Gemeinsam gegen das Hochwasser an der Drauschleife: Großprojekt in Velden und Rosegg beginnt
Die Spatenstich-Feiern in Rosegg und Velden markieren einen entscheidenden Schritt hin zu mehr Sicherheit. Regelmäßige Hochwasserereignisse, insbesondere das große Hochwasser von 2018, haben die Notwendigkeit eines effektiven Schutzkonzeptes verdeutlicht. Mit dem Baubeginn in Rosegg und Velden wurde nun ein umfangreiches Projekt zur Minimierung zukünftiger Hochwasserschäden gestartet.
Die Drauschleife dient am Kraftwerk Rosegg - St. Jakob als Hauptabflussroute, sobald die Durchflussmenge 1.600 Kubikmeter pro Sekunde übersteigt. Im Normalfall führt sie jedoch weniger Wasser, da der Hauptteil des Abflusses für die Stromproduktion genutzt wird. Nach der Fertigstellung des Gesamtprojekts, das in mehreren Bauphasen abgewickelt wird, werden etwa 171 Personen direkt und rund 320 Personen indirekt sowie über 100 Wohn- und Gewerbeimmobilien in den Marktgemeinden Velden und Rosegg vor Ereignissen bis zu einem 100-jährlichen Hochwasser geschützt sein.
In der ersten Bauphase in der Gemeinde Rosegg wird im Ortsteil St. Lambrecht ein Damm errichtet. Im Zentrum von Rosegg, speziell im Bereich 'Sattlerweg' und im Bereich des ehemaligen Gasthaus Woschitz, wird vorwiegend eine Hochwasserschutzmauer gebaut, um die Siedlungsbereiche vor einem Hochwasser der Drau zu schützen. Begleitende Maßnahmen wie die Sicherstellung der Zugänglichkeit des Gewässers über Feuerwehrzufahrten und die Hinterlandentwässerung sind ebenfalls Teil der integrativen Planung.
Die Kosten für diese erste Bauphase in Rosegg belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro, wobei 85 Prozent vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft übernommen und 15 Prozent von der Marktgemeinde Rosegg getragen werden. Die Baustelle wurde im Rahmen einer Feier offiziell eröffnet, an der Sektionschefin Monika Mörth, Landesrat Daniel Fellner und Bürgermeister Franz Richau zusammen mit der Bevölkerung den bereits erzielten Baufortschritt feierten.
Der erste Bauabschnitt in Velden fokussiert sich auf die Errichtung eines Längsdamms entlang der Landesstraße L99, um den Siedlungsraum zu schützen. Anschließend wird eine Hochwasserschutzmauer aus Stahlbeton errichtet, die trotz ihrer robusten Bauweise durch gestalterische Elemente den Blick auf die Drau ermöglicht. Die Kosten für diesen Bauteil belaufen sich auf 4,65 Millionen Euro, finanziert zu 85 Prozent vom Bundesministerium und den restlichen Kostenanteil teilen sich die Gemeinde Velden und der Energieversorger VERBUND.
Dieses Gesamtprojekt verdeutlicht das Engagement und die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Gemeinden, Land und Bund sowie den Wirtschaftsakteuren, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu gewährleisten und eine langfristige Lösung zur Minderung des Hochwasserrisikos in der Region zu bieten.