander renaturiert. So konnte der Abschnitt der Mur gewässerökologisch verbessert und gleichzeitig dem Fluss mehr Raum gegeben werden, was sich positiv auf den Hochwasserschutz auswirkt.

Das Motto von WasserWIEN „150 Jahre Wiener Wasser“ in diesem Jahr nahm Bezug auf die Errichtung der 1. Wiener Hochquellenleitung 1873. Im Fokus des Regionalwettbewerbs standen also Fotos, Bilder, Zeichnungen, Collagen und Videos, die sich mit dem Wiener Wasser auseinandersetzen. Das Siegerprojekt in diesem Jahr ist „Trinkbrunnen im Augarten“ von L. Ortner-Bast.

Mehr zum Neptun

Der Neptun Wasserpreis wurde 1999 als österreichischer Umwelt- und Innovationspreis geschaffen, um die Wichtigkeit der Ressource Wasser in allen Lebensbereichen zu betonen. In diesem Jahr wurde der Neptun Wasserpreis erstmals als Staatspreis vergeben. Trägerinnen und Träger des Preises sind neben dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft die Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) und der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV). Partnerinnen sind die Kommunalkredit Public Consulting, die Stadt Wien – Wiener Wasser, die Privatbrauerei Zwettl und VERBUND, welche als Sponsorinnen Patenschaften für verschiedene Kategorien übernahmen. Die Kategorie WasserGEMEINDE wurde vonseiten der Bundesländer unterstützt.